Dienstag, 30. August 2022

Cannabis als Schmerzmittel: Leicht erhöhtes Risiko für Herzprobleme

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Cannabis als Schmerzmittel bringt ein leicht erhöhtes Risiko für Herzprobleme. Dies stellte eine dänische Studie fest.

In Dänemark leiden 1,6 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Viele dieser Menschen sind in der Behandlung mit Opioiden. 4.931 Patienten haben mindestens eine Verschreibung mit Cannabis bekommen (Dronabinol 29%, Cannabinoide 46%, Cannabidiol 25%). 0,86% der Patienten, die medizinisches Cannabis nutzen, entwickelten über den Zeitraum von 180 Tagen eine Arrhythmie. Bei den Patienten welche kein medizinisches Cannabis nutzen, waren es nur 0,49%. Dies führt zu einem relativen Risiko von 1.74. 

Studienautorin Dr. Nina Nouhravesh vom Gentofte University Hospital, Dänemark sagte: “Unsere Studie ergab, dass medizinische Cannabiskonsumenten im Vergleich zu Nichtkonsumenten ein um 74 % höheres Risiko für Herzrhythmusstörungen hatten; Der absolute Risikounterschied war jedoch gering. Es sollte beachtet werden, dass ein höherer Anteil der Cannabisgruppe andere Schmerzmittel einnahm, nämlich nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs), Opioide und Antiepileptika, und wir können nicht ausschließen, dass dies die größere Wahrscheinlichkeit erklären könnte von Arrhythmien.”

Dementsprechend bedarf es dort weiterer Untersuchungen, allerdings ist dies keine eindeutige Kontraindikation gegen die Verwendung von medizinischem Cannabis. Die Studienauthorin kommt zu dem Schluss: “Da medizinisches Cannabis ein relativ neues Medikament für einen großen Markt von Patienten mit chronischen Schmerzen ist, ist es wichtig, ernsthafte Nebenwirkungen zu untersuchen und zu melden. Diese Studie weist darauf hin, dass nach medizinischem Cannabiskonsum möglicherweise ein zuvor nicht gemeldetes Risiko für Arrhythmien besteht der absolute Risikounterschied gering ist, sollten sowohl Patienten als auch Ärzte so viele Informationen wie möglich haben, wenn sie die Vor- und Nachteile einer Behandlung abwägen.“

Hier die Ergebnisse der Begleiterhebung.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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2 Kommentare
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Heisenberg
1 Jahr zuvor

Je nach Sorte und Wirkungsweise,kann es rasenden Puls, aber auch unregelmäßigen Herzschlag geben.Aber nur in der Zeit, in der es ausfährt und wirkt.Dann andere Sorte probieren.Oder weniger versuchen.Oder in einer anderen Verfassung.

Ramon Dark
1 Jahr zuvor

Wenn unklar ist, ob die Arrythmieentwicklung innerhalb von 180 Tagen auch mit dem Konsum anderer Medikamente zusammenhängen könnte dann ist die Studie eigentlich auch nicht konkret aussagefähig. Ausserdem müsste noch das Vorliegen eventuell anderer Einflussfaktoren auf den Herzrhythmus überprüfend in die Untersuchung miteinbezogen werden (z.B. Koffeingenuss, andere Aufputscher, Stress usw.). Meine persönliche Erfahrung ist, dass Cannabis die Wirkung der eigentlichen Arrhythmieauslöser verstärken kann. Aber das waren nur kurzfristig existierende Auswirkungen ohne längerfristige Folgen, wie die Studie es für 180 Tage darstellt