Weltwirtschaftsforum bietet erstmalig den Marihuana-Machern Platz.
Jährlich treffen sich Politiker, Wirtschaftsgrößen, Wissenschaftler, Journalisten sowie gesellschaftliche Akteure auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, um über die Zukunft des Planeten zu diskutieren. Die Schweizer Ortschaften in dem Gebiet bieten allen hochrangigen Anreisenden Platz und Raum für gediegene Auseinandersetzungen mit allen brennenden Themen unserer Zeit. Die durch die gleichnamige Stiftung initiierte Veranstaltung findet in 2019 zum 49. Mal statt und hat in diesem Jahr erstmalig eine Besonderheit zu bieten, die bislang wohl nicht die nötige Tragweite erreicht hatte, nun aber immer wichtiger wird. Neben den aufgezählten Personenkreisen wird erstmals die aufkeimende Cannabisbranche zum Gespräch einladen und interessierten Besuchern aus den anderen Berufsfeldern eine Einführung über die stattfindenden Entwicklungen und Veränderungen im Umgang mit Cannabis bei einem Drei-Gänge-Menü geben. Die Cannabis-Elite trifft sich auch in Davos.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich der Finanzminister Simbabwes in einer Gesprächsrunde mit Davos-Hintergrund dahin gehend äußerte, Cannabis als wichtigen Wirtschaftsfaktor in seinem Land anzuerkennen, der Simbabwe viele Chance böte. Jetzt wird der Hintergrund zu dieser Äußerung auf der afrikanischen Veranstaltung etwas verständlicher. In Davos wird erstmalig auch die Elite der Cannabisindustrie vertreten sein und auf einem abgelegenen Alpin-Restaurant die gesammelten Karten ausspielen. Das nur per Seilbahn erreichbare Restaurant Höhenweg bietet in den kommenden Tage den Platz für eine Veranstaltung, auf welcher Führungspersönlichkeiten der Cannabisindustrie sowie ehemalige Politiker zum Kennenlernen einladen. Bei Schweizer Käsepasta, einem Fleischfondue und einem süßen Kaiserschmarrn soll eine dreistündige Gesprächsrunde in Gang gebracht werden, auf welcher die geladenen Insider ihre Zeit zum Erklären der aktuellen Situation nutzen. Unter anderem werden hier der ehemalige israelische Premierminister Ehud Barak – nun Vorsitzender der medizinischen Cannabisfirma InterCure – sowie der CEO von Canopy Growth Bruce Linton erwartet. Das unter dem Banner „Cannabis Conclave“ initiierte Treffen wird zudem von der kanadischen Cannacord Genuity Corporation mitfinanziert, die eine der ersten Investmentfirmen der Welt ist, welche sich nicht länger vor den Geschäftsabschlüssen und Geldtransaktionen der bislang oft argwöhnisch beäugten Branche verschließt. Einige weitere Vertreter des aufkeimenden Business sollen daraufhin auch noch während eines zweiten Events in Davos auftreten, der unter der Bezeichnung Canadian Cannabis House während der gesamten drei Tage zu Gesprächen und Vorträgen lädt. Hier ist beispielsweise ein Interview des israelischen Ex-Premiers angekündigt, das von dem ehemaligen Direktor für Kommunikation des Weißen Hauses Anthony “The Mooch” Scaramucci durchgeführt werden soll.
Der aktuell im Weißen Haus mehr schlecht als recht agierende Präsident der USA Donald Trump bleibt aufgrund der von ihm heraufbeschworen Regierungskrise hingegen lieber gleich komplett daheim. In seinem Land der immer stärker begrenzten Möglichkeiten ist Cannabis nämlich zur Freude übrig gebliebener Prohibitionisten trotz der großflächigen Verfügbarkeit im medizinischen Sektor letztendlich doch noch nicht weit genug akzeptiert, sodass themennahe Werbespots im US-TV während des anstehenden Super-Bowls von Fernsehanstalten weiterhin nicht gesendet werden wollen.
Der Auftritt der erfolgreichen Cannabisbranche in Davos sollte solche Diskriminierung legal agierender Geschäftsleute in der Zukunft hoffentlich etwas leichter verhindern können. Die Akzeptanz wächst schließlich tagtäglich und immer mehr Menschen verstehen auch warum. Ein Treffen auf dem angesehenen Weltwirtschaftsforum kann diese Entwicklung eindrucksvoll bezeugen.