Dienstag, 29. Oktober 2019

Pro-Cannabis-Kampagne in Finnland gestartet

Unterschriftensammlung für eine Petition zur Entkriminalisierung von Cannabis erfolgreich abgeschlossen

 

 

In Finnland haben die Hanffreunde nicht viel zu lachen, denn Cannabis steht mit illegalen harten Drogen auf einer Stufe. Die strafrechtlichen Konsequenzen für ein Drogenvergehen sind nicht von Pappe, und wer beim Kiffen in der Öffentlichkeit erwischt wird, muss mit einer empfindlichen Geldbuße rechnen. Der Schmuggel und Anbau von Cannabis gilt als schweres Verbrechen und kann mit bis zu zehn Jahren Zuchthaus quittiert werden.

 

Doch alle Strafandrohung fruchtet in Finnland ebenso wenig wie überall auf der Welt. Wie hoch der Anteil der Cannabis-Konsumenten im „Land der tausend Seen“ ist, lässt sich nur schwer schätzen. Doch ein paar Prozent dürften es schon sein, wenn eine Bürgerinitiative von 5,5 Millionen Finnen mehr als 50.000 Unterschriften für eine Petition zur Entkriminalisierung von Cannabis einsammelt.

 

Im finnischen Parlament will man von einem vernünftigen gesellschaftlichen Umgang mit Cannabis nichts wissen. Zwar regiert seit einem halben Jahr eine Mitte-links-Koalition, doch die zeigt keine Bereitschaft, den War on Drugs grundsätzlich in Frage zu stellen. Auch wenn die Agenda der Regierung eine Reform der Drogenpolitik vorsieht, eine Cannabis-Entkriminalisierung wird nicht als Königsweg gesehen. Justizministerin Anna-Maja Henriksson (55) betrachtet die Debatte über den Marihuana-Konsum nicht als Teil dieser Reform. „Ich glaube nicht, dass es am wichtigsten ist, den Konsum von Cannabis zu entkriminalisieren, sondern eine effektivere Politik des Drogenmissbrauchs zu verfolgen“, sagte die Vorsitzende der Schwedischen Volkspartei (Finnland). Im Vordergrund stehe der Jugendschutz, denn die zunehmende Verbreitung des Cannabiskonsums öffne Tür und Tor für den Missbrauch von härteren Drogen. Die Fachspezialexpertin Henriksson sieht also keine Veranlassung für eine Entkriminalisierung der Hanffreunde, zumal die Regierung keinen internationalen Druck erkennen kann, der ein Umdenken erforderlich macht.

 

Diesem bornierten Starrsinn tritt seit dem Frühjahr eine Bürgerinitiative mit einer Unterschriftensammlung für eine Petition entgegen. Letzten Donnerstag wurde die letzte der erforderlichen 50.000 Unterschriften verbucht, um die Eingabe dem Parlament zur Prüfung vorzulegen. Nachdem die finnischen Medien über die Initiative vermehrt berichteten, kamen bis Sonntag noch einmal 7.000 Stimmen dazu.

 

Allerdings backen die Cannabis-Aktivisten kleine Brötchen. Statt der vollständigen Legalisierung wird nur eine Entkriminalisierung gefordert. Der Besitz geringerer Mengen Cannabis und die Aufzucht von ein paar Pflanzen in den eigenen vier Wänden soll nicht mehr bestraft werden. Tapani Karvinen, einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens, favorisiert das niederländische Modell der Tolerierung.

 

Das erste Etappenziel der Initiative ist mit den erforderlichen 50.000 Unterschriften erreicht. Nun haben die Aktivisten drei Monate Zeit, die Petition mit den entsprechenden Unterlagen bei der Bevölkerungsregistrierungsstelle einzureichen. Da die Mühlen auch in Finnland langsam mahlen, wird davon ausgegangen, dass die Anhörungen in den Parlamentsausschüssen erst im nächsten Jahr beginnen werden. Ob die Eingabe irgendwann tatsächlich dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt wird, steht allerdings in den Sternen.

 

Quellen:

News Now Finland

yle

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

5 Kommentare
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
HANS Meyer
4 Jahre zuvor

Was macht die Hanf Pedition 2017?
Danke SPD!Danke für nichts!
SPD Nein Danke

Harald
4 Jahre zuvor

Die Prohibitionisten merken einfach nicht, dass ihre Zeit abgelaufen ist und das Volk die reflexartige und unspezifische Abwehr, einfach nicht mehr hinnimmt. Selbst der Dümmste merkt, dass es sich um großflächige Korruption handelt und nicht um Bevölkerungsschutz. Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache. Befreien wir uns europaweit von diesem gekauften politischen Gesockse und schicken sie in die Wüste. In Thüringen hat es begonnen und es geht weiter. Die Verhinderer und gekauften politischen Kräfte verlieren immer mehr an Zustimmung. Die Bevölkerung spürt, dass es sich um gekauftes und machtgeiles Gesindel handelt, was uns hier vorgesetzt wird. Das trifft auf alle Parteien zu. Aber wie heißt es so schön. Setze dich an das Ufer des Flusses und warte…………… Wir sollten es aber… Weiterlesen »

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Wir sind doch nur noch ein blendendes, korruptes Konstrukt. Ein besserer Bananenstaat.
Politisch gesehen wird eine heile Welt vorgegeben und eine tolle wirschaftliche Lage.

Nur ein wenig genauer betrachtet, haben wir eher Konkursverwalter als Unions-Politiker.
Aber korrupte, blinde Personen wollen uns allen das Ziel einer schwarzen Null, welche nicht erreichbar ist, zu ihrem eigenen Stolz aufpressen?
Aber egal, wirklich soziales Verhalten, man ist dahingehend sowieso nicht verwöhnt!

Geld aus dem Nichts
4 Jahre zuvor

Wer ein Christliches Kreuz in der Fahne trägt , will Missionieren , seinen christlichen Glauben durch ständiges Werben verbreiten ,der will sich über andere Menschen stellen , der will ungläubige degradieren , der will Alkohol verbreiten , der will die Natur zerstören .
Christliche Missionierung ist die Wurzel des Globalen Rassismus .
Christen sind die einzige Religiöse Gruppe auf diesen Planeten ,die andere Menschen bedrängen um den eigenen Glauben aufzuzwingen .

Durch seine Religöse Fahne verhönt Finnland die Millionen Opfer der undemokratischen Christlichen Kirchen .

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Der Zuspruch für die CDU ist leider seit einiger Zeit wieder schleichend ansteigend.