Montag, 20. November 2017

Marlene Mortler zeigt Sadhu van Hemp an

 

 

Drogenbeauftragte der Bundesregierung stellt Strafantrag wegen Beleidigung – auch gegen Hanf-Journal-Herausgeber Emanuel Kotzian

 

 

Mortler
Grafik Ruth Groth

 

 

In eigener Sache

 

 

Seit geraumer Zeit gärt das Gerücht, dass Marlene Mortler (CSU) zum Ende ihrer Amtszeit immer ungenießbarer wird und wütende Attacken gegen die reitet, die ihr den Spiegel vor Augen halten und dabei kein Blatt vor den Mund nehmen. Dass an diesem Gerücht etwas dran ist, lässt sich nunmehr nicht mehr leugnen: Am 11. September unterzeichnete der Referatsleiter des Justiziariats des Bundesgesundheitsministeriums ein Schreiben, das an den Betreiber der Website „hanfjournal.de“ adressiert war. Darin teilte Regierungsdirektor Dr. Bernhard Osterheld dem Hajo-Herausgeber mit, dass der am 21. August auf der Website eingestellte Artikel mit der Überschrift „Mortler verteufelt Cannabis und bringt Schande über Deutschland” die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Mortler, massiv beleidigt. Daher habe die Beauftragte gegen den Autor des Artikels Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Überdies wurde Hajo-Herausgeber Emanuel Kotzian aufgefordert, den besagten Artikel – mindestens aber alle beleidigenden Passagen – unverzüglich bzw. bis spätestens 18. September 2017 vom Netz zu nehmen.

 

Zunächst war nicht klar, ob es sich bei dem Schreiben um einen Fake oder einen Witz handelt, weshalb das Hanf Journal und Sadhu van Hemp der Sache keine weitere Bedeutung beimaßen. Zumal der beanstandete Text als Polemik gekennzeichnet ist – einem Stilmittel der Satire, die bekanntlich alles darf, sogar ausländische Staatsoberhäupter mit Schmähkritiken herabwürdigen. Oder wie zuletzt am Freitag, als die ZDF-Satiresendung „Heute Show“ die Zuschauer vor einem Parteikollegen der Mortler warnte, der als pissender Mops karikiert wurde: „Vorsicht! Pissiger Dobrindt“.

 

Überdies war der Unterlassungsaufforderung nicht zu entnehmen, welche Textpassagen als ehrverletzend aufgefasst werden und zu entfernen seien. Die rustikale Vorgehensweise des Justiziariats des Bundesgesundheitsministeriums entspricht nicht unbedingt dem allgemein gültigen Verständnis von Pressefreiheit. Vielmehr kommt die Unterlassungsaufforderung nach Gutsherrenart dem Versuch gleich, die Hajo-Redaktion einzuschüchtern und Sadhu van Hemp einen Maulkorb zu verpassen. Somit stand es für den verantwortlichen Geschäftsführer Emanuel Kotzian außer Frage, dem Befehl aus dem Bundesgesundheitsministerium nicht nachzukommen und den Artikel online zu lassen. Wie angedroht wurde der Strafantrag wegen Beleidigung nach Ablauf der gesetzten Frist auf Emanuel Kotzian erweitert.

 

Seitdem herrscht Schweigen im Walde. Wieso und warum brachte Hajo-Redakteur Floh Söllner in Erfahrung. Der Vorgang liegt nicht, wie erst angenommen, bei der Staatsanwaltschaft in Bonn, sondern seit Anfang Oktober in den Amtsstuben der Berliner Justizbehörden – und dort geht es wie am Flughafen BER gemütlich zu. Bis heute ist die Staatsanwaltschaft untätig geblieben. Selbst der Klarname des Autors wurde nicht erfragt, obwohl Marlene Mortlers Strafantrag vom 1. September datiert.

