Donnerstag, 5. Oktober 2017

Die Zeichen der Zeit sprechen für eine Cannabislegalisierung

 

Mitmachen, bevor uns wieder der Himmel auf den Kopf fällt.

 

 

Seit vielen Jahren wiederholen Legalisierungsbefürworter die Argumente, die für eine Freigabe von Marihuana sprechen. Besserer Jugendschutz, sichere Verkaufsangebote und eine Entlastung der exekutiven Staatsmacht sind nur einige Beispiele, die von Prohibitionisten in der Vergangenheit einfach nicht verstanden werden wollten. Nun bröckeln die Verbotsmauern nach erfolglosen achtzig Jahren Kifferjagd jedoch endlich, da vorbildliche Staaten mit alternativen Herangehensweisen beachtliche Fortschritte in der Bekämpfung des Schwarzmarkthandels und der Kriminalität vorweisen können. Selbst die Zeichen der Zeit sprechen für eine Cannabislegalisierung.

 

So veröffentlichte das bekannte deutsche Zeitungsorgan „Die Zeit“ online einen Artikel, der vor Jahren nicht anders auf szenenahen Publikationen hätte gefunden werden können. Mit Blick auf die kommenden vier Jahre unter einer möglichen Jamaikakoalition zwischen CDU, Grünen und FDP sieht der Autor des Artikels „Legalisiert es!“ genügend gute Gründe gegeben, warum jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Freigabe der natürlichen Rauschsubstanzen aus Hanfpflanzen gekommen ist. Von der vollkommen gescheiterten Prohibition, über greifenden Jugendschutz, zu sprudelnden Steuereinnahmen reichen die Zeilen, die selbstverständlich auch mit Autoritätsargumenten geschmückt worden sind. So bezieht man sich in der Zeit auf den bisherigen wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU und promovierten Ökonom Joachim Pfeiffer, der trotz Mitgliedschaft in der Christlich Demokratischen Union aus genannten Überlegungen für die Legalisierung von Marihuana eintrete. Milliardeneinnahmen für den Staat und fehlende Argumente für das Aufrechterhalten der Prohibition lassen am Ende dieses Artikels daher dann auch nur den einen Schluss zu, der anderswo schon umgesetzt wird.
In Kanada versucht Justin Trudeau schließlich gerade den richtigen Wert von legalem Gras einzuschätzen und rechnet sich bei einem Dollar Steuerabgabe pro verkauftes Gramm Cannabis hohe Chancen aus, den bisher blühenden Schwarzmarkt erfolgreich auszutrocknen und damit zeitgleich die Verfügbarkeit von Rauschmitteln für Minderjährige wesentlich einzuschränken. Wie man deshalb hierzulande weiterhin davon ausgehen kann, dass dauerhafte Importe von begrenzt verfügbarem kanadischen Marihuana des Rätsels Lösung für deutsche Medizinalhanfpatienten darstellen, während ökologischer Privatanbau oder private Einkäufe für den Genusskonsumenten immer noch als opferlose Straftaten verfolgt werden, lässt sich mittlerweile einfach nicht länger mit gedruckten Buchstaben erklären.

 

Sign of the times – die Zeichen der Zeit sprechen für eine Cannabislegalisierung!

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25 Kommentare
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Fred
6 Jahre zuvor

Na endlich Hanfjournal !

Eine völlig richtige Einschätzung der Situation. Die Zeit ist reif. Und jetzt muss Schluss sein mit dem Gejammer und dem Gerede von ” wir sind alle Opfern ” und “es ändert sich ja doch nichts “.

Wir haben eine nahezu historische Chance, diesem Spuk ein Ende zu bereiten. Jedenfalls standen die ” Sterne ” noch nie so gut.

Und jetzt gilt für alle die an dem Thema interessiert sind, den Arsch hoch zu bekommen und glasklare Forderungen an die zukünftigen Koalitionäre zu stellen. Druck aufbauen und jedem klarzumachen, das ein Scheitern und ein weiter so in der Drogenpolitik nicht mehr hingenommen wird.

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

@Fred Ich habe jetzt insgesamt 220 Unterschriften gesammelt. Bis 300 mache ich mindestens weiter. An mir soll es nicht scheitern. Eine volle Legalisierung werden wir mit CDU/CSU nicht kriegen. Hier sind ein paar realistische Szenarien von denen ein Teil eintreten könnte: – Die geringe Menge wird bundesweit festgelegt. Eine Forderung die selbst in der CSU schon aufgetaucht ist. Außerdem wird sie höher sein als die niedrigen 6g, die wir in vielen Bundesländern bislang kennen. – Strafverfahren bei Eigenkonsum können nicht mehr nur eingestellt werden, sie müssen eingestellt werden. – Strafverfahren werden umgewandelt in Ordnungswidrigkeiten und mit einer Geldbuße geahndet die möglicherweise um die 100 Euro liegt. Der Vorteil hierbei wäre, dass es keinen Eintrag mehr im (erweiterten) Führungszeugnis gibt und… Weiterlesen »

