Dienstag, 12. März 2019

Keine Cannabis-Freigabe in Minnesota, aber New Mexico will’s wissen

Minnesotas Senatsausschuss lehnt Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Cannabis ab – Repräsentantenhaus in New Mexico legt Gesetzesvorlage dem Senat vor

 

Sadhu van Hemp

 

 

Republikaner bleiben stur

 

Minnesota ist nach Alaska der nördlichste Bundesstaat der USA. Im Winter kann es im „Land der zehntausend Seen“ schon gehörig kalt werden – gerade richtig für Leute, die gemütlich in der warmen Stube vor dem Ofen entspannen und dazu einen Joint rauchen wollen. Im flächenmäßig zwölftgrößten US-Bundesstaat sehen es die Menschen nicht so eng – und so wundert es nicht, dass in Umfragen 80 Prozent der Bürger für eine Cannabis-Freigabe sind.

 

Beste Voraussetzungen also für eine Re-Legalisierung des Hanfes? Mitnichten, denn im Senatsausschuss, der Gesetzesvorlagen in einer öffentlichen Anhörung prüft, haben nicht die Demokraten die Mehrheit, sondern die Republikaner. Und so geschah gestern das, was viele befürchtet hatten. Alle republikanischen Ausschussmitglieder blieben auf Parteilinie und votierten mit 6:3 gegen die Gesetzesvorlage der Cannabis-Freigabe zu Genusszwecken. Begründet wurde die Ablehnung damit, dass der Staat noch nicht bereit sei für die Legalisierung von Freizeitmarihuana. Ebenfalls abgelehnt wurde ein Vorschlag zur Bildung einer Task Force „zur weiteren Untersuchung des Themas“.

 

Das rigorose Nein der Republikaner sorgte für Entsetzen bei den Demokraten und Fürsprechern der Cannabis-Legalisierung. Denn mit dieser Absage hat sich der Wunsch der Mehrheit der Bürger für dieses Jahr erst einmal erledigt. Ärgerlich ist auch, dass die republikanischen Ausschussmitglieder die Argumente für eine Legalisierung weniger gewichteten als den Kummer einer trauernden Mutter, die ihren Sohn durch einen alkoholisierten und THC-positiv gestesteten Unfallfahrer verloren hatte. Gegen die Theatralik einer weinenden Mutter verblasste der Vortrag eines Mediziners, der darum bat, den Menschen die auf Unwissenheit beruhende Angst vor Cannabis zu nehmen. Doch dazu waren die Republikaner nicht gewillt, und so durften Polizeibeamte und andere Prohibitionsbefürworter ausgiebig das düstere Bild einer Horror- und Einstiegsdroge malen.

 

Das Abstimmungsverhalten der Republikaner stieß bei den demokratischen Ausschussmitgliedern auf barsche Kritik. Sie werfen den Kollegen vor, den mehrheitlichen Wunsch der Bürger nach einer Cannabis-Legalisierung nicht nur zu ignorieren, sondern überdies zu boykottieren.

 

 

Repräsentantenhaus von New Mexico gibt grünes Licht

 

Ein ganz anderes Abstimmungsverhalten der parlamentarischen Polit-Elite zeigte sich am Donnerstag ein paar Kilometer weiter südlich in New Mexico – dem „Land der Verzauberung“. Mit 36 zu 34 Stimmen beschlossen die Abgeordneten des Repräsentantenhauses, den von den Republikanern unterstützten Gesetzesentwurf zur Cannabis-Freigabe dem demokratisch kontrollierten Senat vorzulegen. Der demokratische Abgeordnete Javier Martinez zeigte sich hochzufrieden über die „großartige Übereinkunft“ mit den Republikanern. Die Differenzen hinsichtlich des Jugendschutzes, der Verkehrssicherheit und des Schutzes des bestehenden medizinischen Marihuanamarktes wurden weitgehend ausgeräumt.

 

Der Besitz von bis zu einer Unze Marihuana wäre demnach künftig legal, aber nur wenn bei einer Kontrolle eine Quittung über die erworbene Rauchware nachgewiesen werden kann. Der Verkauf soll über staatliche Geschäfte erfolgen. Der Eigenbau bliebe weiterhin verboten, um mögliche Quellen für den Schwarzmarkt auszuschließen. Javier Martinez bezeichnet das verschärfte Reglement als „schwieriges Zugeständnis an die Republikaner“.

Allerdings – eine Ausnahme soll es im flächenmäßig fünftgrößten US-Bundesstaat geben: Sofern im Umkreis von 25 Meilen kein staatlicher Marihuana-Shop existiert, sollen private Abgabestellen zugelassen werden.

