Wie Hanf in den USA unter freiem Himmel angebaut wird
Eine Liebeserklärung
Die Kalifornierin Johanna Silver verlor ihre Stelle als Gartenredakteurin beim Lifestyle-Magazin Sunset. Sie fragte ihre ehemalige Chefredakteurin Kitty Morgan, ob sie für den San Francisco Chronicle schreiben könne. Kitty wollte, dass Johanna Cannabis in ihrem Garten anbaute und das Projekt aus Sicht der Gärtnerin dokumentiert.
Das war 2016, als der Volksentscheid zugunsten der Legalisierung von Cannabis in ein Gesetz mündete. Sie wusste nicht einmal, wo sie Samen herbekommen sollte. Nach ihren ersten Recherchen im Netz begann sie, sich für das Thema zu erwärmen. In ihrer Studienzeit hatte sie gekifft, das hatte sie jedoch längst abgelegt.
Johanna bestellte sich alle Bücher über Hanfanbau, die sie finden konnte. Doch waren das heimliche Kiffer-Bücher, die mehr Elektriker-Handbüchern ähnelten als einem Gartenratgeber. Mit dem Buch »Gras im Garten – wie Hanf in den USA unter freiem Himmel angebaut wird« zerrt sie eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt wieder dahin, wohin sie gehört: in die Erde, an die Sonne.
Auf ihrem Weg zur reifen Hanfpflanze traf sie viele Grower und Familien, die lange vor der Prohibition mit dem Anbau und Verkauf von Hanf ihren Lebensunterhalt verdient hatten. So beginnt das Buch auch mit der Geschichte der Nutzung von Hanf und seinem Verbot. Damit ist es nicht nur ein Gartenbuch, sondern beleuchtet viele Facetten dieser Kulturpflanze und ihres Anbaus.
Sie holte sich die Fotografin Rachel Weill dazu, die genau wie sie selbst von Anfang an mit Herzblut bei der Sache war. »Es geht hier schließlich um Menschen und ihre Geschichten, ihre Lebensgrundlage, ihr Handwerk.« Aus dem Vorwort (S. 10).
Und sind die Informationen noch so kompliziert, detailreich oder hintergründig: Die Autorin zieht ihren locker, fluffigen Stil durch alle Kapitel hindurch. Damit einher geht ein Lob an die Übersetzerin Ulrike Becker. Auch ihr scheint das Übersetzen Freude bereitet zu haben.
Wer begegnet euch in dem Buch?
Jede Menge cooler Leute – Grower – die sie in ihrem Zuhause oder Job besucht hat. Zum Beispiel Johnny, der fast acht Jahre im Gefängnis verbringen musste und nach Ablauf seiner Bewährung eine Lizenz bekam und seither das Erbe seiner Mutter in Huckleberry Hill offiziell fortführt. Sie traf sich mit dem kanadischen Filmemacher und Musiker Zak Powers, der überall Cannabis anbaute – wie zu Studienzeiten auf einer Dachterrasse in New York. Er produziert die Serie »The Yard«, in der er witzig über seine Pflanzen und alles Drumherum erzählt. »Anstelle von Rosen pflanze ich Cannabis.« (S. 63). Der Werbemanager Daniel Stein zog nach Oakland. Als seine Cannabiskunden nach einem Werbedreh ein paar Pflänzchen vergaßen, pflanzte er sie kurzerhand in ein paar Kübel der Firmendachterasse. Sie gediehen prächtig, und er wurde süchtig nach dieser Pflanze. Cyril und Anna wollten unbedingt auf dem Land im Redwood Valley leben, doch gab es dort nicht genug Geld zu verdienen. Sie pflanzten Weed im Wald und, als es legalisiert wurde, im eigenen Garten und angrenzenden Feldern. Anna ist Kräuterheilkundige und stellt unter anderem Salben und Tinkturen daraus her. »Cannabis ist nur eine Pflanze«, meint die streng gläubige Presbyterianerin Penny und hat inzwischen ihre Glaubensschwestern davon überzeugt, die Segnungen dieser Pflanze auch zu nutzen.
Samenwahl
Wer vor hat, outdoor Cannabis anzubauen, ist mit diesem Buch bestens beraten. Johanna Silver erklärt, welche grundlegenden Unterschiede es zum Indoor-Growing gibt und worauf Gärtner*in achten sollte. Sie schreibt über die Vorzüge von Samen statt Setzlingen, vom richtigen Platz, über die Sonne und das beste Wässern. Es gibt wohl kein Thema, das sie ausgelassen hat. Wie bekämpfe ich Schädlinge? Wie halte ich Rehe fern? Wie dünge ich am besten?
