Sonntag, 20. Januar 2019

Finanzminister von Simbabwe unterstützt den möglichen Export von Cannabis

Mit Gras den eigenen Staatshaushalt aufpäppeln.


Ende April 2018 legalisierter Simbabwe die Produktion von medizinischem Marihuana. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren die vielversprechenden finanziellen Vorteile, die dem unter Armut leidenden Land durch den Anbau von Medizinalhanf neue Möglichkeiten zum Generieren von Geld geben. Da sich ein weltweiter Trend abzeichnet, der das Naturprodukt in ein begehrtes Handelsgut verändert, hoffen viele Staaten mit dem Export von medizinischem Marihuana in Bälde großen Umsatz machen zu können. Auch Simbabwe möchte nun nicht länger die recht einfach zu bewerkstelligende Produktion auf das eigene Land beschränken, sondern überlegt, wie man sich längerfristig auf dem globalen Markt behaupten könnte, um die eigene Staatskasse aufzufüllen. Der Finanzminister von Simbabwe unterstützt den möglichen Export von Cannabis daher, was er am 11.01.2019 öffentlich betonte.

Während eines „Road to Davos“-Gespräches in der Stadthalle von Harare am Freitag vor einer Woche antwortete Professor Mthuli Ncube offen auf die Frage, wie er zum Export von Cannabis aus Simbabwe stände, dass er der Meinung wäre, hier müsse ein Gang zugelegt werden, da die geschäftlichen Optionen eine besonders große Chance für sein Land darstellten. Simbabwe müsse sich einen Vorteil auf dem rapide wachsenden Weltmarkt für Cannabis erarbeiten, ist die Überzeugung des Ministers für Finanzen. Die Geschwindigkeit, um die tatsächliche Produktion von Medizinalhanf im Land per Lizenz zu ermöglichen, müsse aber letztendlich stark zunehmen, nachdem die Umsetzung der Pläne, Individuen und Firmen die Erlaubnis auszustellen, leider aufgrund nachträglich geforderter Beweisstudien stark verlangsamt wurde. Aus diesem Grund wolle er nun seine Einstellung den Arbeitskollegen aus dem Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium vermitteln und dafür Sorge tragen, dass potenzielle Entrepreneure ihre Lizenzen endlich erhielten, damit sich weitere Partner in das Geschäftsfeld eingeladen fühlten. Dann könne man damit loslegen Cannabis anzubauen und durch den Export gutes Geld zu verdienen. Eine kanadische Firma hatte sich schon mit der Regierung in Harare auseinandergesetzt und prognostiziert, dass man durch den Anbau von Medizinalhanf in den geplanten Cannabis-Agrarzonen Simbabwes jährlich 100 Millionen Dollar an zusätzlichen Einnahmen für das arme Land generieren könne.

Dass das „große Geschäft“, wie es Professor Mthuli Ncube bezeichnet, tatsächlich eine goldene Zukunft verspricht, beweisen aktuell auch neue Studien, die von dem Siegeszug von Cannabis als Medikament berichten. Eine Untersuchung der Universität von Michigan konnte jetzt feststellen, dass von 450 Cannabisnutzern ganze 78 Prozent die Substanz aufgrund von körperlichen oder seelischen Leiden gebrauchen. Dabei reduzierten diese Personen aber zeitgleich den Einsatz pharmazeutischer Medikamente, falls sie nicht gleich komplett damit aufhörten Arzneimittel aus der Apotheke zu benutzen. 42 Prozent stiegen komplett auf Cannabis um, 38 Prozent verringerten die Menge der bislang geschluckten Pillen. Dabei bewerteten die Nutzer den Einsatz von Marihuana im Vergleich zu regulären Medikamenten als wesentlich vertrauenswürdiger, mit weniger Nebenwirkungen verbunden und insgesamt effektiver, was Wirkung, Verfügbarkeit und Kosten beträfe. Die guten Erfahrungen mit dem grünen Kraut teilten aber nur die wenigsten Menschen ihren Krankenkassen oder Hausärzten mit. Daher kommt Daniel Kruger, einer der Koautoren der Studie auch zu dem Schluss, dass bei der wachsenden Anzahl an Einsatzgebieten für medizinisches Cannabis sowie des weitverbreiteten Gebrauchs der auch als Rauchmittel einsetzbaren Pflanzenprodukte die aktuellen Rahmenbedingungen der öffentlichen Gesundheit – welche auf eine komplette Abstinenz von Marihuana eingestellt wurden – als vollkommen veraltet betrachtet werden können. „Just say no“, wäre in Zeiten, in denen sich immer mehr Menschen von dem gesundheitlichen Nutzen der Cannabiswirkung am eigenen Leib überzeugten – dabei sogar dann auf Pharmaprodukte verzichten können – einfach kein hilfreicher Rat mehr.

