Mittwoch, 1. September 2021

Internantional Cannabis Business Conference: Deutschland im Zugzwang

Streit, Frustration und Hoffnung auf der Cannabis Messe in Berlin

Auf der International Cannabis Business Conference (ICBC) wurde viel diskutiert. Einerseits sei Europa in Sachen Cannabis der weltweit zweitgrößte Markt – hinter den USA natürlich. Andererseits müsse hier noch viel geschehen, vor allem in Sachen Regulierung. Damit ist besonders Deutschland gemeint. Bei mehreren Diskussionen waren sich Experten und Vertreter verschiedener Parteien einig: Es besteht Zugzwang. Auch die mangelnden Zugangsmöglichkeiten wurden kritisiert. Obwohl seit der Legalisierung von medizinischem Cannabis jährlich mehrere Tonnen importiert werden, sieht die Realität oft weniger rosig aus: Ahnungslose Ärzte, zahlungsunwillige Krankenkassen und überteuerte Produkte sind Alltag. Eine bessere Regulierung des Marktes würde nicht nur den Zugang erleichtern, sondern auch anderen EU-Ländern helfen. Die hohen Preise in Deutschland führen zu schlechter Verfügbarkeit in anderen Ländern, so Sita Schubert, Generalsekretärin der European Medicinal Cannabis Association.

Die inländische Produktion soll, besonders laut FDP und Linke, angekurbelt werden. Von der Hoffnung auf eine heimische Produktion von 100 Tonnen war die Rede. Das ist weit entfernt von den momentan vergebenen Lizenzen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte: 2,6 Tonnen dürfen derzeit produziert werden. Dass der Kauf von Freizeit- und Genußmitteln in der Apotheke paradox erscheint und CDU sowie AFD als einzige gegen jede weitere Legalisierung sind, verblasst dabei fast. Es bleibt abzuwarten was die Bundestagswahl und Koalitionsverhandlungen bringen.

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13 Kommentare
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depp vom dienst
2 Jahre zuvor

mein arzt hat die cannabis therapie abgebrochen, weil ich nicht geimpft bin :-((

Fuzi
2 Jahre zuvor

@depp vom Dienst

Frage…fängt der Name deines Arztes mit R. an und ist er aus dem Schwaben Land?

Das gleiche hörte ich von Kollege!

Rainer
2 Jahre zuvor

Das wird ausgesessen und abgewartet,bis das Thema in anbetracht anderer Themen und Problemen, wieder abebbt.Da die CDU ihre Macht unter keinen Umständen verlieren wird,wird weiter an der Verschärfung der Prohibition gearbeitet.Fertig.

Otto Normal
2 Jahre zuvor

Deutschland ist das Nordkorea für Kiffer und so wird es auch bleiben, denn der erste Schritt zur Legalisierung wäre die Beseitigung der CDU und der AFD.

Urfreak'68
2 Jahre zuvor

Heute morgen im ZDF Teletext: Bei einer Frachtkontrolle des Zoll am Flughafen Köln/Bonn wurden mehr als 2,3Millionen Cannabis Samen entdeckt. Angepflanzt könnten sie 230 Tonnen Marihuana ergeben, mit einem geschätzten Strassenverkaufswert von mehr als 2,3 Milliarden €. Knapp 336 Fussballfelder bräuchte man um die knapp 50 Kg Cannabis Samen anzupflanzen. Die Aktion war bereits im Mai 2021… Hätte gereicht um Mitte-Ende September zu Ernten. Jetzt wird nicht mal Öl aus den Samen gemacht… Wer in Schland weiter Rückwärts gehen will wählt CDU SPD FDP oder AfD. Falls die CDU weiterhin an der Regierung beteiligt ist sehe ich für jegliche Hanflegalisierung schwarz! Lass et Laschet hat schon “Mittelständler” Merz als Finanzminister oder Wirtschaftsminister angekündigt. Und auch Merkel bläst zum Wahlkrampf =… Weiterlesen »

Johann
2 Jahre zuvor

Gott, bin ich froh, dass die Modenisierungs-Bremse ‘Angela Merkel’ bald ihren Hut nehmen wird.

Die ganze Lobhudelei über ihre Kanzlerschafft geht mir auf den Sack. Vor allem sozial Schwache, aber auch Hanf und Klimafreunde hatten nichts zu lachen unter ihrer Regentschafft. Ganz zu schweigen von der Digitalisierung, die sie und ihre Partei regelrecht verpennt haben.

