Montag, 18. April 2022

Bayerns Kreuzzug gegen Cannabis und Drogen wird immer abartiger

Hohe Haftstrafen für Betäubungsmittel-Fachhändler

Cannabis
Bild: Sadhu van Hemp

 

 

Ein Kommentar von Sadhu van Hemp

 

 

Bayern ist in Sachen Drogenpolitik ein Failed State. In keinem anderen Bundesland werden Drogenkonsumenten erbarmungsloser verfolgt, und nirgends in der deutschen Konföderation fordert der Anti-Drogen-Krieg mehr Todesopfer. Und das Perverse ist, dass die regierenden Christdemokraten und Freien Wähler alle Anstrengungen unternehmen, um die Opferzahlen weiter in die Höhe zu treiben.

 

Dass die rotgrüngelbe Bundesregierung in Berlin auf der Suche nach einer anderen Drogenpolitik ist und infolgedessen die bayerische Hetzjagd auf Drogenstraftäter nicht gutheißt, geht der Polit-Clique um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Allerwertesten vorbei. Menschen, die unter weißblauem Himmel mit illegalen Rauschmitteln wie Cannabis Entspannung suchen, werden gesellschaftlich wie Schwerverbrecher behandelt, die es auf Teufel komm raus zu läutern gilt.

 

Für den Läuterungsprozess zuständig sind die Bayerischen Justizbehörden. Und die schlagen bei Drogenstraftaten und Cannabis-Vergehen gnadenlos und mit voller Härte zu wie in keinem anderen deutschen Bundesland. Auf Milde können Betäubungsmittelstraftäter vor königlich-bayerischen Amtsgerichten nicht hoffen – Kuscheljustiz bleibt Steuerbetrügern, alkoholberauschten Todesfahrern und anderem systemrelevanten Lumpenpack vorbehalten.

 

Besonders hart traf es Mitte letzter Woche vier Männer aus der Landeshauptstadt. Zur Verhandlung vor dem Münchener Landgericht stand der Tatvorwurf des illegalen Handels mit Drogen und Cannabis im großen Stil. Laut Anklageschrift sollen drei der Delinquenten Anfang 2020 eine „Bande“ gegründet und zum Schein einen Gemüsehandel betrieben haben, über den Drogen verkauft und Geld gewaschen worden sei.

 

Für zwei der Beschuldigten endete der Prozess mit einem Urteil, das einmal mehr unter Beweis stellt, dass sich die Justiz des Freistaats Bayern nicht hinter der anderer Failed States verstecken muss: Die beiden Verurteilten müssen jeweils acht Jahre in die Hölle des bayerischen Strafvollzugs. Zudem müssen sie nach zwei Jahren Haft mit einer Therapie beginnen, um sich von IrrenärztInnen heilen und resozialisieren zu lassen. Dem dritten Angeklagten wird vier Jahre und sechs Monate die Freiheit entzogen.

 

Der vierte Mann, der nach Angaben des Gerichts als Fahrer für den Transport zuständig gewesen sei und Ende November 2020 rund 175 Kilogramm Marihuana nach München gebracht haben soll, muss für drei Jahre auf ein menschenwürdiges Leben verzichten.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

 

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8 Kommentare
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Substi
2 Jahre zuvor

Es ist eine Last mit solchen Individuen unter einem Himmel zu leben! Wer ist zu Schaden gekommen? Für die Vergewaltigung einer Frau gibt es, auch in GitmoBayern höchstens 3½ Jahre, 8 Jahre für ein Ver…..eine Sache die keinem geschadet hat und danach noch in die Anstalt um eine Sucht zu bekämpfen die gar nicht vorhanden ist? Was masen diese Richtergestalten sich eigentlich an? Es ist wie in Thailand, fehlt nur noch die Prügelstrafe, oder Hand ab….wie abartig!! BAHHH!!