Weder für einzelne Menschen noch für ganze Länder.

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18 Kommentare
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Harald
5 Jahre zuvor

Einstein formulierte den Satz : ein Idiot ist, wer immer das Gleiche tut und auf ein anderes Ergebnis hofft. Das charakterisiert sehr gut die deutsche Cannabispolitik. Immer mehr Länder sehen ein, dass der Weg der Legalisierung, der richtige ist, für die Menschen und die Wirtschaft. Nur unsere Berliner Behinderten begreifen das offenbar nicht. Sie sind in ihrem idiotischen Handeln gefangen und meinen jetzt eine Meinung zu korrigieren impliziert Schwäche. Das Gegenteil ist der Fall. Hinderungsfaktoren sind nur einige wenige, hochkorrupte Politidioten. Politidoten deshalb, weil sie nicht checken, dass sie sich selbst ins Abseits manövrieren, zusammen mit ihren Auftraggebern, welche mittelfristig zu den absoluten Verlierern dieser wirtschaftlichen Entwicklung gehören werden, denn zu stoppen ist sie nicht mehr, egal was diese Clowns… Weiterlesen »

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Auch wenn Deutschland sich distanziert,ist die Bevorratung und Versorgung eine gute Nachricht.

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Bei allen positiven Veränderungen ringsherum, zeigt sich, in welchem Land Lobbyismus und Korruption am besten funktionieren.

greenness
5 Jahre zuvor

Für was wird hier eigentlich “gekämpft”?

Für eine Regulierung von Cannabis oder für einen gesellschaftlichen Komplettumsturz?

Ich lese hier schon wieder nur irgendwelches Weltrevolutionsgeschwurbel. Und das auf einem Niveau zum Abgewöhnen. Ich habe den Eindruck, daß bei manchen vor lauter Verschwörungstheorien gar nichts anderes mehr in den Kopf paßt.

@Harald:
“Einstein formulierte den Satz : ein Idiot ist, wer immer das Gleiche tut und auf ein anderes Ergebnis hofft.”

Seit wievielen Jahrzehnten sitzt Du noch gleich in deinem Kämmerchen, zeterst rum und schimpfst auf diese ganzen “Verbrecher”?

Harald
5 Jahre zuvor

@ greeness Da hast du wohl recht, schimpfen reicht nicht, man muss was dagegen tun. Das kann man aber nur wenn man genug Hirn besitzt die Probleme zu erkennen und den Mut hat sie beim Namen zu nennen. So und jetzt zum Kämmerchen. Mein Kämmerchen hat 300 qm und das habe ich weil ich die Probleme erkannt habe und nicht bei der Riege der Dummschwätzer und Arschkriecher mitgemacht habe und immer gemacht und gesagt habe was ich denke. Aber dazu braucht man Eier im Sack und keine rosa Brille. Mit Beleidigungen wird es auch nicht besser, man kommt eben im Leben nur weiter wenn der Mut und das Hirn reichen. Das Thema neue Gesellschaft ist übrigens gar nicht so schlecht,… Weiterlesen »

Tom
5 Jahre zuvor

HURRAAAA, laßt uns alle Geld verdienen – mal abgesehen vom deutschen Staat. Egal, dann unterstütze ich eben weiter die kanadischen Gärtner, und wie es aussieht bald die simbabwe´schen (heißt das so?) Gärtnereibetriebe 😉

@Harald. Sowas nennt man wohl umgangssprachlich “Schuss ins Knie”. Schon mal was vom Straftatbestand der Beleidigung, üblen Nachrede und Diskriminierung gehört? Sollte mich nicht wundern wenn bei Dir demnächst ein nettes Schreiben landet dass Dich zu einem bunten Nachmittag auf der nächsten Wache einlädt. Auf die Idee dass Dein zornentbrannter und unüberlegter Kommentar ebenso Wasser auf die Mühlen der Prohibitionisten ist scheint Dir völlig abzugehen.

