Samstag, 26. Februar 2022

Kascha Februar 2022

Kascha Februar 2022

Kascha ist wie immer per E-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

 Jessica (23, aus Berlin) fragt:

„Hi Kascha,

ich verwende seit kurzem Aktivkohlefilter, weil ich den kühleren Rauch sehr viel angenehmer finde. Allerdings habe ich seitdem immer mal wieder kleine Teerflecken an den Zähnen oder, noch viel schlimmer, Teer auf der Zunge, der aus dem Filter herausläuft. Hast du da irgendwelche Tipps? Ich habe gehört, dass das auch am kalten Wetter liegen kann.“

Kascha antwortet:

„Hi Jessica,

das kann tatsächlich vorkommen und recht unangenehm sein. Mit ein paar kleinen Tricks lässt sich aber das Teerproblem, auch als Schmandproblem bekannt, deutlich verringern. Erstmal ist da tatsächlich die Kälte ein Faktor – je nach Hersteller bzw. Modell mal mehr und mal weniger. Scheinbar betrifft das mit der Kälte jene Filter stärker, die „dichter“ mit den kleinen Kohlekrümeln gestopft sind. Wenn diese Kohle nun sehr kalt ist, weil man die Filter in der Jackentasche hatte und damit draußen im Winter unterwegs war, dann scheint der Rauch daran stärker zu kondensieren. Dieses Kondensat wird dann irgendwann so viel, dass es aus dem Mundstück läuft. Es kann daher hilfreich sein, dafür zu sorgen, dass der Filter nicht so sehr auskühlt. Zum Beispiel, indem man den Joint in der Innentasche der Jacke aufbewahrt, wo es wärmer ist. Darüber hinaus habe ich beobachtet, dass das mit dem übermäßigen Teer häufiger bei Zigarettenrauchern und anderen Personen auftritt, die relativ stark am Joint ziehen. Die beste Taktik bei Aktivkohlefiltern für deinen Joint sind allerdings kurze, nicht allzu kraftvolle Züge. Dann scheint etwas weniger Kondensat im Filter zu entstehen und, noch wichtiger, man saugt den Teer dann nicht so aus dem Filter. Verschiedene Experten empfehlen solche kurzen, nicht all zu tiefen Züge am Joint ohnehin, da sie am effektivsten seien.“

Rob (26, aus Köln) fragt:

„Hallo Kascha,

ich würde gerne für meine Gelenkschmerzen nach dem Training CBD-Creme ausprobieren, da mit viele Freunde schon gesagt haben, dass es ihnen hilft. Das Problem ist aber, dass ich vor ein paar Monaten mit Rest-THC im Blut am Steuer kontrolliert wurde. Jetzt muss ich regelmäßig zum Drogentest, um meinen Führerschein wiederzubekommen. Natürlich möchte ich nicht riskieren, dass so ein Drogentest deswegen positiv ausfällt. Was würdest du sagen, ist das safe oder eher nicht?“

Kascha antwortet:

„Hallo Rob,

wenn du den ganzen Aufwand jetzt schon nur wegen Rest-THC hast, dann wäre es natürlich doppelt ärgerlich, deinen Führerschein nun wegen CBD-Salbe gänzlich zu verlieren. Das ist zwar theoretisch möglich, lässt sich aber auch relativ sicher vermeiden. Grundsätzlich wirkt eine solche CBD-haltige Salbe ja topisch, es ist also gar nicht beabsichtigt, dass größere Wirkstoffmengen in den Blutkreislauf geraten. Ganz ausschließen lässt es sich aber trotzdem nicht. Genau aus diesem Grund gibt es auch zwei verschiedene Arten von CBD-Produkten: So genannte Vollspektrum-Produkte und Isolat-Produkte. Bei Vollspektrum-Produkten sind nicht nur das CBD sondern auch weitere sekundäre Pflanzenwirkstoffe sowie manchmal sehr geringe Mengen THC enthalten – je nach Konzentration des Produkts können diese Mengen aber groß genug sein, um insbesondere regelmäßig angewendet bei einem Drogentest auszuschlagen. Diese sind ja sehr sensibel. Bei Isolat-Produkten ist nur das reine CBD enthalten und üblicherweise gar kein THC, außer infolge von Verunreinigungen oder anderer Produktionsmängel. Das kann bei billigen Produkten von unseriösen Herstellern vorkommen. Ansonsten sind Hinweise wie „CBD-Isolat“, „0% THC“ oder „THC-frei“ die Hinweise, nach denen du schauen solltest. Falls du keine Angaben findest, kannst du den Händler im Zweifelsfall auch kontaktieren bzw. direkt im Laden fragen.“

Emily (23, aus Frankfurt) fragt:

„Hallo Kascha,

ich wollte mal fragen, wie das kommt, dass manche Menschen den ganzen Tag lang kiffen und super auf ihrem Leben klar kommen und manche rauchen am Freitagabend einen Joint und sind Sonntag immer noch völlig verpeilt? Ich selbst rauche auch lieber nur nach Feierabend, aber ich habe bei Leuten um mich herum beobachtet, dass es bei vielen sehr unterschiedlich zu wirken scheint.“

Kascha antwortet:

„Hallo Emily,

das hast du sehr richtig beobachtet. Die genauen Ursachen dafür sind noch nicht restlos geklärt, aber es gibt sehr viele verschiedene Faktoren, die da mit rein spielen. Erstens wirkt THC sich im körpereigenen Endocannabinoidsystem aus, weshalb die Wirkungsweise schon mal grundsätzlich von der individuellen „Chemie“ abhängt. Genauso, wie zum Beispiel manche Leute noch um 22 Uhr einen Kaffee trinken und danach ruhig schlafen können, während andere nach 16 Uhr gar keinen Kaffee trinken können, wenn sie vor Mitternacht schlafen wollen. Die Ursache hierfür scheint beim Koffein teilweise genetisch zu sein. Zweitens spielt die Gewöhnung eine große Rolle: Wenn ein täglicher Dauerkiffer mehrere Tage pausiert und dann morgens einen dicken Joint raucht, wird er sehr wahrscheinlich auch den ganzen Vormittag in den Seilen hängen.

Drittens ist es auch eine Frage der individuellen Persönlichkeit, selbst bekifft noch motiviert und konzentriert zu sein – manche Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) scheinen sich sogar bekifft besser konzentrieren zu können. Und viertens ist die Art des Konsums bzw. die Dosis entscheidend: Wer von morgens an dicke Köpfe durch die Bong zieht oder seinen Morgenjoint in zehn Minuten weginhaliert, ist natürlich danach erst einmal ziemlich high. Wer nur zwei Mal an seinem Morgenjoint zieht und sich dann auf die Arbeit stürzt, ist logischerweise weniger beeinträchtigt. Solches „Microdosing“ ist auch bei anderen Mitteln, wie LSD oder psilocybinhaltigen Pilzen, eine verbreitete Konsummethode. Auch dort geht es dann nicht um rauschhafte Halluzinationen, sondern mehr um eine leichte, unterschwellige Wirkung. Für den medizinischen Gebrauch von Cannabis ist es oft ebenfalls nicht nötig, große Mengen auf einmal einzunehmen. Schmerzpatienten erzielen oft das beste Verhältnis von Wirkung zu Nebenwirkungen, wenn sie mehrmals täglich kleine Dosierungen inhalieren oder essen. Kurz gesagt: Wer scheinbar besser auf seinem Weed klar kommt, raucht manchmal einfach nur langsamer.“

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