Freitag, 14. Juni 2019

Alles neu machte der Mai

Zeit für eine neue Bundesdrogenbeauftragte


Der leider recht verregnete Mai war kein schlechter Monat für Cannabisbefürworter, auch wenn im Freien stehende Pflanzen sicherlich lieber etwas mehr Sonne getankt hätten. Obwohl somit die Energie des flammenden Gestirns nur bedingt die sich friedlich rekelnden Gewächse erreichte, ging zumindest am Ende des Monats nach der Europawahl in den Herzen vieler Marihuanafreunde die Sonne sengend auf. Dank der eingespielten Ergebnisse der Christlich Demokratischen Union verschwindet schließlich ein greller Stern des Prohibitionistenhimmels von der heimischen Politbühne. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler wird nach Brüssel umgesetzt, wo sie zukünftig ihre Unwissenheit auf europäischer Ebene unter Beweis stellen kann, was die Benennung einer neuen Person für den Bereich Drogen in Deutschland zur Folge haben wird.

Wie schon einige Portale und Personen aus der Legalisierungsszene sofort richtig feststellten, ist dies mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge zu betrachten, da mit dem Abschied Marlene Mortlers auch die schrägen und teils zum Lachen komischen Aussagen der doppelt im Amt gewesenen Drogenbeauftragten verhallen werden. Gags wie: „Cannabis  ist verboten, da es illegal ist“, oder „Portugal – meinen sie Fußball?“, sind jetzt nur noch komische Aussagen aus einer grotesken Vergangenheit, einer sich wohl eher der Alkohollobby näher fühlenden Mortler, sodass seitens Legalisieren künftig wohl mit etwas ernster zu nehmenden Gegnern auf dem Spielfeld gerechnet werden kann. Mehr Unwissenheit und verquere Gedanken, als sie die ehemalige Drogenbeauftragte demonstrierte, wird die künftig das Amt besetzende Person wohl kaum an den Tag legen wollen, weshalb ernsthaftere Diskussionen in Zukunft möglicher erscheinen. Inwieweit sich die schwächelnde Regierung aber tatsächlich mit der global stark im Aufwind befindlichen Thematik beschäftigen wollen wird, lässt sich vor einer Bekanntgabe des kommenden Amtsinhabers noch nicht eindeutig benennen. Folgerichtig wäre es Seiten der Mächtigen, nun jemanden in die Position zu hieven, der sich einmal wirklich mit Cannabis und dessen Geschichte auseinandergesetzt hat und mehr als nur blanke Phrasen dreschen kann. Eine Person mit Glaubwürdigkeitscharakter und Wissen über die stattfindenden Veränderungen in anderen Teilen der Welt. Unter solchen Umständen wäre der festgefahrenen Debatte endlich wieder etwas beizutragen, das nicht bereits Hunderte Male wiederholt und wiedergekäut worden ist, sondern sich auf wissenschaftliche und gesellschaftliche Erfahrungen stützen kann.

Eine zukunftsorientierte Drogenpolitik würde dabei nicht nur der regierenden Riege gut zu Gesicht stehen, auch wären Vorteile für das Land und dessen Bewohner die Folge. Da sich die bislang angewandte Strategie in keiner Weise als vorteilhaft beweisen konnte, wäre es endlich auch an der Zeit einen Umschwung in der Problematik anzusteuern, der auf allen Seiten positive Auswirkungen spürbar machen kann. Legaler Handel mit einer ständig auf dem Schwarzmarkt im Umlauf befindlichen Natursubstanz böte dabei nicht nur finanzielle Vorteile für den Staatsapparat, sondern würde Millionen Menschen aus dem oft mit kriminellen Strukturen in Verbindung stehendem Sektor befreien. Ohne Androhung ungerecht hoher Strafen und tiefen Einschnitten in das Privatleben und die Persönlichkeit könnten diese Bürger endlich auch wieder frei atmen und sich auf Dinge konzentrieren, die unter den aktuellen Umständen keinen Platz im häufig gefährdeten Leben haben. Aus diesem Grund ist es mehr als nur zu hoffen, dass sich die Person, die künftig auf dem Posten des/r Drogenbeauftragten der Bundesregierung befindet, etwas mehr Mühe machen will, als es Madame Marlene Mortler während ihrer gesamten Ausübung ihrer politischen Verpflichtung offen zur Schau stellte.

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2 Kommentare
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Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Eigentlich ist der sogenannte Drogenbeauftragte für nichts gut,außer die Anbauverhinderung.Und Laune verderben.

Tz
5 Jahre zuvor

Bitte Legalisiert doch endlich, ich kann mit dem Schwarzmarkt hier nichts anfangen. Um meine Schmerzen endlich bekämpfen zu können, benötige ich zugang zu qualitativ hochwertigerer Medizin. Bei den jetzigen Gesetzen kann man mit Ärzten nicht rechnen. Diese haben auch nicht das Wissen dazu. Es ist traurig, das man obwohl man mitlerweile immer mehr Belege zur Wirksamkeit hat, immer noch gegen jegliche Vernunft handelt und die Menschen im stich lässt.