Montag, 2. März 2020

Cannabis als Medizin in Deutschland immer beliebter

Cannabis-Nachfrage stieg zwischen Januar und Oktober um über 50 Prozent

Cannabis

 

 

Sadhu van Hemp

 

 

Die Zahlen sprechen für sich und lassen nur einen Schluss zu: Immer mehr Menschen geht das Licht auf, dass der gute alte Hanf doch nicht so böse ist und völlig zu Unrecht als Suchtgiftpflanze verteufelt wird. Insbesondere gesundheitlich angeschlagene Menschen kommen mehr und mehr dahinter, dass sich vier bis fünf Millionen Cannabis-Konsumenten nicht irren können, wenn sie Leib und Seele mit dem verbotenen Balsam pflegen – und das trotz Strafandrohung und gesellschaftlicher Ächtung. Die von den Prohibitionisten aufgetischte Hanflüge will nicht mehr so recht verfangen. Beleg dafür sind die neuesten Umsatzzahlen für Medizinalhanf-Präparate, die die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion bekanntgab.

 

Demnach wuchsen die Umsätze von cannabishaltigen Medizinprodukten zwischen Januar und Oktober 2019 um 51,09 Prozent – von 8,23 Millionen Euro im Januar auf 12,44 Millionen Euro im Oktober. Vor allem die Umsätze von cannabishaltigen Zubereitungen haben sich laut Bundesregierung stark erhöht. In diesem Zeitraum stiegen die Umsatzzahlen um fast 75 Prozent von 2,97 Millionen Euro auf 5,2 Millionen Euro an.

Tüchtig Profit konnten Pharmaunternehmen und Apotheken auch mit unverarbeiteten Cannabisblüten machen. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz deutlich: Im Januar wurden 3,74 Millionen Euro verbucht, im Oktober bereits 5,2 Millionen Euro. Für das vierte Quartal konnte die Bundesregierung noch keine Zahlen vorlegen.

 

Wie begehrt cannabishaltige Arzneimittel sind, zeigt auch das Umsatzplus, das mit dem Cannabis-Mundspray Sativex erzielt wurde. In nur zehn Monaten kletterte die Zahl der Sativex-Verordnungen von 1.000 auf 5556.

 

Angesichts dieser Entwicklung fordert die FDP einen verstärkten Cannabis-Anbau in deutschen Landen. Die vom BfArM zugelassene Anbaumenge von jährlich 2,6 Tonnen Cannabis reiche bei weitem nicht aus, um die steigende Nachfrage zu decken. Laut BfArM musste Deutschland im vergangenen Jahr 6,7 Tonnen Cannabis importieren. Dieser teure Spaß wird den Cannabis-Patienten erhalten bleiben, selbst wenn Ende des Jahres auf deutschen Boden die erste Cannabis-Ernte eingefahren wird.

 

Der sucht- und drogenpolitische Sprecher der FDP, Wieland Schinnenburg, will die geradezu amateurhafte Fehleinschätzung nicht hinnehmen: „Ich fordere die Bundesregierung auf, die Produktionsmengen für Medizinal-Cannabis von 2,6 auf 50 Tonnen im Jahr zu erhöhen.“ Diese Menge würde nicht nur den eigenen Bedarf hierzulande decken, sondern Medizinalhanf auch zu einem „Exportschlager Made in Germany“ machen, führt der Zahnarzt und Anwalt für Medizinrecht gegenüber der Berliner Morgenpost aus.

 

Die Bundesregierung will von dem Exportschlager „Cannabis Made in Germany“ allerdings nichts wissen. Die CDU/CSU/SPD-Regierungskoalition will erst einmal die vierjährige Probezeit für den staatlich kontrollierten Anbau von jährlich 2,6 Tonnen Cannabis abwarten, bevor sie zu spät kommt und vom Leben bestraft wird.

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

8 Kommentare
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
Krake
4 Jahre zuvor

Wirklich unglaublich, dieses Penner sind von euch gewählt, also bewegt eurere vom Volk gewählten
Ärsche in Bewegung und fordert eure Politiker Herrschaften mal schön dazu auf, den Scheiß wieder rückgängig zu machen!!! Penner, echt!!!