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Kramp-Karrenbauer hat gesagt,daß es hier im Lande keine Gelbwesten geben wird,wegen der guten Wirtschaft und Konjunktur.Ich meine wegen der vielen obrigkeitshörigen Angsthasen, Duckmäuser und Lemminge.Der Gedanke kam mir,weil ich gerade angestrengt über die Behebung der gesetzlichen Schieflage nachdenke.Viele wiisen auch nichts davon.

greenness
5 Jahre zuvor

@Harald
In der Sicht auf die Dinge gebe ich dir in mancherlei Hinsicht recht. Der Punkt ist, daß nur sehr wenige Menschen deine Gedanken überhaupt verstehen können. (Gaußverteilung o.ä.)
Ich habe nicht die geringste Lust, Politdiskussionen zu führen, weil es sowieso für die Katz ist.
Der gesellschaftliche Umgang mit Cannabis wird sich genau in dem Moment ändern, in dem der größere Teil der Menschen in D das will und auch kommuniziert.

Es kommt mit Sicherheit kein von mir initiiertes Schreiben von irgendwem. In soo einem Fall würde ich vermutlich eher dazu neigen, meinem alten Kumpel Harald die etwas kernigere Ausdrucksweise ausdrücklich zu gestatten. Von dem Aufwand, den so eine Aktion bedeutet, mal ganz abgesehen.

R. Maestro
5 Jahre zuvor

@greenness
Man merkt halt, dass du noch nicht genug Erfahrung gemacht hast.

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

Da ihr euch hier so schön fetzt, mich das aich irgendwie aufregt – was sonst nur die liebe Mortler schafft – hätte ich mal die Frage, ob jemand das Gefühl kennt, wenn man vor der Staatsgewalt nackt, mit gespreizten ‘Backen’ steht, sich Vorwürfe selbst vom Anwalt wegen Konsum anhören muss und wie das absolut besch*en Gefühl ist, zu erleben, wenn die Kripo die Bude stürmt und die Bude (teils) durchsucht??? Ich rede hier nicht von Cannabis im Kilobereich, nein! Das Maximum waren 3,7g! Die Kripo fand – dem Aufwand total rechtfertigend mit drei Leuten plus Köter – ganze 0,6g… Ich glaube langsam auch, dass das Thema Freiheit (oder zu mindest Freiheitsgefühl) und Selbstbestimmung hier nur allzu oft unter geht. Kiffen… Weiterlesen »

hAn5 1m Glu3ck
5 Jahre zuvor

Naja, falls es in D mal knapp mit dem Gräslein wird. Haben wir ja hetz nen Ansprechpartner und dabei werden auch noch Fluchtursachen reduziert, klasse.

Und da sage noch einer es verursache nur Kosten und Leid…

… Na gut, für die Damen und Herren der Pharmabuden trifft das ja schon zu.
50% Einbruch bei Aspirin, Paracetamol und Iboprofen… ok… aber dafür gehts der allgrmeinheit besser.
Nur Schade dass das hierzulande noch keinen juckt…

Friede mit euch

Harald
5 Jahre zuvor

@greeness Sorry, ich wollte dich nicht angreifen und akzeptiere, was du schreibst. Ich merke auch an deiner Formulierung, dass du verstehst wovon ich rede. Der Punkt ist nur Freiheit sollte nichts mit Politik zu tun haben. So lange das der Fall ist haben wir als Gesellschaft komplett versagt, weil wir die Freiheit des einzelnen und der Gesellschaft in fremde Hände überantworten. Wären diese “Hände” ehrlich und korrekt und tatsächliche Vertreter der Volksinteressen wäre das an sich nicht das Problem, so lange die Kontrolle über diesen Zustand bei der Gesellschaft liegt und damit jedem einzelnen, liegt. Ehrliche Interessenvertreter, welche Moral, Anstand und Ehrlichkeit besitzen sind in jeder Gesellschaft willkommen. Dies Attribute sucht man bei unseren Politikern jedoch vergebens. @ Tom Mein… Weiterlesen »