 

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8 Kommentare
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Hans Müller
5 Jahre zuvor

Niemand sollte sich unter Drogeneinfluss ans Steuer setzen.

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Bis 1992 gab es zu Cannabis im öffentlichen Straßenverkehr keine Fragen oder irgendwelche Probleme.Nichtmal irgendein Gesetz.Die Programmierung danach hat aber gut funktioniert.Jetzt kann man jeden der kiffen will,mit der Gefährdung des Führerscheines konfrontieren.

Hans Müller
5 Jahre zuvor

Ja des Problem ist halt du kannst THC nachweisen auch nach bis zu 3 Monaten nach dem letzten Konsum. Du bist dann sowieso als Kiffer immer gefährdet deinen Lappen zu verlieren selbst wenn du nüchtern fährst. Normalerweise sollten Polizisten bestimmte Tests mit Fahrern machen um besser zu bestimmen ob Sie gerade einen Rausch haben oder nicht. Weil normalerweise klingt nach nach 4 bis max 8 Std der Rausch wieder ab zumindest bei Gelegenheitskiffer. Bei Dauerkonsumenten fühlt man sich früher schon wieder fit.

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Wenn man nun nach den wirklichen Gründen für eine Ablehnung suchen würde, die Erkenntnisse wären nicht neu und nicht verwunderlich.
Gerade in den USA, wird gerne das komplette Leben möglicher Gegner durchforstet.
Wirtschaftliche und finanzielle Interessen würde man bei den meisten finden.
Genau dort sollte man den Hebel ansetzen und sich verbeissen.
Verdammt, weltweit! gibt es genug, welche sich am Verbot bereichert haben und es immer noch praktizieren.
Mit Mitteln, welche an Perversion nur schwer zu überbieten sind.

Und das Bild des Grauens, welches heute immer noch verbreitet wird/ist.
es gleicht einer VOLKSVERHETZUNG!!!

Harald
5 Jahre zuvor

Die alten, korrupten Seilschaften sind rund um den Globus die Gleichen. Sie dealen mit Waffen, gehen Samstag Abend ins Puff und Sonntag morgen in die Kirche. Sie geben vor den Anstand gepachtet zu haben, geben sich konservativ und nach außen familienfreundlich. Dabei gehört dieser Typus Mensch zum dreckigsten und schädlichsten was so auf unserem Globus rumrennt. In Berlin gibt es auch zu viele davon. Hüte dich vor Leuten mit einem C im Parteinamen und komme diesem Dreck nicht zu nahe. Die sind so klebrig und schmierig, das es tropft. Und das ist kein Weihwasser!!!!!!! Das ist der Gestank der Niederträchtigkeit und Korruption!!!!

Börni
5 Jahre zuvor

Der Verkauf soll über staatliche Geschäfte erfolgen. Der Eigenbau bliebe weiterhin verboten,

Pff was soll denn das sein? Das wäre in etwa dann so: ich darf Tomaten kaufen aber keine Pflänzchen zum selber anbauen…oder KArtoffeln oder sonst irgendein Gemüse. Schwachsinnsgesetz.Selbst wenn es legal wäre würde ich nieee kaufen weil völlig überteuert….vielleicht bei 1euro pro gramm…jaa dann überleg ichs mir mal….aber ich bin leidenschaftlicher Gärtner nichts und niemand wird mich davon abhalten mein GEmüse selbst anzubauen.

unbeugsam
5 Jahre zuvor

lasst uns zusammenrotten und gegen das unrecht kämpfen

buri_see_käo
5 Jahre zuvor

@unbeugsam, was würdest Du denn machen (wie kämpfen) wollen? Das Beispiel “Aufstehen” zeigt, wie der Michel sich zur Durchsetzung seiner Belange aufrafft; nämlich garnicht, er verprügelt lieber Weib & Kinder wenn ihn seine individuelle Situation frustet. “Aufstehen” wurde allerdings wegen des bevorstehenden Winters zu einer denkbar ungünstigen Zeit ins Leben gerufen. Vielleicht im Mai, mal sehen – sollte dann aber auch, denn dann wird unser Winke-winke-Mann zu 70 Jahre GG zur Höchstform auflaufen, und einen grandiosen Blech zur überschäumenden Freiheit daherlabern, ich könnte kotzen… Der Michel an sich, sehe ihn Dir genau an, am besten in einer 2. Browser-Instance: https://de.wikipedia.org/wiki/Sportpalastrede#/media/File:Wollt_ihr_den_totalen_Krieg.jpg Was extrem wichtig ist an dem Bild: 1. Es zeigt einen Blick ins Publikum der “Goebbels-Totaler-Krieg-Rede” mitte Februar 1943. 2.… Weiterlesen »