Seit Anfang Juli ist es offiziell: In Mecklenburg-Vorpommern können Cannabis-Anbauvereine ihre Blüten züchten. Die Verantwortung für die Anbaulizenzen und die Kontrollen der Cannabis Social Clubs liegt in den Händen von Agrar- und Umweltminister Till Backhaus. Dies berichtet der NDR. Die Entscheidung fiel nach internen Diskussionen, bei denen andere Ministerien wie Innenministerium und Gesundheitsministerium aus dem Spiel blieben.
Die Staatskanzlei unter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wies Backhaus die neue Aufgabe zu, obwohl er bekanntlich gegen eine Liberalisierung von Cannabis ist. Sein Landesamt in Rostock wird nun die Anmeldung der Vereine bearbeiten und auch die notwendigen Kontrollen durchführen müssen.
Der Übergang zu dieser neuen Regelung verläuft nicht ohne Spannungen. Backhaus hat sogar eine wichtige Veranstaltung geschwänzt, was zeigt, wie heikel das Thema ist. Es gibt bereits Interessenten, die Cannabis-Anbauvereine gründen möchten, und die Behörde arbeitet an einer klaren Verordnung mit Auflagen für diese Clubs.
Für diejenigen, die sich für den Anbau von Cannabis interessieren, könnte dies der Startschuss für neue Möglichkeiten sein. Die Deutsche Anbaugesellschaft hat bereits ein Gelände gesichert, um dort die nötigen Hallen auszubauen. Es wird sogar darüber spekuliert, dass mit der neuen Verantwortung von Backhaus neue Arbeitsplätze entstehen könnten.
Die Landesregierung ist etwas hinterher, da andere Bundesländer bereits weiter sind, aber es gibt Bestrebungen, den Prozess bald voranzutreiben. Wenn du also daran denkst, Teil eines Cannabis Social Clubs zu werden, könnte dies die richtige Zeit sein, um sich zu informieren und möglicherweise aktiv zu werden. Welche Behörden in anderen Ländern zuständig sind, steht hier.
Ein Beitrag von Simon Hanf
Der reinste Flickerlteppich hinsichtlich Zuständigkeiten, Vorgaben, Kontrollen. Man fühlt sich in die Kleinstaaterei des 19. Jahrhundersts zurückversetzt. Die kleinteilige Kleinkariertheit des kleinmütigen Kleingeistes deutschen Kleinbürgertums paßt dazu. Fehlt nur noch neben dem Stadttor das geranienverzierte Zollhäuschen in Spitzwegmanier, um das groteske Bild des mentalen Legolandes abzurunden … …
Eigentlich hat die rasante Entwicklung nach der Teillegalisierung im medizinischen Bereich die Vereine schon ein Stück weit uninteressant gemacht. Zumindest für Cannabispatienten.
Es ist wohl absolut kein Problem mehr an ein Rezept zu gelangen. Das funktioniert inzwischen online auf bestimmten Plattformen zu zivilen Preisen und eben ohne Bürokratie.
Weg vom rein monetären liegen weitere Vorteile auf der Hand.
Die 3,5 ng Grenze im Verkehr ist mit Rezept Geschichte, der Verbrauch wird keiner Behörde mitgeteilt und man hat kein Risiko mehr, zuviel Gras zu Hause zu haben. Das wird sicher viele Patienten von dem gefassten Beschluß einem CSC beizutreten, wieder abrücken lassen. Und ob man ausschließlich mit Freizeitkonsumenten hunderte Clubs über Wasser halten kann, ist fraglich.
https://www.n-tv.de/politik/Fragwuerdiges-Geschaeft-mit-Cannabis-auf-Rezept-boomt-article25056962.html
Aber man wird sehen….