Donnerstag, 2. August 2018

Libanesische Cannabisbauern fürchten die Legalisierung von Marihuana

 

Weniger Geld als auf dem Schwarzmarkt vermutet.

 

Cannabis

 

Auch wenn der Wirtschafts- und Handelsminister des Libanon mit den Finanzexperten der McKinsey-Group einer Meinung ist und sich einen Umschwung in der Drogenpolitik des Landes vorstellen wie wünschen kann, so scheint es in der “Schweiz des Orients” noch nicht ganz klar, ob der Rest der Gesellschaft für eine Legalisierung von Cannabis bereit ist. Selbst der Glaube Raed Khourys an die Entstehung einer “Eine-Milliarde-Dollar-Industrie” dürfte einen Teil der Libanesen nicht genügen, um sich von den derzeitigen Umständen verabschieden zu wollen, weil dort schon absolut eindeutig festgestellt wird, dass eine legale Hanfindustrie die aktuellen Einnahmen stark schmälern könnte. Libanesische Cannabisbauern fürchten die Legalisierung von Marihuana, weil der Schwarzmarkthandel weitaus mehr Geld verspricht.

 

Das gesamte Dorf Yammoune soll von potenten Cannabispflanzen umrandet sein, deren Ernte von mächtigen Großfamilien trotz des Verbots seit Jahren in rollende Rubel umgesetzt wird. Ganze Häuserblocks entstanden aus dem grünen Gold, das eigentlich gesetzliche keine Berechtigung hat irgendwo im Land zu wachsen und abgeerntet werden zu dürfen. Da der Geldfluss jedoch auch unter der aktuellen Situation keine Wünsche offenlässt und sich die damit beschäftigenden Personen illegal eine goldene Nase verdienen konnten, zweifeln die eingesessenen Hanfbauern und Hanfhändler an den Plänen der Regierung, Cannabis zukünftig für medizinische Zwecke zu legalisieren und fortan einen globalen Exporthandel auf gesetzlichen Pfaden anzustreben. Die Vermutung, dass sich die finanziell lohnende Betätigung aufgrund des veränderten Status in eine weniger finanziell lohnende Betätigung wandeln könne, überwiegt den Glauben an eine bessere Zukunft im Libanon. Der freie Handel ließe laut Aussagen im Themenfeld beschäftigter Libanesen die Optionen auf einen zehnfachen Umsatz, vergleiche man das aktuelle Marktpotenzial mit dem vorgesehenen geregelten Verkauf. „Schaltet sich der Staat ein, wird unser Einkommen nicht mehr das gleiche sein“, beklagt sich ein Beschäftigter im libanesischen Hanfhandel schon vor jeglicher Festlegung seitens der Regierung. Aus diesem Grund forderten auch schon offizielle Vertreter in Yammoune, dass im Falle einer Legalisierung des Cannabisanbaus nur die Regionen das Recht auf Produktion erhalten sollten, in denen das verbotene Gewächs bereits schon längerfristig fruchtet. Selbst der stellvertretende Bürgermeister verlangt daher, dass eine Freigabe von Cannabis in erster Linie den bisherigen Produzenten dienen müsste, um auf größere Zustimmung in der Bevölkerung stoßen zu können. Würden die Personen, die aktuell noch als Kunde 340 Euro pro Kilo bezahlten, selbst die Möglichkeit erhalten Gras anzubauen, wäre schließlich kein Grund mehr gegeben weiterhin den Weg nach Yammoune einzuschlagen, fürchtet man dort. Ließe man den Handel und Export jedoch bei den bisherigen Herstellern und Händlern, wäre ein Ausgleich der Staatsverschuldung innerhalb eines Jahres absehbar, vermutet der offenherzige Bürgermeistervertreter.

 

Warum die bisher so lukrativ zusammenarbeitenden Großfamilien sich noch nicht eigenständig an den so leicht zu stemmenden Staatsausgleich wagten; und weshalb hierzulande von Staatsseiten aus unbedingt weiterhin an dem von libanesischen Händlern empfohlenen Modell des Schwarzmarkthandels festgehalten werden soll, lässt sich dagegen nicht ganz so einfach in blumiger Sprache umschreiben. Hier genügt schließlich ein Wort: Korruption.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

10 Kommentare
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Der Stoff aus dem die Maffia ist,muß natürlich verboten bleiben,sonst geht es einigen Egoisten nicht mehr so gut.

Coffee
5 Jahre zuvor

Die ganzen Legalisierungsbestrebungen sind von Arsch, so lange der Hanf nicht wachsen darf, wo und wie er will.

buri_see_käo
5 Jahre zuvor

Guten Tag,
unter:
https://www.mdr.de/investigativ/polizei-sachsen-gefaehrliche-orte-100.html
besteht die Möglichkeit, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.
Viel Spaß und Erfolg
fE

Irgendwer
5 Jahre zuvor

@ buri_see_käo
Die systemkonforme Zensur herrscht auch dort. Thema Führerscheinentzug wurde geblockt !

buri_see_käo
5 Jahre zuvor

@Irgendwer, Kommentare sind dort nur von 08:30 bis 18:00 möglich und,
die Zensur dort zu unterlaufen ist schon eine Hürde.
Irgendwie habe ich aber den Eindruck, dass der altsenile Seehofer seine
Knüppelgardisten reichlich Gas geben lässt: kaum ein Tag, an dem der über
GG21 völlig verblödeten Lieschen Müller nicht eine erbeutete Kiffertrophäe
präsentiert wird.

Irgendwer
5 Jahre zuvor

Um 18:00 hab ich was gepostet dort.
Ein (unausgereifter) Kommentar von jemand namens Fred von 18:12 ist erschienen… es grassiert also die Angst vor Aufklärung

Fred
5 Jahre zuvor

@Irgendwer

” unausgereifter Kommentar ” ? Das was ich geschrieben habe, beschreibt genau das Problem. Und die Lösung.

Irgendwer
5 Jahre zuvor

@ Fred
Ja, scheint so.
Das Fiese ist aber, daß wir verscheißert werden wie Kleinkinder, die keine Ironie begreifen.
Straffrei ist der Konsum für Opfer, die unwissentlich z.B. ‘n Keks oder Stück Kuchen konsumieren, mit der Wirkung nicht klarkommen und daher die idealen Denunzianten, Kronzeugen u. quasi auch Nebenkläger sind.
Der Staat ist chronisch ironisch, um nicht zu sagen hinterhältig übelwilligst verlogen.

Angelika Eidner
5 Jahre zuvor

Unglaublich was die von uns denken,aber ist doch klar das die eine Hälfte kifft in Deutschland und die anderen(das sind mehr) sind Alkoholiker hahaha,klar das Gras passt da nicht hin , verträgt sich nicht gut

Otto Normal
5 Jahre zuvor

@Angelika
“das die eine Hälfte kifft in Deutschland und die anderen(das sind mehr) sind Alkoholiker”

Mathe ist wohl nicht so Deine Stärke. Aber man versteht Dich trotzdem.