Aber so sind sie, die Konservativen, lieber den Kopf in den Sand stecken als Veränderungen wahrnehmen, und angehen.

Zuletzt bearbeitet 2 Jahre zuvor von Johann
Felix Bauer
2 Jahre zuvor

Bevor die Legalisierung oder Entkriminalisierung kommt sollte man mal überlegen wie man das mit dem Führerschein regelt!!! Das sollte die erste Hürde sein die überschritten werden sollte bevor man überhaupt darüber nachdenkt Cannabis frei zu geben. Ich selbst bin Cannabis Patient und habe Angst ins Auto zu steigen da ich trotz Freigabe von meinem Arzt immer noch eine MPU machen müsste wenn die Polizei mit aufhält und es an die Führerscheinstelle weitergibt das ich Patient bin. Diese ganze Sache ist extrem dumm geregelt und wir alle wissen das man definitiv nach einem Tag Konsum am nächsten Tag uneingeschränkt fahrtüchtig ist. Zumindest geht es mir so. Normalerweise müsste ich zur Führerscheinstelle gehen und ein Gutachten machen was mich wieder mehrere Hunderte… Weiterlesen »

QiSan
2 Jahre zuvor

Es gibt Substanzen, die als illegale Drogen konsumiert werden, aber auch im Rahmen einer ärztlich verordneten Therapie als Medikament oder wie ein Medikament verschrieben werden können. Nicht ordnungswidrig ist das Verhalten des Betroffenen nach § 24a Abs. 2 S. 1, 2 StVG dann, wenn die festgestellte Substanz ausschließlich durch die bestimmungsgemäße Einnahme eines Arzneimittels in das Blut gelangt ist, vorausgesetzt, die Einnahme wurde für einen konkreten Krankheitsfall ärztlich verordnet (sog. Medikamentenklausel). Entsprechend verliert ein Fahrerlaubnisinhaber auch nicht die Fahreignung; es handelt sich nicht um die Einnahme von Betäubungsmitteln gem. Nr. 9.1 der Anlage 4 der FeV, sondern vielmehr um eine Behandlung mit Arzneimitteln nach Nr. 9.6 (“Arzneimittelprivileg”). >>Noch 24 Tage bis zur Wahl zum 20. Deutschen Bundestag am 26. September… Weiterlesen »

QiSan
2 Jahre zuvor

Unter welchen Umständen können Cannabispatienten trotz Einnahme nach § 3 Absatz 2 BtMG ein Fahrzeug führen?

Mit der Rechtsänderung (2017) findet der Ausnahmetatbestand des § 24a Absatz 2 Satz 3 StVG Anwendung. Danach handelt es sich NICHT um eine Ordnungswidrigkeit, wenn ein Fahrzeug unter Wirkung eines berauschenden Mittels geführt wird, die Substanz aber aus der bestimmungsgemäßen Einnahme eines für einen konkreten Krankheitsfall verschriebenen Arzneimittels herrührt.

https://www.cannabis-aerzte.de/fuehrerschein/

Eisenmannn
2 Jahre zuvor

Es wird Zeit, die Blockade zu beenden.

Die grüne Revolution jetzt

Eisenmannn
2 Jahre zuvor

fast hab ich es vergessen:
es ist Hanfzeit
https://www.freitag.de/autoren/keisenmann/hanfzeit

reini
2 Jahre zuvor

Guten Tag,
das legalisieren von Cannabis ist längst überfällig. Das die Grüne ein Umdenken in der Drogenpolitik
fordern ist mehr als gut. Ganz einfach es wird Z e i t!

Gruß reini

Micha Greif
2 Jahre zuvor

Ich bitte alle, die Reformen in der Drogenpolitik wollen, jetzt Briefwahl zu beantragen oder am 26.09.2021 wählen zu gehen. Diese Wahl ist entscheidend für die nächsten vier Jahre!

Zum Thema Cannabis haben der Deutscher Hanfverband (DHV) und der Branchenverband Cannabiswirtschaft e.V. (BvCW) Wahlprüfsteine veröffentlicht. Obwohl die Fragen in sehr unterschiedliche Richtungen gehen, zeigt sich bei beiden eine klare Rangfolge beim Reformwillen:
1. Linkspartei und Grüne
2. FDP
3. SPD
4. CDU
5. AfD