Donnerstag, 5. August 2021

Einbildung und Bildung

Daniela Ludwig, Einbildung und Bildung

Feuer auf Daniela Ludwig

Beitrag von Hans Cousto

Die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig setzt den Kampf ihrer Vorgängerinnen im Amt gegen die Tabakwerbung fort, sieht sich jedoch als der große Heilsbringerin. So heißt es in ihrer Pressemitteilung zum Weltnichtraucher/innentag vom 28. Mai 2021 mit dem nicht gegenderten Titel „Weltnichtrauchertag 2021: Jeder vierte Erwachsene raucht, nur jeder fünfte Raucher unternimmt einen Ausstiegsversuch“ mit der Hervorhebung ihrer eigenen Leistung: „Tabakprävention und Regulierung ist eine der zentralen Aufgaben, wenn es um aktiven Jugend-und Gesundheitsschutz in Deutschland geht. Ich habe mich seit meinem ersten Tag im Amt an für ein weitgehendes Tabakwerbeverbot inklusive Erhitzern und Verdampfern eingesetzt. Und das erfolgreich!

In ihrer Pressemitteilung vom 11. Juni 2021, die unter dem Titel „GKV unterstützt Rauchausstieg, Erhöhung der Tabaksteuer, mehr Geld für Prävention“ erschien, wird gleich zu Beginn darauf hingewiesen, dass die Forderung der Drogenbeauftragten, die Kosten für Nikotinersatzprodukte und verschreibungspflichtige Rauchausstiegsmedikamente zu übernehmen, jetzt umgesetzt werde. Der Bundestag habe außerdem eine Erhöhung der Tabaksteuer beschlossen. Dabei sei auch deutlich mehr Geld für die Tabakprävention in Aussicht gestellt worden.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, wird hierzu wie folgt in der Pressemitteilung zitiert: „Konkret heißt das, dass neben verstärkter Prävention und dem Start der neuen Bundesinitiative zum Rauchstopp auch verschreibungspflichtige und sogar nicht verschreibungspflichtige Medikamente während einer Therapie von den Krankenkassen übernommen werden können. Das sind für alle starken Raucherinnen und Raucher absolut großartige Nachrichten! Auch für mich als Drogenbeauftragte, schließlich habe ich mich an allen Fronten dafür von Anfang an stark gemacht. So hilft der Rauchausstieg nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem Geldbeutel.

Auch hier hebt die Drogenbeauftragte ihre eigene Leistung hervor. Genau so wie in einem Interview mit dem Südwestrundfunk (SWR). Im SWR-Interview von Christopher Jähnert mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Daniela Ludwig, antwortete die Drogenbeauftragte am 16. Juni 2021, auf die Frage „Was haben sie bisher erreicht und was würden sie gerne noch erreichen?“:

Ich freue mich sehr, und das sage ich wirklich aus vollem Herzen, dass wir jetzt endlich beim Thema Tabak vorwärts kommen, Tabak ist die Droge Nummer eins, wir haben 127.000 Tabaktote im Jahr, das zeigt, wir sprechen hier schon über ein großes Problem auch für die Volkswirtschaft, 100 Milliarden Euro durch Tabakfolgen alleine. Wir haben lang gestritten über das Tabakaußenwerbungverbot, zu Beginn meiner Amtszeit konnte ich das durchsetzen gemeinsam mit meiner Fraktion, da bin ich sehr sehr froh, und wir starten jetzt in eine große Rauchaustiegskampagne der Bundesregierung, die meine Idee ist und auf mich zurückgeht, auch da freue ich mich sehr …

Auch bei der Besteuerung des Shishatabaks betonte die Drogenbeauftragte, dass diese Entwicklung 1 zu 1 auf sie zurückgehe. Quellen zu den angegebenen Zahlen nannte die Drogenbeauftragte nicht, weder, wie die Zahl der Tabaktote ermittelt wurde noch wie der volkswirtschaftliche Schaden berechnet wurde. Wenn Leute wegen des Konsums von Tabak vorzeitig sterben, entlastet das doch die Rentenkassen. Eine genaue Aufschlüsselung solcher Daten würde ihre Glaubwürdigkeit erhöhen, da Frau Ludwig dafür bekannt ist, dass sie gerne mal Politik mit falschen Zahlen betreibt, man denke nur an ihr Schreiben an die CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten, das am 24. Juli 2020 veröffentlicht wurde. Das Hanf Journal berichtete darüber am 7. September 2020 unter dem Titel „Ludwigs falsche Angaben“.

