Montag, 8. Oktober 2018

Kanada gestattet Fluggästen die Mitnahme von Cannabis

 

 

Ab 17. Oktober darf jeder erwachsene Passagier auf Inlandsflügen bis zu 30 Gramm Cannabis mitführen

 

 

 

 

Die besten Reisen, das steht fest, sind oft die, die man unterlässt. Das gilt vor allem für Menschen, die im Reisegepäck ein Tütchen Gras oder ein Rauchpiece Haschisch mitführen. Nicht selten handeln sich Hänflinge auf ihren Reisen eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein, wenn sie auf dem Weg ans Ziel von einer Personenkontrolle in die nächste stolpern. Besonders heikel sind Luftreisen, denn nirgends wird schärfer kontrolliert als auf Flughäfen – und das ausnahmslos. Wer in den fliegenden Bus steigen will, hat es hinzunehmen, sich jederzeit vor eifrigen Zollbeamten und Security-Leuten nackig machen zu müssen. Anders als bei Bahn-, Schiffs- und Autoreisen lässt sich der Reisende aus freien Stücken einer Leibesvisitation unterziehen, und die Chance, sich des mitgeführten verbotenen Genussmittels in letzter Sekunde zu entledigen, tendiert gegen Null.

 

Dennoch können es viele Hanffreunde nicht lassen, trotz des hohen Risikos ihre illegale Rauchware mit ins Flugzeug zu nehmen. Und so wird der Start in den Urlaub oftmals zur Zitterpartie, wenn man sich mit einer geringen Menge Cannabis in der Unterhose dem geschulten Blick des Sicherheitspersonals aussetzt und darauf hofft, dass der Reiseproviant unentdeckt bleibt. Zumindest vorläufig, denn je nach Zielort kann sich bei der Ankunft die Tortur der Leibesvisitation wiederholen.

 

Diese Angst müssen die kanadischen Hanffreunde ab 17. Oktober, dem Tag der Cannabis-Befreiung, nicht mehr haben. Künftig wird es den Passagieren auf Inlandsflügen gestattet sein, bis zu 30 Gramm Cannabis mitzuführen. Wer also mal eben von Vancouver nach Montreal reisen und sein Gras mitnehmen will, muss nicht mehr knapp 5000 Kilometer zu fuß gehen, sondern kann fortan bequem einen Aeroplan besteigen.

Der kanadische Verkehrsminister Marc Garneau ließ dazu erklären, dass zwar der persönliche Besitz auf Inlandsflügen gestattet sei, aber die Mitnahme von Cannabis-Produkten auf internationalen Flügen, egal zu welchen Zwecken, nach wie vor illegal bleibt. „Ich möchte die Kanadier noch einmal daran erinnern, dass, wenn sie in die Vereinigten Staaten oder in andere Länder fliegen, sich an die dort geltenden Regeln zu halten haben.“

 

Diese Warnung ist durchaus wichtig, denn in den benachbarten USA herrschen knallharte Bundesgesetze, die das Mitführen von Cannabis im Flugverkehr strikt verbieten, obwohl beispielsweise in Kalifornien der Besitz und Konsum legal sind. So kann jeder Kanadier bei der Einreise in die USA in Teufels Küche kommen, wenn die Bundespolizisten Witterung aufnehmen.

Selbst US-Fluggästen ist die Mitnahme von Gras untersagt, auch wenn es auf dem Inlandflug nur von Las Vegas nach Denver geht, wo es keine Cannabis-Prohibition mehr gibt. Der Airport Las Vegas hat deshalb spezielle „grüne Tonnen“ aufgestellt, damit die Passagiere ihr überschüssiges Grünzeug vor dem Abflug entsorgen können.

 

 

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2 Kommentare
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Ralf
5 Jahre zuvor

Die haben uns garnichts zu “gestatten,” sondern einfach ihr blödes Maul zu halten, uns unsere Ruhe und gutes Recht zu lassen, das ist alles! Ihre Beschränkung auf egal wieviel Gramm, können sie sich sonst wohin jubeln.

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Das Einzige was man nicht darf ist sich erwischen zu lassen.