Fred
Antwort an  ADHSPatient
6 Jahre zuvor

@ADHS PATIENT Das Ziel muss die komplette Legalisierung von Cannabis und die Entkriminalisierung aller Drogen sein. ( Für Konsumenten ) Und ich bin nicht der Meinung das wir uns mit weniger zufrieden geben sollten. Und zwar aus dem Grund weil es keinen Grund gibt es nicht zu tun. Aber wie es auch kommt, wichtig ist jetzt das wir die Opferrolle verlassen. Wir haben alle Argumente für eine Legalisierung in der Hand, die anderen haben nichts mehr. Eine dicke Portion Selbstbewusstsein darf es dann schon sein. Jetzt gilt es den Sack zuzumachen. Sich seinen Depressionen hinzugeben ( Du bist nicht gemeint ) und mit gesenktem Kopf ständig das Lied vom verfolgten Kiffer zu pfeifen ist kontraproduktiv. Druck machen ist angesagt. Wir… Weiterlesen »

X-KIFFER
6 Jahre zuvor

Ich freue mich immer wieder darüber das es noch Optimisten gibt die so etwas wie Hoffnung und Träume haben. Die Hoffnung stirbt eben erst zuletzt, lange nachdem der letzte Traum aufgegeben wurde. Es gibt auch sehr viele gute Argumente für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130 km/h auf allen Autobahnen. Unsere Nachbarstaaten haben damit sehr gut Erfahrungen gemacht. Nur in D gibt es sie noch: die Autobahnen für Rennfahrer, ohne Limit Deutschland hat sich bei Themen die die Stammtische fest im Griff haben noch nie darum geschert was seine Nachbarn treiben oder ob sie damit gar Erfolg haben. Die Niederlande haben ihre “Geduldungspolitik” schon Mitte der siebziger Jahre eingeführt – also vor mehr als 40 Jahren – und haben damit bisher einen… Weiterlesen »

Marci
6 Jahre zuvor

Man muss es kritisch betrachten und kann jetzt natürlich nicht blauäugig sein.

Aber wenn nicht jetzt, wann dann …
Die Einstellung gefällt mir @adhs patient. Jetzt muss man angreifen!!!

Marci
6 Jahre zuvor

Nehme hier nochmal explizit Bezug zum Thema „Cannabis ist nach einer Legalisierung für Jugendliche schwerer erhältlich“ vom 01.10.2017 inkl. Kommentare, wo die Leute den Kopf in den Sand stecken, da es natürlich schwer vorzustellen ist, das Cannabis nach so einer langen verstörten Drogenpolitik legalisiert wird. Aber man muss auch erkennen, dass wir soweit wie jetzt, noch nie waren.

Fred
6 Jahre zuvor

@X-Kiffer

Das hat nichts mit Träumen und Hoffungen zu tun. Das ist eine Einstellung. Niemals aufgeben und man erreicht sein Ziel.

nullkommaneun
6 Jahre zuvor

die einzigen opfer sind die auf patient machenden legalizerkiddies welche sich mit ihren dhv-unterschriftenlisten in den fuzos lächerlich machen. der rest verdient gut am status quo und hat mehr als genug rücklagen für den ernstfall

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

@Fred “Das Ziel muss die komplette Legalisierung von Cannabis und die Entkriminalisierung aller Drogen sein. ( Für Konsumenten ) Und ich bin nicht der Meinung das wir uns mit weniger zufrieden geben sollten. Und zwar aus dem Grund weil es keinen Grund gibt es nicht zu tun.” Das sehe ich genauso. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Entkriminalisierung von Cannabis ist der nächste Schritt. “Ich freue mich immer wieder darüber das es noch Optimisten gibt die so etwas wie Hoffnung und Träume haben. Die Hoffnung stirbt eben erst zuletzt, lange nachdem der letzte Traum aufgegeben wurde.” Das klingt nicht nur pessimistisch, das klingt apokalyptisch. Siehst du jedes mal einen Kometen auf dich zu fliegen, wenn du durch ein Fenster… Weiterlesen »

COSMO
6 Jahre zuvor

Ich glaube auch nicht an irgendeinen Wandel. Da habe alt verwurzelte Einstellungen und ein :” Ich will die Mauer wieder haben!” eher eine Chance…
Lasse mir aber gerne eine auf den Hinterkopf watschen, falls sich doch was ändert.

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.legalisierung-von-cannabis-gruenen-politiker-janecek-kiffen-erlauben.2ccc4dfb-4edb-4832-b7fb-9cf724f8d97b.html

Er will jedes Gramm mit 50% besteuern. Das finde ich den größten Negativpunkt, ansonsten gutes Interview.

Wenn man den Schwarzmarkt austrocknen will sind 50% viel zu hoch.

In Kanada sind 10% geplant. In den USA liegt die Steuer meines Wissens auch überall weit unter 50%.