Die Tabakindustrie hat für Kino- und Außenwerbung in den letzten Jahren laut Angaben der Tabakwirtschaft etwa 100 Millionen Euro im Jahr ausgegeben. Um diesem Werbefeldzug entgegen zu wirken, hatte das Bundeskabinett bereits 2016 ein Tabakwerbeverbot beschlossen. Im Bundestag blieb die Gesetzesvorlage aufgrund der Arbeit von Lobbyisten der Tabakindustrie jahrelang unbearbeitet liegen. Erst nach jahrelangen Diskussionen hat der Bundestag am 2. Juli 2020 die Werbung für das Rauchen in Deutschland weiter eingeschränkt. Nachdem auch der Bundesrat dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes am 18. September 2020 zugestimmt hatte, gelten mit dem Jahreswechsel neue Werbeverbote. Verboten ist ab dem 1. Januar 2021 Kinowerbung fürs Rauchen, wenn der jeweilige Film für Personen unter 18 Jahren freigegeben ist. Damit ist Werbung für Tabakwaren oder ähnliche Produkte nur noch bei Filmen ohne Jugendfreigabe möglich. Auch das Verteilen von Gratis-Proben ist dann außerhalb von Fachgeschäften nicht mehr erlaubt. Die Einschränkungen für Werbung auf Außenflächen wie Plakatwänden, Litfaßsäulen oder Haltestellenhäuschen treten stufenweise in Kraft, sie gelten ab dem 1. Januar 2022 für Tabakwaren, ab dem 1. Januar 2023 für Tabakerhitzer und ab dem 1. Januar 2024 für elektronische Zigaretten. 

Man kann sagen, das ist eine Verbotsakkumulation im Schneckentempo, und darüber ist Frau Daniela Ludwig sehr sehr froh und tut dabei so, als sei dies ihr Erfolg. Dabei war es ihre Partei, die das Vorhaben so lange herausgezögert hat, doch von Kritik an ihrer Partei und Lobbyisten, denen ihre Partei so gerne alle Türen offen hält, ist in ihren Pressemeldungen nichts zu finden.

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13 Kommentare
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smile Indica
2 Jahre zuvor

Korruption hat in Deutschland einen Namen – CDU/CSU. Das sind keine Abgeordneten, das ist gekauftes Stimmvieh für die Konzerne. Es hat seinerzeit schon mit Strauß und den Starfightern begonnen und ist seither immer schlimmer geworden.
Diese beiden Parteien haben Deutschland verraten und in den Abgrund manövriert. Es fehlt jegliche Spur von Anstand und Charakter und sollte es eine Neuauflage der Nürnberger Prozesse geben sitzt so jemand wie Ludwig in der ersten Reihe und die Urteile können nur die gleichen sein wie bei den Nürnberger Prozessen. Ich hoffe es kommt der Tag an dem sie baumeln. Sie haben es schon tausendfach verdient.

DIE HANFINITIATIVE
2 Jahre zuvor

Hans, ich habe einmal eine [generalisierte] Frage: BE-NUTZT auch die deutsche Bundesregierung [die Bundesregierungen] – Länderregierungen – die “Hammerskins”, als einen Baustein, um ihre Interessen, die Interessen ihrer Klientel [Fin€EN-File$] als “Prohibitionsnutznießer” – die “Prohibition” – das “System Prohibition” – aufrecht zu erhalten. Wird diese Gruppe aus z. B. den Nachrichtendiensten – der [verstrickten] Regierugen, die eine verborgene oder offensichtliche Agenda [Rassismus, Profit über ALLes oder “System Prohibition”, …] fahren – insgeheim unterstützt? SYSTEM PROHIBITION Globale Zusammenhänge: System Prohibition Thesen und Fragestellungen zum System Prohibition: Anscheinend arbeitet es immer mit Verschleierung, Tarnung, Geheimhaltung, Korruption, Erpressung, Manipulation, Desinformation, Rassismus, Lügen und Gewalt, …, sowohl im legalisierten, als auch im illegalisierten Bereich? System ‪#‎Prohibition‬ in Höchstform? Maximale Nachfrage generieren, Monopole anstreben, Profit… Weiterlesen »

