Dienstag, 27. August 2019

Cannabis aus Uganda erhält EU-Zulassung

Cannabis-Inspektoren aus den Niederlanden begutachten Produktion von Medizinalhanf in Uganda und stellen Konformitätszertifikat für den Export in die EU aus

Cannabis
Bild: Archiv

 

 

Sadhu van Hemp

 

 

Die Ausbeutung des afrikanischen Kontinents zum Wohle der Nicht-Afrikaner macht auch vor dem Rohstoff Hanf nicht Halt. Eine Reihe von internationalen Cannabis-Unternehmen hat sich Uganda als bevorzugten Standort für die Marihuana-Produktion ausgeguckt, um im wachsenden Multi-Milliarden-Dollar-Business die Nase vorn zu haben und optimalen Profit aus dem Anbau des Allerweltskrauts zu erzielen. Der autoritär geführte Binnenstaat in Ostafrika mit rund 35 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Welt und somit ein Paradies für internationale Kapitalgesellschaften, die es mit Umweltschutz, Arbeitnehmerrechten und sozialer Verantwortung nicht so genau nehmen. Im Grunde herrschen Zustände wie zur Kolonialzeit, wenn 82 Prozent der Bevölkerung mit einem Einkommen von weniger als einem US-Dollar pro Tag über die Runden kommen müssen. Jede Hauskatze, jeder Hamster und jeder Wellensittich in den zentralbeheizten Steinhütten Deutschlands führt dagegen ein Leben in Luxus.

 

Die Regierung Ugandas zeigt sich gegenüber den Investoren aus den reichen Industriestaaten kooperativ, und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die jeweiligen Unternehmungen werden von den zuständigen Regierungsstellen und Behörden gerne maßgeschneidert. Dass Verbrecher in Schlips und Kragen in Uganda leichtes Spiel haben, belegt der Korruptionswahrnehmungsindex, der die Republik zwischen Albertsee und Victoriasee auf Rang 151 von 180 Plätzen listet.

In Uganda bleibt kein noch so ausgefallener Wunsch unerfüllt, wenn es um Profit geht. Nicht selten erfüllen sich die Investoren ihre Wünsche selber – also ohne Einverständnis der Administration. Wie das funktioniert, stellte das israelische Cannabis-Unternehmen „Together Pharma Ltd“ unter Beweis, das im Juni eine erste Marihuana-Ernte in Uganda einfuhr, obwohl die Regierung die Lizenzvergabe für den Anbau gestoppt hatte.

 

Auch andere Unternehmen preschen vor und lassen den Hanf für medizinische Zwecke wachsen. Dem Gesundheitsministerium, das gemeinsam mit der „Industrial Globus Uganda Ltd.“ das Business regeln und kontrollieren soll, liegen derzeit bis zu neunzig Anträge für den industriellen Hanfanbau vor. Das Handelsunternehmen kooperiert wenig überraschend mit „Together Pharma Ltd“ aus Israel.

Das Zögern der Regierung, die Lizenzen an die Bewerber zu vergeben, deutet darauf hin, dass die, die zu entscheiden haben, des Schacherns noch nicht müde sind. Obwohl der Cannabis-Kuchen in Uganda längst verteilt ist, spekulieren die verantwortlichen Berufspolitiker und ihre Beamten wohl noch auf ein extragroßes Sahneschnittchen.

 

Butter bei die Fische hat nun ein Expertenteam der Europäischen Union gelegt, das Ende Juli für eine Woche auf Inspektionsreise nach Uganda ging, um mal nachzuschauen, ob beim Anbau alles mit rechten Dingen zugeht und das Produkt etwas taugt. Und das tut es. Die von der EU nach Uganda entsandten niederländischen Experten der unabhängigen Zertifizierungsinstanz „Control Union Certifications“ waren begeistert von der Herstellungskette und genehmigten den Export von medizinischem Cannabis in die EU. Das Konformitätszertifikat für „Industrial Globus Uganda Ltd.“ ist bis zum 5. August 2020 gültig und zugleich die Lizenz zum Geldverdienen. Dass der notleidende Teil der Bevölkerung daran teilhaben wird, ist kaum anzunehmen, wenn statt Genossenschaften gierige Aktiengesellschaften den Hanf in Besitz nehmen.

 

 

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8 Kommentare
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Ralf
4 Jahre zuvor

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Dieser Perversionskapitalismus ist einfach nur noch ekelhaft und hat die Welt irreparabel zu Grunde gerichtet.

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Wenn es einfach überall wachsen dürfte,gäbe es die ganze Aufregung und den Aufwand erst gar nicht.Es könnte auch niemand irgendwelche Ansprüche und Rechte annektieren.

Jo
4 Jahre zuvor

Deswegen muss es vollständig bedingungslos Legalisiert werden, damit sowas aufhört. Egal wo.

Dann würden hier in Deutschland auch zahlreiche neue Firmen entstehen.

Und Patienten die immer noch keinen Arzt finden, könnten sich selber helfen, ohne den schwarzmarkt Dreck.
Wann werden den nun endlich Ärzte informiert und mit Weiterbildung gebildet?

Mit den jetzigen Politikern wird das wohl nix mehr. Erst müssen diese volltrunkenen Reptilien gehen.
Diese Regierung ist absolut Handlungsunfähig.

LegalisierungJETZT

Krake
4 Jahre zuvor

Legalize it….dont citisier it……

Krake
4 Jahre zuvor

Bonno Buenno Ugandaba Bueenno…..

Krake
4 Jahre zuvor

Legalize it !!

Der Realist ohne Kraut
4 Jahre zuvor

Ich seh’s 100%ig wie Jo, Rainer und Ralf!!!!
Dem ist nichts hinzufügen, da es Dödel-Deutschland eh nicht zum Eigenanbau des German Weeds schafft… (Gründe sind allen Klardenkenden bekannt)

Sofort das gute heilende Kraut freigeben!!!!

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Eine Hilfe zur Selbsthilfe wäre eine Freigabe dort.
SO bleibt das dortige Volk weiter arm und wird weiter ausgebeutet.
Aber der Politik ist es scheissegal.
Einer Hirarchie ist es dienlich.
Den Menschen in Uganda nicht.