Mittwoch, 10. Juni 2020

Bewerbungen für das niederländische Cannabisexperiment ab Juli

Vom 01.07. bis zum 28.07.2020 können Grasproduzenten auf Arbeit im legalen Sektor hoffen

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Da in den Niederlanden seit 1976 Cannabis straffrei in Coffeeshops verkauft werden darf, der Einkauf der Ware jedoch nicht über legale Vertriebswege vonstattengeht, möchte man im Land der Grachten und Windmühlen im 21. Jahrhundert andere Möglichkeiten ausloten, wie sinnvoller Handel mit Marihuana umgesetzt werden könnte. Ende August 2019 fielen für das sogenannte „Wietexperiment“ die Würfel und es wurde verkündet, welche Städte und Gemeinden an dem geplanten Projekt teilnehmen sollen, das fortan Cannabis für Coffeeshops aus legaler Quelle bereitstellen wird. Jetzt ist nach einem guten halben Jahr der nächste Schritt vollzogen, der darin besteht, fähige Cannabisproduzenten zu finden, welche das natürliche Rauschmittel für den Markt in entsprechender Menge anpflanzen können. Die Bewerbungen für das niederländische Cannabisexperiment sind aufseiten der Regierung zwischen dem 01.07. und 28.07.2020 erwünscht.

Das Gesundheitsministerium der Niederlande gab am gestrigen Dienstag bekannt, dass sich fähige Hanfbauern ab dem 01. Juli bis zum 28. Juli bei der Regierung darauf bewerben können, zukünftig für die Coffeeshops des „Wietexperimentes“ Cannabis im großen Stil anbauen zu dürfen. Verlangt werde, mindestens eine Menge von 6500 Kilogramm getrocknetes Marihuana sowie zehn unterschiedliche Sorten Gras oder Haschisch herstellen zu können. Die jeweiligen Gemeinden wären die Beobachter der für diese Zwecke fortan legalen Großproduktion, die die Herstellung und auch den Vertrieb an die Coffeeshops überwachen sollen. Somit werden Arnheim, Almere, Breda, Groningen, Heerlen, Hellevoetsluis, Maastricht, Nimwegen, Tilburg und Zaanstad künftig – nach Bekanntgabe der zehn erfolgreich ausgesuchten Produzenten – ein genaues Auge auf das Treiben werfen müssen, das absichert, dass keine fadenscheinigen Geschäfte im Hintergrund ablaufen und auch der Konsumentenschutz gewährt wird. Circa sechs Monate werde es nach Angaben der Verantwortlichen dauern, bis das Bewerbungsverfahren abgeschlossen ist und sich erste Hanfbauern an die legale Arbeit machen dürfen. Voraussetzung für eine Teilnahme an dem „Wietexperiment“ ist, dass man in Holland lebe und im Land geschäftlich aktiv wäre. Außerdem benötige man eine positive Verhaltensbescheinigung – so etwas wie ein unbeflecktes polizeiliches Führungszeugnis. Weitere Details für die Bewerber sind auf den offiziellen Seiten des „Wietexperimentes“ zu finden. Sobald die Züchter ausgewählt sind, will die Regierung bekannt geben, wann staatlich reguliertes Cannabis in den Coffeeshops der teilnehmenden Gemeinden verkauft werden wird. Auch wird noch daran gearbeitet, zu definieren, welche finanzielle Unterstützung den ausgewählten Gemeinden zugutekommen soll. Es werden auch noch unabhängige Forschungsarbeiten vorab organisiert, damit die allgemeinen Auswirkungen während des Experiments bewertet werden können. Man will schließlich genau untersuchen, inwieweit sich der legale Großhandel mit Cannabis auf die Sicherheit, die öffentliche Gesundheit und die Kriminalitätsrate auswirkt.

Etwas Sinnvolles, dass ein stattfindendes Cannabismodellprojekt in Deutschland ebenfalls einmal herausfinden versuchen könnte.

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Rainer Sikora
3 Jahre zuvor

Ob das für den Kunden besser ist bezweifel ich.Auch die Atmosphäre und das Feeling könnten sich verändern.