Der Realist ohne Kraut
2 Jahre zuvor

Mit einer funktionierenden Regierung und ihren Politiker*innen gibt’s Freiheit, Rechte, Weltoffenheit und Gleichstellung aller – auch der Minderheiten. Das ist das Erfolgsziel einer Ludwig und ihren liebevollen Anhängern. Ich sehe auch ihren Erfolg und kann ihn bemessen: Wo lang fließt der Bach? Wieder diese alten Floskeln bzgl. Kinder- und Jugendschutz. Ich kann’s schon länger nicht mehr hören und lesen. Lebt Donna Ludwig in einer Parallelwelt und redet sie sich alles schön, weil sie’s wirklich glaubt? Im Grauen erkenne ich kein Grün, Rot, Pink… Wenn man einem doofen Menschen ständig sagt, dass er/sie schlau ist, wird dies auch seinen Effekt haben. Dass so eine Person überhaupt von ‘Schutz’ reden darf, wo WIR alle genau wissen, was draußen abgeht. Erst gerade eben… Weiterlesen »

Substi
2 Jahre zuvor

@Hanfinitiative WAS hat Dein Post mit dem Artikel zu tun? Ich glaube Du brauchst Aufmerksamkeit und da ist Dir jeder Scheiß recht!? Hammerskins? Bist Du noch in der Lage einen themenbasierten Kommentar zu schreiben? Wenn ich mir Deine Webseite aus den 2000ern ansehe, glaub ich nicht dran! Du vergraulst Leute und verhinderst aktiv den Diskurs! Artikel: Wie ich geschrieben habe in einem Kommentar von gestern unter einem anderen Artikel! Die machen sich nicht mal mehr die Mühe es zu kaschieren daß sie machen was sie wollen um entweder ihrer veralteten und egoistischen Meinung Taten folgen zu lassen, oder sich ordentlich zu bereichern indem sie gemeinsame Sache mit den Lobbys machen! Das Volk ist ihnen eigentlich egal, das sind nur laufende… Weiterlesen »

Otto Normal
2 Jahre zuvor

Das Werbeverbot für Tabak geht nicht auf Ludwig zurück. Das lag schon sehr lange in der Schublade aber die Rohfassung war so brutal daß man es, ohne es vorher wie einen alten Kanten Brot erstmal aufzuweichen, der Tabak- und Werbeindustrie nicht schmackhaft machen konnte. Das zeigt auch die Tatsche daß bei Kinofilmen über 18 die Tabakwerbung weiterhin erlaubt bleibt. Man sieht ganz deutlich mit wieviel Magenschmerzen man dieses “Werbeverbötchen” verhängt hat. Jede bisherige Drogenbeauftragte hat nichts erreicht, weil es auch gar nicht die Aufgabe einer DB ist. Dieser Posten dient lediglich der Selbstbeweihräucherung der jeweiligen Bundesregierung. Das mittlere Einstiegsalter bei Tabak liegt seit 1945 unverändert beim 13-14. Lebensjahr, das von Alkohol ähnlich. Nach wie vor gibt es auch Tote unter… Weiterlesen »

MicMuc
2 Jahre zuvor

“Tabak ist die Droge Nummer eins”??!?!? Wenn dem so wäre, warum gilt hier nicht noch eine härtere “Null-Toleranz-Politik”?!!! Als das volle Programn: Wohnung aufsprengen, U-Haft für mindestens 1/2 Jahr, Verurteilung als Dealer, weil Du mal ne Kippe abgegeben hast, Eintrag ins Führungszeugnis als “Schwerkrimineller”. Eigentlich müßte der Bevölkerung die Augen aufgehen. Eigentlich, aber das wissen die staatstragenden Medien zu verhindern… Welch ein Glück doch für die “freiheitlich demokratische Grundordnung”, die so in im Zwielicht der Heuchelei weiter und weiter bestehen kann …

smile Indica
2 Jahre zuvor

Man kann es auf den Punkt bringen. Mit Leuten wie Ludwig hat man kriminelle im Staatsdienst. Käuflich, charakterlos, faschistisch un menschenverachtend. Mit anderen Worten, der letzte Dreck – menschlicher Abschaum und Sondermüll, der entsprechend entsorgt gehört.