Bernd
4 Jahre zuvor

Wir leben eben in einem Land, wo eine, unter Mindestohn arbeitende, Friseurmeisterin in ihrem gemieteten Friseurladen wohnen muss, aus Datenschutzgründen wie selbstverständlich ihre E-Mailadresse schützt – deshalb nicht die momentan laufende Lobbyregisterpetition unterschreiben kann und wahnsinnige Angst vor Enteignungen durch die Linksextremen hat…

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Wenn wir irgendwann unsere Rauchware alle verschrieben bekommen können,haben wir auch erreicht worauf es uns hauptsächlich ankommt.Ohne Selbstanbau zwar,aber eine kleine Legalisierung mit Führerscheinentzug.Doofes Deutschland.

H'79
4 Jahre zuvor

Das ist wirklich Wahnsinn! Man müsste Unionspolitiker mit sofortiger Wirkung suspendieren. Es ist einfach nicht hinnehmbar wie sie unser Land in die Scheiße reiten; 2,6 Tonnen, ein Bruchteil vom Bedarf, vier Jahre – was wollen die auswerten; dass es zuwenig ist, die Regierung ihre landesweiten Patienten unnötig foltert und die Allgemeinheit hierzulande finanziell draufzahlt weil Cannabis dadurch unglaublich verknappt und verteuert ist, kann man schon längst feststellen … Es sollte sich ein Ausschuss von Wissenschaftlern damit befassen, wie man das auf mehreren Ebenen entstehende Chaos nicht Gemeinwohl-tauglicher Politik spätestebs 2021 nachhaltig beendet.

Lars Rogg
4 Jahre zuvor

Hihihi…vier Jahre Probezeit ist nix weiter als das Logische so weit aufzuschieben wie es geht…Zeit gewinnen heisst die Devise. Wenn wir Glück haben ist bis dahin der Thomasius Geschichte… Es ist unvermeidlich, dass die Legalisierung kommen wird. Aber bei Regierungen die in den letzten Jahrzehnten nur für Lobbyisten gearbeitet und das gemeine Volk belogen und ausgeblutet hat, ist nicht zu erwarten dass sie sich plötzlich vernünftig oder gar menschenfreundlich verhalten. Wenn ich diese Zeitspannen sehe, in denen unsere obersten Politiker denken und planen, ist es wohl doch zu optimistisch gedacht, dass wir in zehn Jahren wie erwachsene Menschen behandelt werden. Mal abwarten was die Zukunft bringt. Tatsächlich scheint sich die die alte Tante SPD auf ihre alten Werte zu besinnen….zumindest… Weiterlesen »

M. A. Haschberg
4 Jahre zuvor

Es sollte das bedingungslose Grundrecht eines jeden erwachsenen Menschen sein, selbst entscheiden zu dürfen, welcher Art von medizinischer Behandlung er seinen Körper anvertrauen möchte.
Die uralte Heilpflanze Cannabis hat das Potential, auf natürliche Weise Schmerzen und Entzündungen zu lindern, sowie gezielt und schonend Krebszellen zu zerstören. Außerdem verbessert sie die bei alten Menschen die Funktionsweise des Körpers. In Israels Seniorenheimen wird dies längst praktisiert, z.B. durch Verabreichung eines leckeren Cannabispuddings.
Also Bürger, kämpft endlich für euer Recht auf Gesundheit und verlangt Hanfprodukte statt schädlicher Pharmamedikamente, die – völlig unnötig – alleine in der BRD jährlich Zehntausende von Toten forden!

M. A. Haschberg
4 Jahre zuvor

Es sollte das bedingungslose Grundrecht eines jeden erwachsenen Menschen sein, selbst entscheiden zu dürfen, welcher Art von medizinischer Behandlung er seinen Körper anvertrauen möchte.
Die uralte Heilpflanze Cannabis hat das Potential, auf natürliche Weise Schmerzen und Entzündungen zu lindern, sowie gezielt und schonend Krebszellen zu zerstören. Außerdem verbessert sie bei alten Menschen die Funktionsweise des Körpers. In Israels Seniorenheimen wird dies längst mit Erfolg praktiziert, z. B. durch die Verabreichung eines leckeren Cannabispuddings.
Also Bürger, kämpft endlich für euer Recht auf Gesundheit und verlangt Hanfprodukte statt schädlicher Pharmamedikamente, die – völlig unnötig – alleine in der BRD jährlich Zehntausende von Toten forden.

Andy
4 Jahre zuvor

Hallo,

ich kann leider immer noch nicht verstehen, warum die Politik in Deutschland sich nicht durchringen kann, Cannabis zu legalisieren. Der Staat kontrolliert so viel. Da wird es wohl auch möglich sein, die Abgabe von Cannabis zu kontrollieren.

lg
Andy