Mittwoch, 2. Mai 2018

Vorkeimen und Anwachsen lassen

 

Vorteile der Fensterbank für Outdoorgrower im Frühling.

 

 

Text: mze / Fotos: Terence C. Hill

 

Mit dem Mai beginnt die Outdoorsaison – endlich. Nach über einem halben Jahr kalter Temperaturen und dunkler Tage erstrahlt die Sonne wieder in voller Kraft und bietet Menschen mit grünem Daumen Optionen zum Aussäen und Aussetzen von Nutzpflanzen und Zuchtgewächsen in Mutter Natur. Auch der Hanf gedeiht hervorragend unter natürlichen Bedingungen, wenn die Gesetzeslage keinen Strich durch die Rechnung macht. Wenn dem nicht so ist, nutzen Grower in der Regel alle zur Verfügung stehenden Sonnenstellflächen, um in den warmen Sommermonaten möglichst viel Gras für den Winter anzuhäufen. Damit dieser Plan logistisch durchdacht sowie erfolgreich in die Tat umgesetzt werden kann, bedarf es etwas Überlegung, Vorsorge und natürlich etwas Geduld, bevor die Attacke auf die Außenwelt in Angriff genommen werden kann. Vorkeimen und Anwachsen lassen gehören beispielsweise zu den ersten Schritten des gemeinen Outdoor-Einmaleins geübter Guerillagrower.

 

Ebenso einfach, wie diese Prozesse scheinen, gestalten sie sich glücklicherweise, weshalb das dafür benötigte Wissen in wenigen Sätzen auch an unerfahrene Beginner vermittelt werden kann. Cannabissamen werden zum Start des Growing-Vorhabens in einem Glas mit Leitungswasser versenkt, und beim ersten Anzeichen einer stattfindenden Öffnung der Nuss in das dafür vorgesehene Anzuchtmedium gepflanzt. Landen die Samen im Wasser, benötigen sie in der Regel ein bis zwei Tage, um auf den Boden des Glases zu sinken, was aber direkt Auskunft über die Keimqualität gibt. Bleiben einzelne Hanfsamen auch nach Tagen noch an der Oberfläche des Wassers schwimmen, können diese getrost aussortiert werden, da keine Chancen auf Keimung bestehen. Am Boden des Glases werden die Samen sich dagegen leicht öffnen und erste Ansätze von Wurzelspitzen offenbaren.

 

 

 

Spätestens jetzt muss mit Fingergefühl die Umsiedlung in Erde, Kokosmatten oder Steinwolle vonstattengehen, wobei die Samen weder gequetscht noch unachtsam auf unreinen Oberflächen abgelegt werden sollten. Ein kleiner mit Erde gefüllter Topf erhält ungefähr einen circa zwei Zentimeter tiefen Saatschacht – in welchen ein Cannabissamen vorsichtig verfrachtet wird – der anschließend mit lockerer Erde gefüllt gehört. Eine sonnendurchflutete Fensterbank bietet dann den idealen Stellplatz für die kleinen grünen Bewohner. Weder zu tief, noch zu fest, sollten Hanfsamen jedoch vom künstlich geschaffenen Erdreich eingeschlossen werden, sodass eine stattfindende Keimung innerhalb kürzester Zeit beobachtet werden kann. Während Wurzeln nach unten wachsen, stößt die Spitze der Pflanze aus der Oberfläche heraus und begrüßt den Grower mit zwei winzigen Blättchen, die erste Sonnenstrahlen in nutzbare Energie umwandeln. Weil die Tage nun länger und nicht kürzer werden, beginnt der kleine Keimling mit Wachstumsprozessen, welche die gezüchtete Hanfvarietät in der Größe zunehmen und die auch bekannten Blattformen erscheinen lassen.

 

 

 

Da Pflanzen in der jungen Lebensphase leichter angreifbar für Krankheiten sind und auch durch Überdüngung schneller Auswirkungen erleiden, empfiehlt sich mit Flüssigkeiten jedweder Form sparsam umzugehen und auf starke chemische Düngesubstrate komplett zu verzichten. Wurzelstimulanzen und spezielle Mittelchen für Keimlinge sollten auf Empfehlung erst ausprobiert werden, sobald die ersten vier Wochen nach Keimung gesunde Pflänzchen entstanden sind. Selbst Gießwasser darf nicht im Überschuss verfüttert werden, um Pilzen keinen Nährboden zu schaffen. Stehen die Pflänzchen in ganzer Pracht und wollen langsam hoch hinaus, überlegt sich der Outdoorgrower schnell, ob breite oder hohe Gewächse für die Umsetzung seiner Pläne sinnvoll erscheinen. Mit dem Kappen (Toppen) der Pflanzenspitze forciert der Versorger zum Beispiel eine stärkere Ausprägung von Seitentrieben, welche kerzengerade wachsende Gewächse zu einem buschigen und niedrigeren Wuchs animieren. Auch Abbindemethoden (Training) und ein leichtes Drücken des Stammes (Bruise) sind bei jungen Pflänzchen schon möglich, wenn mit genügend Liebe gearbeitet wird.

 

Wenn innerhalb von vier bis acht Wochen daraufhin stabile Cannabispflänzchen entstanden sind, sollte der gemeinsame Gang in die Natur gestartet werden und das Aussetzen am ausgewählten Wuchsort beginnen. In gesunder Verfassung, in gewisser Größe und mit gewünschten Formvorteilen versehen, besitzen die vorgekeimten und vorgewurzelten Cannabispflanzen größere Chancen auf ein sorgenfreies und erfülltes Leben im belebten Garten von Mutter Natur. Allein die Ersparnis der ersten Wachstumswochen im Freien verkürzt die Gefahr der Minipflanzen unvorhergesehenem Katastrophenwetter zum Opfer zu fallen sowie auch unerwünschten Fressfeinden und Blicken festgewurzelt ausgeliefert zu sein. Vorteile der Fensterbank für Outdoorgrower im Frühling.

 

In Deutschland ist der Hanfanbau genehmigungspflichtig, ansonsten aber streng verboten. Deshalb weisen wir unsere Leser darauf hin, dass sie das Beschriebene auf keinen Fall nachahmen dürfen. Dieser Artikel soll informieren, nicht anstiften.

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2 Kommentare
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Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Seufz.Ächz.Stöhn.Ist verboten.

Otto Normal
5 Jahre zuvor

Verbote sind dazu da ignoriert zu werden 😀