Donnerstag, 22. Februar 2018

Cannabis-Modellprojekt in Düsseldorf benötigt neue Partner

 

Heinrich-Heine-Universität aufgrund geringer Durchführungschancen ausgestiegen.

 

Artwork by mark marker

 

Das Gesundheitsdezernat Düsseldorf hält eine Legalisierung von Cannabis für eine vernünftigere Herangehensweise an die Hanfthematik als die derzeitige Prohibition. Ein Modellprojekt für Erwachsene sollte deshalb unter rechtlichen Rahmenbedingungen initiiert werden, das mithilfe einer Fachhochschule oder Universität eine begleitende Studie hätte durchführen können. Die Heinrich-Heine-Universität zeigte sich Mitte letzten Jahres zwar interessiert und begann anschließend in erst Planungsphasen etwas Zeit zu investieren, doch nun gab man bekannt, dass die renommierte Universität nicht länger für das Modellprojekt zur Verfügung stände. Das Cannabis-Modellprojekt in Düsseldorf benötigt neue Partner.

 

Da aufgrund der konkreten Absagebegründungen seitens des BfArM bezüglich des Münsteraner Cannabis-Modellprojektes kaum Möglichkeiten bestünden, eine positive Antwort des Bundesamtes für Arzneimittel in Düsseldorf zu erhalten, zöge man sich bei der dort ansässigen Heinrich-Heine-Universität lieber von dem somit aktuell wohl zum Scheitern verurteilten Vorhaben bis auf Weiteres zurück und breche die Planung ab. Dennoch ist mit dem Rückzug der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf noch nicht das letzte Wort gesprochen, da nach Aussagen des Gesundheitsdezernats für das Projekt auch andere Partner infrage kommen könnten, nach denen nun gesucht würde. Bisher hätte ein erstes Kennenlerngespräch mit der Katholischen Hochschule in Köln stattgefunden, doch weitere Details werde man erst kommende Woche in der Gesundheitssitzung im Düsseldorfer Rathaus bekannt geben wollen.
Trotz der schlechten Aussichten und kleinen Rückschritten scheint es dem Ampelbündnis in der bekannten Mode- und Kunststadt ernst, den Schwarzmarkthandel von Marihuana einzudämmen und durch handfeste Studienergebnisse Prohibitionsbefürwortern endlich die Glaubwürdigkeit ihrer häufig genutzten Gegenargumente zu entreißen.

 

Dass die Anzahl der Legalisierungsgegner im Vorfeld schon immer geringer wird und ihre Stimmen auch immer leiser werden, beweisen jüngst der Berliner SPD-Fraktionschef Raed Saleh und sein gesundheitspolitischer Sprecher Thomas Isenberg. Noch vor der heute im Bundestag stattfindenden Diskussion über Cannabis forderten diese beiden Sozialdemokraten überraschend eine bundesweite Gesetzeserneuerung aufgrund der wohlbekannten Vorteile, die für eine schnelle Beendigung des deutschlandweiten Hanfverbotes sprechen – oder zumindest den Start erster Modellprojekte.

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