Mittwoch, 28. März 2018

Billard und Cannabis geht gar nicht

 

Österreichs Anti-Doping-Agentur sperrt zwei Billardprofis wegen unerlaubter Leistungssteigerung mit Cannabis

 

 

Billard
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Billard ist ein altehrwürdiges Spiel, das schon im 13. Jahrhundert Erwähnung fand. Wo die Ursprünge des Ballspiels liegen, ob in England oder Frankreich, ist nicht eindeutig geklärt. Im Gegensatz zu Cricket, Croquet und Golf wurde das Spiel jedoch peu-à-peu an einen Tisch in geschlossene Räume verlegt, um auch bei schlechtem Wetter Spaß zu haben. Bereits im 17. Jahrhundert war Billard in Europas Königs- und Ballhäusern weitgehend etabliert und Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich zwei Spielarten heraus: das Poolbillard und das Carambole. Mit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurde Billard ein Turniersport, der in Salons und Veranstaltungshallen auf reges Interesse seitens der Zuschauer und Buchmacher traf.

 

Billard gilt auch als Kneipensport. Quer durch alle Gesellschaftsschichten versammeln sich heute Frauen und Männer am Billardtisch, um sich sportlich zu messen, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten. Mit dazu gehört der Konsum von alkoholischen Getränken, zur Freude der Wirte und Saloninhaber, die ohne die Nebeneinnahmen keinen Billardtisch aufstellen würden. So war beispielsweise die Alkoholprohibition in den USA von 1919 bis 1933 existenzbedrohend für die Profis, da es kaum mehr zahlende Zuschauer gab, die die Preisgelder mit der Bestellung eines doppelten Whiskeys finanzierten.

 

Mit dem Beginn der Globalisierung entwickelte sich Billard zu einem international angesehenen Profisport, der dank der medialen Vernetzung auch entsprechende Einnahmen generiert. Mittlerweile gibt es Welt-, Kontinental- und Nationalverbände. Die Oberaufsicht über den Spielbetrieb haben wie in jeder anderen Sportart Funktionäre, die sich mangels Talent mit der Quadratur des Kreises beschäftigen. Mit von der Partie sind auch die nationalen und internationalen Dopingagenturen, die kostenintensiv darauf achten, dass sich die Spieler nur mit zugelassenen Dopingmitteln wie Cognac, Obstler und Eierlikör dopen. Deshalb werden auch Billardspieler regelmäßig von Ärzten heimgesucht, die nach Wettkämpfen und Training auf der Jagd nach Urinproben sind.

 

Nun hat es zwei junge Billardspieler aus Österreich erwischt, die Anfang Dezember positiv auf Tetrahydrocannabinol getestet wurden. Thomas Aschauer (25) und Daniel Guttenberger (20) heißen die Übeltäter. Beide sind Spieler des „PBC Billardtempel Linz“, der in einem Gastronomiebetrieb untergebracht ist und von 10 Uhr 00 morgens bis 4 Uhr 00 nachts Miettische, Frischbier und harte Alkoholika anbietet.

„Unter Berücksichtigung des festgestellten Grades an Fahrlässigkeit wurde Thomas Aschauer bzw. Daniel Guttenberger für die Dauer von zwei Jahren von der Teilnahme an Sportveranstaltungen jeglicher Art gesperrt“, teilte nun die Österreichische Anti-Doping Rechtskommission in einer Presseerklärung mit. Die Spieler hatten gegen die Entscheidung keinen Widerspruch eingelegt, der sowieso aussichtslos gewesen wäre, so dass die Sperren am 20. Februar in Kraft traten.

 

Somit sind Aschauers und Guttenbergers Traum, Österreich in naher Zukunft mit einem Weltmeistertitel im Billard zu beglücken dahin. Schade um die beiden. Nun haben die Billardtalente zwei Jahre Zeit darüber nachzudenken, ob sie sich künftig doch besser mit Spirituosen dopen, die es im Billardtempel schon ab 2,50 Euro pro Glas gibt.

 

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4 Kommentare
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Lotus
5 Jahre zuvor

So wird ein Großteil der Befürworter und Ineteressierten direkt wieder in die Flucht geschlagen, mit einer Welle aus Angst, das ist wie mit den Petitionen und Demonstrationene etc.zum Thema Cannabis, wenn der einzelne zu viel zu berfürchten hat bzw. die eigene Existenz auf dem Spiel steht,(Zeitalter der Datenerfassung etc. ) wird die Mehrheit sich immer ark bedeckt halten ,um nicht auch bestraft zu werden,oder ein Risiko einzugehen, da bringt uns auch keine Demokratie etwas… das Recht auf Freie Selbstbestimmung ohne Fremdschaden wird so mal wieder gebeugt und das ansehen von Cannabis in der Öffentlichkeit negativ dargestellt. So haftet dem ganzem immer etwas falsches oder beängstigendes an, Meiner Meinung nach sollte jeder Mensch jeden Standes oder Berufung Cannabis uneingeschränkt konsumieren dürfen,solange… Weiterlesen »

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Eine weitere Sanktion und Verunglimpfung des schädlichen Giftstoffes.

hoizhax
5 Jahre zuvor

Sollte man sich Besaufen und ihnen auf den Tisch Kotzen!

werwennichtwir
5 Jahre zuvor

Nunja bekifft an den Billiardtisch, mit einer gefährlichen Waffe (Que) in der Hand was da alles passieren kann, also das geht ja gar nicht.

Guttenberg… dieser Name taucht immer mit negativen Schlagzeilen auf… zuerst die gefälschte Doktorarbeit, dann das nicht vom Amt des Verteidigungsministers zurücktreten wollen und jetzt der drogenabhängige Billiardspieler.

Gut das es die “Österreichische Anti-Doping Rechtskommission” gibt die da mal für Zucht und Ordnung sorgt. Eingesperrt gehören die beiden.

Darauf einen Schnaps. Prost!