M. A. Haschberg
3 Jahre zuvor

Diese spektakuläre Nachricht über das Thema Cannabis war sogar unserer konservativen, weinseligen Provinzzeitung eine ganze Spalte wert. So etwas ist eher die Ausnahme, denn positive Berichte über Cannabis findet man selten. Man berichtet lieber Negatives und das gerne in einem leicht übertriebenen Ton mit aufreisserischen Überschriften. Schließlich darf Cannabis niemals ein legales Konkurrenzprodukt zum wahrhaft vergötterten Wein werden, der unseren Drogenbaronen durchweg gute Umsätze bereitet. Die volkswirtschaftlichen Schäden, inklusive der unzähligen Todesopfer durch übermäßigen Alkoholkonsum, werden dabei gerne übersehen. Wenn sich an unserer westlichen Landesgrenze neben Luxemburg nun auch noch die Niederlande zu einer endgültigen und umfassenden Legalisierung durchringen, setzt dies wichtige Akzente, die es den bundesdeutschen Prohibitionsbefürwortern noch ein wenig schwerer machen, ihre unzeitgemäße und konsumentenfeindliche Einstellung in einer… Weiterlesen »

Heisenberg
3 Jahre zuvor

@ M. A. Haschberg Ich gebe dir grundsätzlich recht mit deinen Ausführungen. Jedoch kann man meiner Meinung nach die Verfolgung nicht als Rassismus bezeichnen, sondern es handelt sich um hochkriminelle Menschenrechtsverletzungen und Straftaten bis hin zum Mord an unschuldigen Menschen. Es ist nicht nur so, dass wir uns diese kriminlle Verfolgung nicht mehr gefallen lassen dürfen, sondern wir müssen dagegen aufstehen, dass uns regelmäßig, wider besser Wissen und Erkenntnisstand, regelmäßig Gewalt angetan wird. Darunter fallen Straftaten wie Körperverletzung, Nötigung, Erpressung, illegale Hausdurchsuchungen und in einigen Fällen sogar Mord durch Kopfschüße. Das sind keine Kavaliersdelikte und die kann man auch nicht mit der Gesetzeslage begründen, zumal diese verfassungswidrig und illegal ist. Es geht hier um die Verfolgung einer unschuldigen Gruppe von… Weiterlesen »

Arno Nym
3 Jahre zuvor

Fragt mal den Kaiser wie er zu Cannabis steht.
Den sollten wir mal wieder einsetzen.

Bitte liebes Hanfjournal fragt unser rechtmäßiges Staatsoberhaupt mal.

https://www.preussen.de/

Generalverwaltung des vormals regierenden Preußischen Königshauses
vertreten durch Georg Friedrich Prinz von Preußen
Bertha-von-Suttner-Straße 14
14469 Potsdam

Telefon: 0331 81701660
E-Mail: kontakt@preussen.de

DIE HANFINITIATIVE
3 Jahre zuvor

Fängt “man” an zu verstehen? In Deutschland halte ich den Herrn Fiedler von der Gewerkschaft der Kriminalpolizei für einen sehr fähigen Mann. Er sollte von der Politik mehr Gehör bekommen, mit seinen Anliegen. […] Wer versteht, in seiner ganzen Tiefe und mit all den negativen Auswirkungen, warum die CDU/CSU den “Gottvater der Prohibition” so sehr anbetet? Wer kennt die “10 Gebote”, wenn er ein gläubiger Christ ist? +++ “Anslinger war ein Rassist, der Schwarze, Mexikaner und andere Minderheiten als Untermenschen betrachtete, die es zum Schutze der „weißen Rasse“ zu unterdrücken gilt. +++ Als Mittel zum Zweck diente Anslinger die Verteufelung des Marihuana-Konsums, der seinerzeit vornehmlich in jenen Bevölkerungsgruppen verbreitet war, die nicht in das schöne Bild eines weißen Amerikas passten.”… Weiterlesen »

H'79
3 Jahre zuvor

Es gibt etliche Menschen, die mehr Alkohol tränken wenn es Cannabis nicht gäbe, auf das man dank unseres Schwarzmarktes täglich mit Leichtigkeit zurückgreifen kann und das bei PreisLeistungsverhältnissen wie sie nur bei klarer Legalisierung und konsequenter Gleichstellung mit (oder Bevorzugung gegenüber) Alkohol realistisch werden. Wir sollten auf die vielen Vorzüge von Cannabis hinweisen. Die GenussmittelHändler in Brauereien und Destillerien sind nicht Gegner sondern Partner der CannabisLobby und sollten sich miteinander zusammentun. Es ist keine Riesensache, eine GrowAnlage in deine Kneipe zu integrieren – du wirst dann wahrscheinlich in einigen Monaten mehr Gewinne machen und langfristig hast du gesündere Stammkunden … Nur musst du es gemeinsam mit uns erstmal legalisieren.

Rainer Sikora
3 Jahre zuvor

Die zehn Gebote sprechen eher gegen die Prohibition.