 

Wie es weitergeht? Das Hanf Journal lässt sich überraschen. „Ich denke, Mortlers Befindlichkeit ist der Staatsanwaltschaft eher lästig“, sagt Sadhu van Hemp, der auch für Deutschlands auflagenstärkstes Satiremagazin, den „Eulenspiegel“, schreibt. „Darüber zu befinden, was Satire darf und was nicht, ist immer aufwendig und heikel dazu. Die Interpretation eines satirischen Textes, der eine sachliche Auseinandersetzung zur Grundlage hat, lässt viel Spielraum – und das auf rutschigem Geläuf. Deshalb wette ich um einen halben Keks, dass es die Staatsanwaltschaft wie im ‚Fall Böhmermann‘ halten wird und die Ermittlungen einstellt.“

 

„Und wenn nicht“, ergänzt Emanuel Kotzian. „dann schalten wir unseren Justitiar Hannes Honecker ein, um gerichtlich klären zu lassen, inwiefern im Fall von Frau Mortler die Überzeichnung menschlicher und politischer Schwächen eine Herabwürdigung darstellt.“

 

 

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11 Kommentare
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Lars Rogg
6 Jahre zuvor

Witzig…die Frau hat mir den Tag gerettet. Von der Wahrheit und der wachsenden Zustimmung der Bevölkerung in in die Enge getrieben, beißt sie wie ein tollwütiger Hund in die Hand der polemischen Wahrheit. Bin gespannt wie das ausgeht 🙂
Euch alles Gute !!!
PS: Marlenchen, mich bitte nicht anzeigen…bin nur ein kleiner, armer Kiffer, der von deiner Politik angeekelt ist…

Dorfkrug Rutenberg
6 Jahre zuvor

Marlene Mortler, Nomen est Omen?!; würde ich altdeutsch für Auftragsmörder deuten. Passt auch gut zu ihren Äußerungen und Handeln. Prohibition tötet und Prohibisten sind Mörder, auch wenn Sie im Regierungsauftrag handeln. (ebenso wie Soldaten)

Fred
6 Jahre zuvor

@Sadhu Lass dich nicht verbiegen ! Ich bin zwar nicht immer deiner Meinung, halte deine Artikel aber für sehr wichtig. Wichtig, weil über deine Beiträge immer diskutiert werden kann. Und das ist dringend notwendig, denn die Drogenpolitik in Deutschland ist falsch und schrammt ganz klar an unserem rechtsstaatlichen System vorbei. Und mal direkt an Frau Mortler. ( Sie scheint ja regelmässige Leserin des Hanfjournals zu sein ) Sie sind herzlich eingeladen, an den hier stattfinden Diskussionen teilzunehmen. Das gehört für mein Verständnis zu ihrem Job. Es reicht nicht, einmal im Jahr eine Pressekonferenz abzuhalten, um das Ergebnis einer katastrophalen Drogenpolitik zu verkünden, um dann wieder für ein Jahr zu verschwinden. Sie sollten sich allerdings mit korrekten Fakten versorgen. Unsinn lassen… Weiterlesen »

X-KIFFER
6 Jahre zuvor

An Frau Mortler:
Hätten Sie nicht Lust auf Urlaub in der Türkei, zusammen mit Herrn Erdogan? Der ist wie Sie auch ein Opfer deutscher Satire geworden. Evtl. könnten Sie mit Herrn E. eine Selbsthilfegruppe zur seelischen Verarbeitung von Angriffen aus dem Bereich Satire gründen.
Sie würden sich (geistig) sicher gut verstehen und für das Sprachliche gibt es Dolmetscher.
—–
Ich überlege auch zur Zeit ob ich Frau Mortler anzeigen soll. Mit ihren Lügen beleidigt sie ständig meinen Verstand und verletzt mich damit.