Auf all das bekommt ihr Antworten. Sie gibt Tipps, wie ihr die Pflanzen vor Unwetter schützen könnt. »Gras anbauen ist wie Kinder großziehen« (S. 172). Hanf ist eine recht anspruchslose Pflanze und wächst überall unter freiem Himmel ohne großen Aufwand. Da sie zweihäusig ist, also Männlein und Weiblein hat, muss man sich vorher entscheiden, was zum Schluss geerntet werden soll – Samen oder Blüten. Die Schritte zu diesem oder jenem Endprodukt erfahrt ihr im Buch.
Die Autorin widmet dem richtigen Trocknen und Aufbewahren ein ganzes Kapitel. Tja und dann, wenn die Ernte unter Dach und Fach ist? Gibt es eine Anleitung zum Bauen eines Joints, zur Herstellung von Tinkturen, Salben und was für den Gaumen. Dazu hat Johanna die Food-Stylistin Laurie Wolf interviewt, die sich seit 2014 auf das Kochen und Backen mit Hanf spezialisiert hat. Wer sich bis dahin immer noch nicht in das Buch verliebt hat, bricht zumindest bei dem Rezept der infused veganen Schokoladensauce in vorfreudiges Quietschen aus.
Das Buch ist ein richtiges Hardcover-Schmuckstück mit stimmungsvollen Fotografien und qualitativ hochwertigem Druck und seine 26 Euro auf jeden Fall wert.
Verlag Antje Kunstmann
256 Seiten Hardcover
ISBN: 978-3956144356
Preis: 26, 00 €
Lesealter: Baby und älter (Anm. d. Red.: steht so beim großen A, damit die Babys schon wissen, wo’s lang geht)
Originaltitel:
Growing Weed in the Garden: A No-Fuss, Seed-to-Stash Guide to Outdoor Cannabis Cultivation
Die Fotos wurden freundlicherweise vom Verlag Antje Kunstmann zur Verfügung gestellt.
Beitrag von
Amandara M. Schulzke
Das wichtigste ist eigentlich nur,das mit der Anbaustelle alles stimmt,und rings herum kein Ärger entstehen kann.
Die Allerweltspflanze Cannabis ist seit Jahrtausenden ein wesentlicher Faktor unserer ökologischen Vielfalt und für die Erhaltung der Gesundheit des Menschen unverzichtbar.
Sie zu verbieten ist auch aus ökonomischer Sicht völlig unlogisch und geradezu dumm.
Nur geistig beschränkte Politiker wehren sich noch dagegen.
Es ist daher an der Zeit, sie endlich aus ihren Ämtern zu jagen.
Das Cannabis so vielseitig ist macht es so gefährlich für das bestehende System.
Jesus hat man auch hingerichtet, er war zu gefährlich für das bestehende System.
Gras im Garten, das Beste, was einem (Consumer) passieren kann.
Wortprotokoll der 177. Sitzung
Ausschuss für Gesundheit
Berlin, den 21. Juni 2021, 09:00 Uhr
Seite 8 Prof. Dr. Heino Stöver:
“…30% unserer Gefangenen in Deutschland sitzen dort aufgrund drogenkonsumbezogener Straftaten…”
Also, sie sind beim Konsum illegalisierter Substanzen durch intensivstes Durchschnüffeln ihrer Privatspähre aufgeflogen; mehr/irgendein angerichteter Schaden konnte denen nicht nachgewiesen werden. Sie haben durch ihr Handeln, das Missachten von auf Lügen gestüzten Gesetzen, ihren (politischen) Ungehorsam bewiesen. Ergebnis: 30% der Knast-Insassen sind politische Gefangene, nur falls Merkel mal wieder über die religiös motivierte Verfolgung der Uiguren in China wettert.
mfG fE
Die
einzige möglichkeit
Hanf in deutschland wieder heimisch zu machen,
ist der massenhafte und flächendeckende austrag von Samen
auf allen möglichen Flächen.
Bevor es vergessen wird:
Eine Regierung aus CDU, SPD und FDP wird immer wahrscheinlicher.
https://dawum.de/Bundestag/