Montag, 13. März 2023

Marokkanische Marine bremst Cannabis-Schmuggler aus

Zwei Schnellboote mit mehr als drei Tonnen Haschisch vor Mellila gekapert

Cannabis
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Marokko ist der weltweit größte Cannabis-Produzent, und Abermillionen westeuropäische Hanffreunde können sich nur bedanken, dass das Königreich wenig Initiative zeigt, dem Wunsch der Vereinten Nationen und Europäischen Union nachzukommen und den totalen Krieg gegen die Hanfbauern und die Akteure der Vertriebsnetzwerke auszurufen. Der Hanf blüht in den Tälern des Rifgebirges, das Geschäft brummt, und weite Teile der Strafverfolgungsbehörden fühlen sich nicht bemüßigt, dem Treiben beherzt entgegenzutreten.

 

Dennoch – ein bisschen Hetzjagd gegen Menschen, die sich für ein kleines Handgeld als Haschischschmuggler verdingen, muss schon sein. Und so bequemte sich letzten Freitag die marokkanische Marine, aktiv zu werden, bevor es wahrscheinlich spanische Zolleinheiten getan hätten. Vor der Küste von Nador, einer Stadt an der Grenze zur spanischen Enklave Melilla im Nordosten des Landes, gerieten zwei Schnellboote ins Visier der marokkanischen Küstenwache, die schließlich nach kurzer Verfolgungsjagd gestellt und geentert werden konnten.

 

Erbeutet wurden mehr als drei Tonnen Haschisch, aufgeteilt in 85 Ballen. Über das Schicksal der Schmuggler gibt es keine Verlautbarung der Nachrichtenagentur MAP, die sich auf eine Militärquelle bezieht.

 

Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Laut der Jahresbilanz der Generaldirektion für nationale Sicherheit (DGSN) haben marokkanische Polizei- und Zollbehörden im Jahr 2022 fast 100 Tonnen Haschisch beschlagnahmt. Das entspricht einer Halbierung des Raubguts im Vergleich zum Vorjahr.

 

Quellen und weiterführende Links:

 

https://www.mapnews.ma/fr/actualites/g%C3%A9n%C3%A9ral/saisie-de-plus-de-trois-tonnes-de-stup%C3%A9fiants-par-la-marine-royale-au-large-de

 

https://hanfjournal.de/2022/12/02/wir-werden-deutschland-nach-der-legalisierung-mit-haschisch-zuscheissen/

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2 Kommentare
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Rogg
1 Jahr zuvor

Das ist das Problem…entweder man gehört zu einer Bakschisch starken kriminellen Organisation…oder man wird gefickt. So kann man vorweisen, dass man was tut. Ein peinliches, rechtsstaatliches Feigenblatt. Ähnlich wie in Albanien. Aktionismus wenn jemand (EU) hinschaut. Wenn nicht, kommen 90 % durch und die Gelder und Schmiergelder fließen. Immer auf Kosten der Bauern oder Kurieren, die als einzige gefickt werden. Die Hintermänner/Frauen lachen, zählen das neue Schmiergeld ab und bereiten die nächsten Tonnen Ware vor…so what…

Ramon Dark
1 Jahr zuvor

Eine korrektwe und umfassende Legalisierung bei uns müsste auch geordnete Handelsverträge mit Marokko und seinen Bauern und Kurieren umfassen – Haschisch aus fairem Handel, womöglich Bio und mit Qualitätskontrollen. Das gleiche gilt auch für Länder wie z.B. Libanon, Nepal oder Indien. Nur so kann der Schwarzmarkt international und menschenwürdig eingedämmt werden. Sonst finden sich dort immer noch die Sorten, die legal nicht erhältlich sind. Aber damit ist beim deutschen Industrielegalisierungskonzept der Hampel sowieso nicht zu rechnen, auch wenn es weniger blockierende Prohibitionisten in Bund und Ländern gäbe.