Lars Rogg
6 Jahre zuvor

Hahaha, ich lach mich kaputt 🙂 Und ADHS, bevor Du Dich wieder als Träumer diffamiert fühlst und in die Opferrolle rutscht…Ihr fantasiert euch hier was zusammen. Nur weil irgendein Schreiberling in einer mehr oder weniger wichtigen Zeitung, online oder auf Papier seine tolle Meinung oder möglichen Pläne oder Ziele seiner Politik zum Besten gibt, steht doch keine Legalisierung vor der Tür. Herrje, wovon träumt ihr nachts..?? Wisst ihr wieviel derartiges in der Vergangenheit schon verzapft wurde ?? Das sind Wunschvorstellungen…merkt ihr das denn nicht..??? Was wäre wenn Szenarien…mehr nicht. Und das hat nichts mit pessimistischen Gedanken zu tun oder wie Fred den weniger euphorischen vorwirft : ” Und jetzt muss Schluss sein mit dem Gejammer und dem Gerede von “… Weiterlesen »

Fred
6 Jahre zuvor

@Lars Rogg

Na ja, bei der Ehe für alle hätte wohl auch niemand gedacht, das ausgerechnet die Union einknickt. Und eingeknickt ist die Union letztlich, weil es eben Leute gab die niemals aufgegeben haben. Aber da hört halt Mumm und Ausdauer zu. Die Begriffe kannst du ja mal googeln.

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

http://www.zeit.de/kultur/2017-10/drogen-alkohol-konsum-legalisierung-leitkultur

Schon wieder ein Artikel in der Zeit. Die Schlagzahl nimmt zu. Zufall?

Und in dem wird nicht nur Cannabis thematisiert. Gefällt mir.

Aufklärung der Bevölkerung ist das A und O.

Fred
6 Jahre zuvor

@ADHS

Eher bekommst du ein volles Fussballstadion voller Deprimierter vom positiven Denken überzeugt. Und da kann es auch nicht mehr verwundern, das ein völlig unsinniges System 70 Jahre lang bestehen konnte.

Easy
6 Jahre zuvor

@ Fred: Depressive halten sich mit “positivem Denken” am Leben… ;). Insofern hinkt der Vergleich (zumindest teilweise). @ Lars Rogg Ja, trinke gemütlich Deinen Tee – und profitiere dann von dem, was andere erreicht haben – weil die sich eingesetzt haben. Übrigens: Ich DARF wählen! … Und dabei bin ich WEIBLICH!… ;). Und dabei ist das noch gar nicht so lange her, dass das “unmöglich” war (also, das Wählen. Nicht das Weiblich sein ;)). Offensichtlich benötigst Du das Cannabis nicht zwangsläufig als Medikament und bist auch so ganz glücklich. Das freut mich SEHR für jeden einzelnen Menschen, der das von sich behaupten kann. Mein größter Wunsch ist z.Z., dass ich einfach nur wieder “normal” sein kann – und endlich mal… Weiterlesen »

srjosi
6 Jahre zuvor

Amen ich sage Euch. Mehr als eine theoretische Überprüfung die Möglichkeiten für Modellprojekte zu erleichtern, wird im Koalitionsvertrag nicht erscheinen evtl. sogar kein Pips zu dem Thema. In den nächsten vier Jahren wird wohl Mehr durch die weltweiten Veränderungen vorgegeben als von unseren Politikern “erreicht”.

Fred
6 Jahre zuvor

Na, da ist ist ja unser Hassprediger wieder. Ich hatte schon Angst, dass du beim Leute verprügeln mal an den Falschen geraten bist.

Dorfkrug Rutenberg
6 Jahre zuvor

Hallo Leute!
Habt Ihr eigentlich, nach der “Pro7” Aktion, noch was vom “DHV” gehört?!
Wo sind die Aktionen, wo die Petitionen?
Wo sind die Millionen?
Aber auch ohne die politischen Karrieristen und Korrumpierten;
müssten WIR es doch schaffen, genauso viele Petitionen, Anträge und Eingaben einzubringen wie der Tier- und Naturschutz.

Demokratie, Freiheit, Menschenrecht, Konfliktvermeidung – liegt doch in den Genen eines jeden Kiffers

Ralf
6 Jahre zuvor

@Dorfkrug Rutenberg Wenn wir eine Hanfpartei hätten, wären wir auch schon längst legal. Es gibt aber Interessengruppen, die das so garnicht wollen denn dann würden ihnen die Privilegien flitzen gehen auf die sie zur Zeit geiern. Eine Hanfpartei müßte für ALLE Hanfuser, also alle die etwas mit Cannabis zu tun haben, auch die die heute ihr Gras verkaufen eintreten und könnte nicht, so wie das heute passiert einen Teil (den bösen Dealer natürlich) weiter ausgrenzen und diffamieren. Deswegen versuchen sie es über alle möglichen Hintertüren zu ihren Bedingungen zu erreichen, wollen aber die als Mafiosi ausgegrenzten für ihre Ziele einspannen und benutzen. Sie negieren das wichtigste Mittel einer Demokratie, Politik zu formulieren, durchzusetzen und der Wahrheit eine Plattform durch die… Weiterlesen »