Dienstag, 2. Oktober 2018

Stuttgart feiert „Tag der deutschen Breitheit“

 

 

Cannabis Social Club Stuttgart e.V. darf am “Tag der deutschen Einheit” unter strengen Auflagen demonstrieren

 

 

Bild: CSCistOK!/Archiv

 

 

Ein tagesaktueller Kommentar von Sadhu van Hemp

 

 

Alle Jahre wieder feiern die Deutschen jenen Tag, an dem sich die Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Demokratische Republik und die freie Stadt Westberlin vereinten und in tiefster Zuneigung zueinander zu einem großen Ganzen verschmolzen. Doch nicht alle Einheitsdeutschen sind in Feierlaune, wenn morgen landauf, landab die Sektkorken knallen und die systemrelevante Elite den Geist der Deutschen Einheit beschwört.

 

In Stuttgart beispielweise gibt es deutsche Einheitsbürger, die sich gar nicht vereinigt fühlen, da sie zu den Deutschen gehören, die in ihrem einig Vaterland wie Aussätzige behandelt werden. Für den Cannabis Social Club Stuttgart e.V. ist der „Tag der deutschen Einheit“ nur ein schlechter Scherz, wenn zugleich rund vier Millionen Bürger dieses vereinten Deutschlands stigmatisiert, diskriminiert und kriminalisiert werden – weil sie gegen das höchst sittenwidrige Hanfverbot verstoßen. Für die 60 Mitglieder des Cannabis-Clubs gibt es daher keine Veranlassung, sich in die Riege der Jubeldeutschen einzureihen und den „Tag der deutschen Einheit“ wie einen Sechser im Lotto zu feiern. Nein, vielmehr verleitet dieser ungeliebte Nationalfeiertag dazu, sich in seiner verbotenen Breitheit in Hohn und Spott über den staatlich angeordneten Einheitsfrohsinn zu ergießen, der nüchtern gar nicht zu ertragen ist.

 

Und so haben sich die Stuttgarter Hänflinge zum 28. Einheitstag etwas einfallen lassen, das aus treudeutscher Sicht an Landesverrat grenzt. Statt den freien Tag wie jeder anständige Bürger für ein Komabesäufnis zu nutzen, beabsichtigen die Hanffreunde des CSC Stuttgart e.V. Schande über Deutschland zu bringen, indem sie den höchsten deutschen Feiertag als „Tag der deutschen Breitheit“ verhohnepiepeln – und das auf einer Demonstration durch die Innenstadt, also in aller Öffentlichkeit, am helllichten Tag und vor Kinderaugen.

“An diesem Tag wollen wir ein Zeichen für die Cannabis-Legalisierung setzen, indem wir unserer Forderung nach einer geringen Menge von drei Pflanzen Nachdruck verleihen“, erläutert der Vorsitzende des Clubs den Beweggrund für die Provokation am Einheitstag.

 

Die Demonstration startet um 14 Uhr 30 auf dem Schillerplatz. Neben dem CSC Stuttgart e.V. ziehen auch die Linksjugend Solid, die Tierschutzallianz und die Piratenpartei gegen den Anti-Hanf-Krieg zu Felde. Nach der Auftaktkundgebung mit Musik und Reden führt der Weg des Demonstrationszuges zum Amtssitz des baden-württembergischen Ministerpräsidenten, wo ein Aufruf an den Landesvater verlesen wird.

Gerne hätten die Demonstranten dem grünen Prohibitionisten Winfried Kretschmann zum „Tag der deutschen Breitheit“ ein paar Hanfpflanzen vor die Tür gestellt, nur leider untersagte diese großzügige Geste die Versammlungsbehörde. Ebenso ist es Cannabis-Patienten untersagt, während der Kundgebung zu medizinieren. Der Vorsitzende des Clubs merkt dazu an: “Die Auflagen empfinden wir als ungerecht, wir werden sie aber dennoch einhalten. Besonders die Tatsache, dass sich kranke Freunde und Bekannte von der Versammlung entfernen müssen, nur um ihre Medikament einzunehmen, lässt mir das Herz bluten.“

 

Nun denn, wünschen wir dem CSC Stuttgart und allen Mitstreitern, dass der „Tag der deutschen Breitheit“ highter vonstatten geht und ein breites Echo findet.

 

 

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1 Kommentar
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Ralf
5 Jahre zuvor

Wieder mal ein Kommentar gelöscht, Danke für die Erinnerung daran daß ich hier nicht mehr meine Zeit verschwende!