Samstag, 4. August 2018

Hanfparade – der Freiheit zuliebe

 

Hanfparade 2018

 

 

 

Sadhu van Hemp

 

Am Samstag, den 11. August, ist es wieder soweit: Berlin bittet zur größten Pro-Cannabis-Demonstration Deutschlands, auf der sich jene Menschen versammeln, deren Recht auf Freiheit durch die menschenverachtende Cannabis-Prohibition eingeschränkt und gebeugt wird. Seit traurigen 21 Jahren heißt es für die Hanffreunde: The same procedure as every year, um Widerstand gegen den fortdauernden Anti-Hanf-Krieg zu leisten und denen vor die Füße zu speien, die wider besseres Wissen Millionen friedliche BürgerInnen mit Verfolgung, Polizeigewalt und Freiheitsentzug drangsalieren und gesellschaftlich zu vernichten trachten. Die 22. Hanfparade ist abermals der kollektive Hilfeschrei willkürlich entrechteter Menschen, die die Hoffnung nicht aufgeben wollen, das Lügengebäude der Anti-Hanf-Krieger noch zu Lebzeiten zum Einsturz zu bringen.

 

Das diesjährige Motto der Hanfdemonstration durch die City von Berlin lautet „Aufklärung statt Verbote“, und das ehrenamtliche Organisationsteam hat wieder einmal mehr beste Voraussetzungen geschaffen, um der Hanfparade einen Rahmen zu geben, in dem gut und gerne ein paar Zehntausend Demonstranten passen. Los geht’s um 12 Uhr mittags im Herzen des alten Berlins vor der Bühne am Neptunbrunnen, der unweit des Hanfmuseums und in unmittelbarer Nähe zum S+U-Bahnhof Alexanderplatz liegt. Die Route gleicht einer Sightseeing-Tour durch das Zentrum der Macht, die erfreulicherweise auch dort endet, wo sie startet. Über Berlins Ballermannmeile der Oranienburger Straße führt die Parade in die Friedrichstraße vors Bundesgesundheitsministerium – der Kommandozentrale der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler. Nach einer kleinen Rauchpause wird das Kanzleramt und Reichstagsgebäude von außen besichtigt, bis es schließlich flankiert und bestaunt von einigen Zehntausend Touristen aus aller Welt über den Prachtboulevard Unter den Linden zurück zur Abschlusskundgebung am Neptunbrunnen geht. Bis 22 Uhr wird den Demonstranten und Neugierigen ein buntes Cannabiskultur-Programm geboten.

 

Die Hanfparade verspricht einen erlebnisreichen Tag unter Gleichgesinnten, die solidarisch zusammenkommen, um der Öffentlichkeit zu vergegenwärtigen, dass auch Cannabiskonsumenten einen Anspruch auf ihre Grundrechte haben. Wer sich aufrafft und Gesicht zeigt, hilft mit, den Druck auf die politischen Entscheidungsträger zu erhöhen und den nicht mehr aufzuhaltenden Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik und die gesellschaftlichen Akzeptanz für die Verwendung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel zu beschleunigen. Die Teilnehmer nehmen sich für ein paar Stunden die Freiheit, sich nicht zu verstecken und so etwas wie zivilen Ungehorsam zu zeigen. Und das ist auch gut so, denn letztlich zeigt die Geschichte, dass Willkür- und Unrechtsstaaten stets daran zerbrechen, wenn sie den aufflammenden Protest der Geknechteten und Unterdrückten ignorieren.

 

Doch auf eine Gefahr sei hingewiesen: Da wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Jeder Teilnehmer muss sich dessen bewusst sein, dass einer von hundert Demonstranten am 11. August mit einer Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz nach Hause fahren wird. Zwar verzichtet die Berliner Polizei auf Stoßtrupps, die gezielt durch die Reihen der Demonstranten ziehen und alles abgreifen, was abzugreifen ist, aber ein paar Damen und Herren von der Polizei werden schon mitmarschieren und sich ungenießbar zeigen, wenn allzu offensichtlich der Verstoß gegen das Hanfverbot ins Auge sticht. Doch weitaus riskanter gestaltet sich die An- und Abreise auswärtiger Demonstrationsteilnehmer. Die Polizei anderer Bundesländer und die Bundespolizei warten nur darauf, auf Bahnhöfen, Autobahnraststätten und Parkplätzen leichte Beute zu machen. Also, Holzaugen, seid wachsam, dann klappt das auch mit einem rundum schönen Sommertag in Deutschlands Kiffer-Hauptstadt.

 

 

https://www.hanfparade.de/

https://hanfjournal.de/2018/07/22/berliner-deklaration-der-hanfparade-2018/

https://www.hanfmuseum.de/

 

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4 Kommentare
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Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Erstaunlich was wir alles dürfen.Wir haben das Recht mit mehreren Menschen spazieren zu gehen.Eine Botschaft zu verkünden die Wenige hören wollen,trifft auf tolerante Duldung.Man sind wir frei.

Filamente und Voids
5 Jahre zuvor

Über 50 000 Produkte kann Hanf Ökologisch ersetzen , Produkte aus Erdöl , Beton , Celullose , Fasern und Plastik . Hanf-Beton ist stabiler , leichter und billiger als gewöhnlicher Beton . Und ,ein Hektar Hanf erzeugt dreimal mehr Cellulose als ein Hektar Wald . Cannabis ist ,auch ,eine Medizin und nicht tötlich . Der Alkohol Umsatz bricht nach einer Legalisierung ein . Die Alkohol Industrie ist der Größte Gegner einer Cannabislegalisierung . Jeder € für Alkohol , ist ein € gegen die Cannabislegalisierung !!!

Till
5 Jahre zuvor

Nicht nur Krebs und Demenz , kann Cannabis , Heilen sowie Vorbeugen ,ganz ohne Arzt ,Apotheke und Pharmaphirma . Die Hanfparade ist also , für viele Patienten , die letzte Chance .

Geld aus dem Nichts
5 Jahre zuvor

Die 30 000 € Staatschulden pro BRD-Bürger , können eigentlich nur mit der Ökonomisch Konkurrenzlosen Hanfwirtschaft ,abgebaut werden . Die Weltweite Realwirtschaft ,wird mit legalem Cannabis, deutlich ,über 50 Billionen € steigen und auch das Weltweite Wirtschaftsaufkommen ,der Spekulationswirtschaft, mit weit über 500 Billionen € , wird profitieren .