DIE HANFINITIATIVE
2 Jahre zuvor

Zitat: […] Substi 5. August 2021 um 14:21 @Hanfinitiative WAS hat Dein Post mit dem Artikel zu tun? Ich glaube Du brauchst Aufmerksamkeit und da ist Dir jeder Scheiß recht!? Hammerskins? Bist Du noch in der Lage einen themenbasierten Kommentar zu schreiben? Wenn ich mir Deine Webseite aus den 2000ern ansehe, glaub ich nicht dran! Du vergraulst Leute und verhinderst aktiv den Diskurs! […] Ich will Dir gerne antworten, auch wenn Dir die Antwort nicht gefallen wird, oder Du es nicht versthen und in Dein Weltbild integrieren kannst. […] WAS die Polizei wieder entdeckt hat! Die Polizei tut ihren Dienst, als Organ der Staatsanwaltschaft, und muss sich nach Recht und Gesetz richten. Dass die Polizei dabei zum Werkzeug der Prohibition… Weiterlesen »

MicMus
2 Jahre zuvor

Tilo Jung fragte mal auf einer PK Daniela Mortler: “Warum ist Alkohol erlaubt – 74.000 Tote – und Cannabis verboten – 0 Tote -?” Das war aber, bevor es zu ersten Todesfällen gekommen war, was beweißt, daß Marlene Ludwig doch Recht hat, wenn sie vor Drogenkonsum warnt. Es gibt zwei Beispiele, wo Konsum von Marihuana zum Tode führten, wenn auch indirekt: 2017 wurde ein junger Mann in Burghausen von Hinten durch einen Kopfschuß niedergestreckt, und nun dieser Fall in Delmenhorst.

https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Neue-Details-im-Fall-Qosay-K-Was-passierte-in-der-Polizeiwache,delmenhorst1078.html

MicNuc
2 Jahre zuvor

Am 1. August ist ein 35-Jähriger wieder mal in einer Zelle des Polizeipräsidiums Bremen gestorben. Zuvor war er durch die Polizei festgenommen und aufs Präsidium gebracht worden. Der Fall zeigt einige Parallelen zum kürzlich in Polizeigewahrsam gestorbenen Geflüchteten Qosay K. (Delmenhorst)

https://perspektive-online.net/2021/08/35-jaehriger-stirbt-im-bremer-polizeigewahrsam/

DIE HANFINITIATIVE
2 Jahre zuvor

[@Hanfinitiative WAS hat Dein Post mit dem Artikel zu tun? Ich glaube Du brauchst Aufmerksamkeit und da ist Dir jeder Scheiß recht!? Hammerskins? Bist Du noch in der Lage einen themenbasierten Kommentar zu schreiben?] – DOCH JAAA!!! 😀 THEMA: Also das mit den Neonazis – das hat SEHR VIEL MIT DEM THEMA DER PROHIBITON [Faschistische Urväter des System Prohibition].

Ich sage es mit einem Bild – Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte – und mit vielen Worten haben es manche hier nicht – sie wollen Zweizeiler – oder war das alles nur Hammerskins-Duterte-Fake?

Wer sich nichts einbildet – und sich weiterbilden will, – ist WILLKOMMEN! 😀 https://diehanfinitiative.de/index.php/prohibition

Urfreak `68
2 Jahre zuvor

Dachte die Hi ist ein Zweizeller,nach eingehender Studie meinerseits reicht’s nichtmal für einen Einzeller…

Substi
2 Jahre zuvor

@HI
…und ich muss was in MEIN Weltbild integrieren!?
Das empfehle ich Dir mal, Du solltest das reale Weltbild aber erstmal raffen, denn in Deinem Geschreibsel erkennt man Dein verschrobenes und irreales Weltbild! Du kannst einem eigendlich nur leid tun, aber Menschen wie Du gehen mir richtig auf die Eier, genau wie Leerdenkeridioten…