Dienstag, 29. März 2022

Bereitschaft für medizinisches Cannabis in Europa

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Die Bereitschaft für eine Behandlung mit medizinischem Cannabis variiert von Land zu Land sehr stark. Die Ergebnisse für Europa liegen jetzt vor und geben einen überraschenden Einblick.

Eine Umfrage des Statista Global Consumer Survey ergibt, dass hierzulande 37 Prozent dazu bereit sind, sich mit cannabinoid haltigen Arzneimitteln behandeln zu lassen. 

In dieser Umfrage wurden 2000-4000 Menschen pro Land befragt wie ihre Bereitschaft ist, ein Leiden mit Cannabis behandeln zu lassen.

Der Anteil der Bereitschaft geht von nur 18 Prozent bis immerhin 48 Prozent. Polen und Österreich führen mit jeweils 48 Prozent und 44 Prozent die Tabelle an. Am unteren Ende der Tabelle ist das Ergebnis doch eher überraschend. Italien mit 18 Prozent und Frankreich mit 22 Prozent bilden das Schlusslicht. Die ansonsten eher liberaleren Länder wie Spanien (wo Cannabis Social Clubs erlaubt sind) und die Niederlande, die eine eher liberale Cannabispolitik fahren liegen im Mittelfeld. In Spanien sind es 25 Prozent, in den Niederlanden hingegen sind es 29 Prozent. 

Cannabis und cannabinoid haltige Arzneimittel haben leider immer noch eine negative Konnotation in der Gesellschaft. Hierbei ist auch der Gesetzgeber angehalten die Bedeutung von Cannabis in der Medizin zu ändern und diese nach wissenschaftlichen Kriterien neu zu konnotieren. Viele Menschen sind bereit, sich mit Opioiden oder Benzodiazepinen (Beruhigungsmittel) behandeln zu lassen. Die Bereitschaft für eine Behandlung mit Heroin wäre jedoch eine ganz andere. Dies zeigt, dass die Assoziationen mit einem Namen deutlich relevanter sind, als der eigentliche wissenschaftliche Standpunkt. Deswegen braucht es mehr Aufklärung.

Cannabis kann für viele Patienten ein ideales Medikament sein, dabei sollten Altlasten keine Rolle spielen. Arzt und Patient sollten unvoreingenommen einzelne Medikamente als Behandlung in Betracht ziehen und abwägen, auch nach möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, welches die richtige Option für den Patienten ist.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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3 Kommentare
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Haschberg
2 Jahre zuvor

Mein Interesse an medizinischem Cannabis steigt täglich.
So habe ich meine kleine Hanfbibliothek um ein weiteres aktuelles und hochinteressantes Buch erweitert.
Es trägt den Titel: “RATGEBER CANNABIS / GANZHEITLICHE HEILUNG MIT CANNABIS.”
Die Autorin Tammy Sweet lebt in den USA, verfügt über ein Masterdiplom in Neurobiologie sowie Endokrinologie und unterrichtet mit Begeisterung Kräuterkunde.
Da passt das einzigartige und überaus vielfältige Hanfkraut, welches schon seit ca. 60000 Jahren auf unserem Planeten existiert und seit über 6000 Jahren zur Gesundheitsvorsorge und für Heilzwecke in Gebrauch ist, natürlich sehr gut zu diesem Thema.

Rainer
2 Jahre zuvor

Mein Interesse an legalem Cannabis zum genießen für die Freiz(h)eit steigt auch täglich,aber meine Hoffnung nicht.Den Patienten sei es gegönnt.

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

Dass in manchen Ländern mit einer etwas liberaleren Cannabispolitik teilweise weniger Interesse an Medizinalhanfprodukten vorliegt könnte damit zusammenhängen, dass Cannabis als Genussmittel durchaus auch Heilwirkungen entfalten kann. Eine vollständige Legalisierung würde so vermutlich auch die Krankenkassen etwas entlasten können. Allerdings ersetzt Cannabis als Genussmittel natürlich keine systematische, ärztlich geleitete Cannabistherapien, die auf ganz bestimmte Krankheiten durch ganz exakte Dosierungen unter der eventuellen zusätzlichen Verwendung anderer Medikamente abzielen.
@ Haschberg Danke für den interessanten Buchtipp, werde mirs auch reinziehen.