Mary Jane's Pussylover
2 Jahre zuvor

In Bayern wird Alkoholkonsum gern als Tradition propagiert, kennen wir, nicht,s Neues. Ebenso Tradition sind Feinbilder die unsere Regierungsverantwortlichen über Jahrzehnte durch Verfolgung und Falschinformationen geschürrt haben. Die Koalition hat klares Signal gegeben und Viele verlassen sich darauf. Um so verwunderlicher, daß immer noch einfache Cannabiskonsumenten verfolgt und bestraft werden.
“Cannabis Grundversorger” übernehmen die Aufgabe, wo derzeit dem freien Markt noch die Hände gebunden sind.

Die Dealer, die jetzt verurteilt und im Knast sitzen haben Steuer hinterzogen, ja schlimm, aber haben letztlich mit dafür gesorgt, die Nachfrage von 5 Mio Kiffer zu befriedigen

Zeigt euch ! 20.04. in BERLIN is Gelegenheit

Haschberg
2 Jahre zuvor

Das ist eben der feine Unterschied:
in New Jersey dürfen sogar Polizisten nach Dienstende ganz legal kiffen, während man im repressiven pseudochristlichen Bayern Leute, die friedfertige Hanfkonsumenten mit edlem Cannabis versorgen wollen, wie Schwerverbrecher jagt.
Gott sei es gedankt, dass dieses menschenfeindliche Pack, das noch immer seine abartig veranlagten Kirchenfürsten schützt, jetzt wenigstens auf der Oppositionsbank Platz nehmen muss.
Hoffentlich für immer!

Hans Dampf
2 Jahre zuvor

Alles halb so schlimm.
Schließlich wurde uns ja die baldige Legalisierung von der Regierung versprochen. Und das dauert nun mal wenn man es richtig machen will, so wie von den hiesigen Politikern. Diese fähigen Menschen werden uns sicher nicht belügen. Oder etwa doch?
Sind schließlich für die Wähler da und meinen es gut mit den Bürgern.
WER‘S GLAUBT.

Smile Indica
2 Jahre zuvor

Diese Rachefeldzüge sind der verlängerte Arm von Gauleiter Söder, weil er nicht Kanzlere wurde.

Rainer
2 Jahre zuvor

Über Tiere im Tierheim,regt sich manch einer auf,oder hat Mitleid.Über Unschuldige, die es als qualvoll empfinden,so eine lange Zeit ein Umfeld und eine Lebensweise aufgezwungen zu kriegen,kümmert niemanden.Eine Institution gegen Ungerechtigkeit muß her.Ein Ungerechtigkeitsbeauftragter.

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

Söder und Konsorten haben es schon immer genossen ihre autoritäre Macht gegenüber der Bevölkerung auszuüben (siehe z.B. Wortwahl, Mimik und Gestik bei Pandemiemassnahmen oder aktuell zu Atomkraft und Kohleverstromung). Dabei sind sie doch nichts anderes als die Büttel der Alkohol-, Pharma-und sonstiger Grossindustrie sowie Handlanger des kirchlich verlogenen Kindesmissbrauchs. Doch die blauweiss verblödete Bierzeltmeute grölt fleissig und schwarzbraun bei ihnen mit wie einst 1933. Die letzten aufrechten und freiheitsbewussten Menschen in Bayern bekommen da natürlich bevorzugt den Polizeiknüppel in irgendeiner Form ab. Freistaat? Nein, dumpfer Breistaat! Aber in den anderen Bundesländern ist die Prohibition auch nur um Nuancen weniger schlimm. Und die Bundesregierung plant lieber eine Massenverarmung und einen Atomkrieg als diesen Missstand versprochenerweise so schnell wie möglich zu beenden.

Otto Normal
2 Jahre zuvor

Ja, ja der Wahnsinn schleicht durch die Nacht,
denn uns hat der Wahn um den Sinn gebracht,
er hat einen Mantel aus Kälte an,
weil man Frierende besser regieren kann.

Ja, ja der Wahnsinn schleicht durch die Nacht,
und nennt sich Recht und nennt sich Macht,
verjagt die Sonne, löscht die Zeit
und stiehlt uns aus der Wirklichkeit.

Aus Konstantin Wecker – Im Namen des Wahnsinns