R. Maestro
5 Jahre zuvor

@Der Realist ohne Kraut Nein, dieses Gefühl kenne ich noch nicht. Noch nicht. Ich würde dann auf Blähungen hoffen. Wenn die komplette Wohnung auf den Kopf gestellt wird, obwohl die Partnerin noch das Blut wegwischt, vom Einsatz von zwölf Notärzten, wobei die nächsten sich im KH, den Arsch aufreissen, um den Patienten durchzubringen. Eineinviertel Stunden Reanimation, 37 mal Defibrillation. Nach 14 Tagen Koma ewacht. Wenn man nach 14 Tagen aufwacht, womit keiner der Ärzte gerechnet hat, und man erfährt, man hat eine Anzeige wegen Cannabis, nicht so erquickend. Immer noch halbtot auf Reha, rufen unsere staatlichen Drogenschw..ne an Danach halbtot bei den “Schutzmännern”, Fotos, Größe, Gewicht, Fingerabdrücke, alles. Ach ja, meine Ex ist an meiner Tür überfallen worden, nach einem… Weiterlesen »

greenness
5 Jahre zuvor

@R. Maestro:
Was willst Du mit deinem letzten Geblubber ausdrücken? Für mich ist das ein effektheischerischer zusammenhangloser Text, in den ein paar medizinische Begriffe eingebaut sind.

Es wäre vielleicht mehr gewonnen, wenn Du in einem sachlichen und ruhigen “Ton” verständlich erzählst, was dir angetan wurde. Dann könnten das vielleicht auch ein paar mehr Leute verstehen.

Und es würde mich auch sehr interessieren, was eigene Erfahrungen mit der Toleranz oder Akzeptanz von beleidigendem und zusammenhanglosem Geschreibe im I-Net zu tun haben.

Noch ein Satz zu deinem letzten Abschnitt. “Manchmal schreibe ich auch zu gefühlsgesteuert, stimmt schon.”
Nicht manchmal!

R. Maestro
5 Jahre zuvor

@greenness Es besagt, dass es regional starke Unterschiede gibt. Das betrifft natürlich auch die Erfahrungen. Zitat: “Der dicke Hals vieler, kommt nicht von ungefähr”. Und es gleicht bereichsweise durchaus einer Hexenjagd. Der Vernunft steht leider noch zuviel im Weg. Und Gewalt, sollen es andere, woanders machen, das hat es auf Hanfdemos nie gegeben, soll so bleiben, entspricht auch gar nicht so recht einem Hanf-Konsumenten. Die Gegenseite sorgt schon dafür. Man kann es auch übertreiben, im Süden durchaus normal. Sieh` Dir einfach den Repressionsfall Tobias Gill an. Das hat mit Vernunft oder Moral nichts mehr zu tun. In Bayern entscheidet alleine das Gesetz über Moral und sozialverträglichem Verhalten. Das Vorgehen, alleine am Punkt Drogengesetze, zeigt ja, dass hier einiges schief läuft… Weiterlesen »

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

@ R. Maestro Deine Erfahrungen sind da eine ganze Spur härter als meine. Aber ich denke, darum geht’s hier auch nicht. Entscheidend ist doch, dass wir unsere eigenen widerlichen Erfahrungen mit der Volksmacht machten. Hinzu kommt, dass ich eine kleine Tochter habe, die physische Probleme hat und bereits vieles durchmachen musste. Ich bin heilfroh, dass sie an diesem Tag gegen Vormittag in der Schule war. Es hätte sie nur weiter verstört und weiter in den Abgrund gerissen. Mir ist schon öfters aufgefallen, dass einige statt mit Vernunft eher mit Wahn schreiben. Dazu zähle ich dich nicht! Aber sicher die Leute, die zu Gewalt aufrufen und sich durchaus ungewählt ausdrücken. Für mich sind diese ‘Personen’ nichts Weiteres als Abschaum. Sie gehören… Weiterlesen »

R. Maestro
5 Jahre zuvor

@Der Realist ohne Kraut.

Manche Erfahrungen habe ich zwar noch nicht gemacht, na, time willl tell.
Ich sehe es durchaus ebenfalls wie Du. Die Erfahrungen insgesamt, finde ich zeigen, dass das aktuelle Vorgehen gaaaanz vorsichtig ausgedrückt-bescheiden ist. Vor allem in der heutigen Zeit.
Ich habe keine Kinder, bei vielen Bekannten/Freunden lief und läuft es weitaus entspannter, als bei so einigen anderen.
Wir wissen ja, was vergleichsweise der Alkohol anrichtet.
Ich finde es halt asozial, wie Konsumenten soziale Kompetenz und sehr viel mehr abgesprochen wird und auch weshalb.

Das ganze Thema reflektiert halt auch recht stark, kein Wunder.