Freitag, 11. Februar 2022

Stromausfälle wegen zu vielen Plantagen

Cannabis-Farmen überlasten das Stromnetzwerk im britischen Rotherham.

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Unweit der kulturträchtigen und mitunter international bekannten britischen Städten Leeds und Sheffield liegt eine unscheinbare Stadt, deren Blütezeit seit der industriellen Revolution verblasst scheint: Rotherham. Sport, Wirtschaft, Unterhaltung: Es läuft einfach nicht so wie bei den großen. Und auch die Infrastruktur scheint auf dem Zahnfleisch zu gehen – in jüngster Zeit musste die Stadt mehrere Stromausfälle verzeichnen. Wer aber meint, diese Ausfälle Symptom eines allegorischen Zusammenbruchs der Stadt, der irrt. Denn eines steht in Rotherham in voller Blüte: Cannabis.

Die Polizei greift immer härter gegen die Plantagenbesitzer durch. Fast täglich durchsucht die Stadt Häuser – die Zahlen sind dabei für eine Stadt mit knapp 100,000 beachtlich: Seit Oktober konnte die örtliche Polizei 25 Personen verhaften, 50 Plantagen aufdecken und satte 61 Ernten mit etwa 6800 Pflanzen sicher stellen. Der Gesamtwert dieser Ernten beträgt in etwa 7 Millionen Pfund – umgerechnet 8,3 Millionen Euro. Die Stromausfälle, die bis zu vier Mal am Tag auftreten, folgen einem verdächtigen Muster von Überbelastungen. Der Chefinspektor der Polizei, Steve Chapman, sieht das Vorgehen der Polizei als Präventionsarbeit: “People involved in the production and supply of drugs have a detrimental impact on the local area. The power cuts were a real issue in the community; not only that, but the organised criminals behind most of these set-ups take advantage of society’s most vulnerable who are often coerced and forced in to harbouring drugs,” so Chapman. Die Legalisierung von Cannabis, die der Stadt wohl sehr helfen würde, ist derweil in Großbrittannien noch sehr umstritten.

Man meint, der Inspektor übertreibt. Aber die Stromausfälle sind nicht nur ein Zeichen der überdurchschnittlich vielen Plantagen – die Gangs, die sich durch den Drogenhandel gebildet haben, scheinen sich Gebietskriege (“turf wars”) zu liefern. Die Stromausfälle sind also ein Indikator dafür, wie fortgeschritten das Problem bereits ist. Die cannabisbezogenen Straftaten in Yorkshire, der Grafschaft in der Rotherham liegt, sind in den letzten Jahren dramatisch angestiegen – von etwa weniger als 5000 zu etwas mehr als 8000. Dazu zählen auch die Delikte aus Sheffield und Leeds, aber zumindest in dieser traurigen Bilanz kann Rotherham den beiden Städen wohl das Wasser reichen – definitiv aber in Sachen Stromausfälle.

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3 Kommentare
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Haschberg
2 Jahre zuvor

Auch die Briten dürften mittlerweile verstanden haben, dass es gerade in Zeiten einer Epidemie aus mehreren guten Gründen Sinn macht, Cannabis zu konsumieren.
Wenn der Staat es nicht geregelt kriegt, die Leute damit legal zu versorgen, sind sie halt gezwungen, es selbst anzubauen. So einfach ist das.
Aber die Mehrzahl der Briten dürfte dennoch dazu verdammt sein, ihre Probleme im armseligen Alkoholrausch zu ertränken.

Smile Indica
2 Jahre zuvor

Was für Polit-Polizei- und Behördenidoten hier am Werk sind. Ansatt Frieden zu geben und Steuern kassieren wollen sie Krieg. Das gleiche korrupte Gesindel, wie in Deutschland im Bundestag und in den Landesparlamenten. Auch die gleiche Wichstruppe in Uniform wie bei uns, leere Köpfe mit Gestapoansatz.

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

Das beweist nicht nur die Wichtigkeit der kompletten Cannabislegalisierung inklusive internationalem Handel und Eigenanbau, sondern auch die dabei nötige Förderung des kontrolliert biologischen Outdooranbaus.