Philip J Cenedella
6 Jahre zuvor

STAY STRONG HEMP JOURNAL!!! BERLIN PEACE ACCORDS Wir, die Menschheit des Jahres 2017… Erklären hiermit unser unveräußerliches Menschenrecht auf Anbau, Medikation und Konsum der Pflanze mit dem Namen Cannabis ohne jegliche staatliche Einschränkung. Verlangen, dass unsere Pflanze keine anderen Auflagen und Einschränkungen als eine Tomatenpflanze hat. Stellen unter unsere eigene Kontrolle, was wir unserem Körper zuführen. Bestehen auf unser Grundrecht, diese Pflanze zu benutzen ohne die Androhung von Freiheitsberaubung und ohne Nutzungsbeschränkungen. Es ist unser Grundrecht, auf verschiedenste Arten Zugang zu Cannabis zu haben und keine kommerziellen Interessenverbände das Recht auf exklusive Nutzung oder Rechtsanspruch erhalten. Seit Urzeiten haben die Menschen die Segnungen unserer Pflanze genutzt. Mit meiner Unterschrift lege ich hiermit Zeugnis ab über meinem Wunsch, dass „wir, die… Weiterlesen »

rainer sikora
6 Jahre zuvor

Darüber hinaus entspricht die Überschrift von Sadhu Hemp der Wahrheit.

Thomas
6 Jahre zuvor

Da kommt die lupenreine Demokratin zum Vorschein. Läuft was nicht nach ihrem Willen, rollt sie sich trotzig auf dem Boden, strampelt mit den Beinen und haut geflissentlich auch gleich Grundsätze die im Grundgesetz verankert sind in die Tonne. Ganz nach dem Vorbild anderer lupenreiner Demokraten wie Putin, Erdogan, Duderte und Donny tiny hands. Einfach nur erbärmlich. Es kann aber auch sein dass sie als Bäuerin einfach nicht mit den Feinheiten der Literatur vertraut ist. Egal wie auch nun die Begründung auch ist. Dui g´hert weg (das war schwäbisch für: “Sie ist durch die Anforderungen ihres Postens einfach überfordert”). Und NEIN, Frau Mortler, das war weder Polemik, noch Satire und auch keine Ironie. Allenfalls könnte man es als Zynismus bezeichnen. Aber… Weiterlesen »

COSMO
6 Jahre zuvor

Mal ehrlich. Seit 4 Jahren verweigert die sich, ist allen Aufforderungen, sich Gesprächsrunden zu stellen, aus dem Weg gegangen und hat nur “hinterm Rücken” über ihre Aufforderer abgelästert( die wollen doch nur ihren eigenen Konsum legalisieren). Ganz hinterhältig eben.
Vielleicht kann man diese Situation aber auch ins Gegenteil verkehren und so nutzbar machen.

Westflow
6 Jahre zuvor

Gehirn wie ein Weißbrot … weich und löchrig 🙂 sie sollte nicht soviel Bier und Schnaps trinken

Denis Aleshanee Sterzl
6 Jahre zuvor

Kann die Mortler nicht einfach dahinkriechen wo sie hergekommen ist? Von freier Meinungsäußerung versteht sie genauso viel wie von Drogenpolitik. Soll sie sich doch mit ihrem Schnaps, Bier und Wein zulöten. Frau Huml, den Papagei, kann sie gleich mitnehmen. Sadhu, du bist der Beste!!!

Ralf
6 Jahre zuvor

@Fred
Das ist mal wieder eine ganz tolle Wortwahl. Gratulation, das hätte die Mordler selbst und ihre Spießgesellen von der CSU nicht besser formulieren können. Ganz klar das Drogengesetz, ich nenn es mal Drogenschandegesetz, bricht die Menschenrechte( auf die sich sein sogenannter Rechtsstaat ja grundgesetzlich beruft) nicht, sondern es “schrammt” nur ganz knapp daran vorbei. So ein Pech aber auch, nur ein kleines bischen weniger nach rechts und die Schramme (ist ja nicht der Rede wert, sind ja nur ein paar kaputt gemachte Leben) wäre vermieden worden.