Sonntag, 12. November 2017

Der Winter kommt

 

Warme Anziehsachen nicht vergessen!

 

 

Das Jahr 2017 nähert sich so langsam dem Ende. Eine neue Regierung wurde in Deutschland gewählt und Cannabis als Medizin sorgt weiterhin für Furore. Dass damit erst der Anfang in der Wiedereinführung der Nutz- und Heilpflanze Hanf gemacht wurde, ist allen Beteiligten klar, doch der große Erfolg für die vielen Tausend Cannabispatienten muss auch einmal als solcher wahrgenommen werden. Die kalten Tage, die der anbrechende Winter nun mit sich bringen wird, dürfen in diesem Jahr daher erstmals in etwas wohligerer Wärme verbracht werden, wo mit regulärem medizinalen Kräuterdampf die sich unausweichlich anbahnende Zukunft genauer unter die Lupe genommen und ein Plan für eine Verbesserung der allgemeinen Situation für alle Marihuanaraucher geschmiedet werden darf.

 

Wenn in weiteren Bundesstaaten der USA – Kalifornien mit einem größeren Markt als Washington, Colorado und Oregon zusammengerechnet – Cannabis zu Genusszwecken zum ersten Mal über die Ladentheken wandern wird, werden die Presseorgane nicht still dabei zusehen, sobald die hierzulande stets beschriebenen Weltuntergangszenarien einfach nicht eintreffen wollen. Wenn wieder Steuergelder in Staatskassen übersprudeln, weil ehemals Gejagte über Nacht zu zahlungswilligen Gästen verwandelt wurden, dürften Überlegungen bei allen Vernunftbegabten einsetzen, die spätestens zu der erwarteten Freigabe von Marihuana zu Genusszwecken im Juli in Kanada ihren Höhepunkt erreichen werden und dann viele Befürworter eines Umschwunges der Drogenpolitik bei uns hinterlassen werden.

 

Da sich im gesamten Europa sowie dem Rest der Welt immer mehr Staatenlenker dazu entscheiden, nicht länger kontraproduktive Politik aufgrund fehlgeleiteter Dogmen durchsetzen zu wollen, sollte die künftige Kälte – die möglicherweise während der ersten Regierungstage gewöhnlichen Cannabisnutzer noch entgegengebracht wird und die spannende Thematik vielleicht vorerst aufs Eis legen lässt – schon ab dem kommenden Frühling in ein hitziges Feuer umgewandelt werden, das die ersten Genussjoints im Bundestag im Handumdrehen zum Entflammen bringen könnte.

 

Ein paar warme Anziehsachen bei der betroffenen Klientel der Cannabisprohibition helfen zur Überbrückung dieser Selbstfindungsperiode aller zitternden Koalitionspartner, bis nackte Tatsachen die Fortführung der Diskussion über eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland unumgänglich machen. Es geht schließlich um Geld, Sicherheit, Bürgerrechte und die Zukunft.

Der Sommer steht vor der Tür.

 

Eure aus der Kristallkugel lesende Redaktion.

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7 Kommentare
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Ralf
6 Jahre zuvor

Sehr trübe, die Kristallkugel, eher eine Obsidiankugel !

Fred
6 Jahre zuvor

” Eure aus der Kristallkugel lesende Redaktion.” Da braucht es keine Kristallkugel mehr. Die Lage hat sich komplett geändert. International ticken die Uhren längst anders. Halb Amerika kifft, Kanada wird im nächsten Jahr legalisieren, Uruguay hat legalisiert, Holland entledigt sich der Backdoorproblematik, Portugal hat entkriminalisiert, und selbst die Schweiz lockert das generelle Hanfverbot. Positive medizinische Nachrichten geistern immer öfter durch die Gazetten. Überall steht die Industrie am Start, die Börsen halten bereits Ausschau nach der Anhäuser Busch des Cannabis und rechnen schon die Gewinne hoch. Es ist kein Zufall, das auch im konservativen Deutschland zwei Parteien für die, zumindest regulierte Freigabe, stehen. Und die zarten Stimmen aus der Union, die inzwischen eine Änderung in der Hanfpolitik erwägen, sollte man auch… Weiterlesen »

Lars Rogg
6 Jahre zuvor

Zum einen gebe ich Ralf recht. In absehbarere Zeit glaube ich noch nicht an Sommergefühle. Aber auch Fred hat recht. Es ist eine Schande, dass die Petition von so wenigen unterschrieben wurde. Ich glaube allerdings, dass die wenigsten Kiffer organisiert sind, das Hanfjournal lesen, auf der DHV Seite sind oder einer der Hanfzeitschriften lesen. Wäre der DHV bereit eine entsprechend medienwirksame Kampagne zu starten, die nicht nur die sowieso interessierte Kiffer erreicht, dann wäre die Anzahl derer die eine Petition mit zeichnen würden, ungleich höher. Vielleicht würden auch wieder andere Medien auf den Zug aufspringen und in ihren Blättern bzw Hetzblättern (Bild) über die Petition berichten. Ob negativ oder positiv wäre dann sogar egal. Hauptsache die Tatsache das man überhaupt… Weiterlesen »

Fred
6 Jahre zuvor

Ich glaube allerdings, dass die wenigsten Kiffer organisiert sind, das Hanfjournal lesen, auf der DHV Seite sind oder einer der Hanfzeitschriften lesen.

@Lars Rogg

Da ist sicher was dran. Das Interesse steigt erst, wenn der Führerschein weg ist.
Ich drücke dir übrigens alle Daumen wegen deinem Problem !

Biba
6 Jahre zuvor

Ich finde es ebenfalls furchtbar schade, zu sehen, wie sehr es den anderen über 3Mio Kiffern wurscht ist wie mit uns umgegangen wird.
Mit eurer Zurückhaltung und Faulheit oder Bequemlichkeit gibt ihr all den Hanfgegner völlig recht. “Wer kifft wird träge und kommt nicht in die Puschen!” Und tja, was soll man da man sagen, außer: Ja, sie haben recht uns so abzustempeln. Danke dafür.
Und mal ganz ehrlich: Klar kommt die Legalisierung, aber wie und wann? Das “Wann” ist mir nach 20 Jahren Kiffen statt Saufen auch völlig wurscht, das “Wie” wird die weitaus interessantere Frage sein.

COSMO
6 Jahre zuvor

Boah. 5 Minuten dauert es, online zu zeichnen. Viel zu lange.

Ralf
6 Jahre zuvor

Vielleicht fühlen sich viele der drei millionen Kiffer regelmäßig von den Legalisierungprofis als Mafiosi verunglimpft und wollen nicht daß durch eine Pseudolegalisierung die Böcke zu Gärtnern gemacht werden. Sie wollen außerdem nicht daß die Täterschaft dieses Verbrechens Prohibition verharmlost wird. (Im Klartext: Sie hassen die Bullen die der DHV hoffiert, indem er mit ihnen auch noch diskutiert und bereit ist, gemeinsame Sache bei einer wie auch immer gearteten “Regulierung” zu machen). Ich kann nicht einen Teil der Cannabiskonsumenten schlecht reden und dann ihre Solidarität einfordern. Ich jedenfalls mißtraue diffusen Forderungen und Campagnen wie denen des DHV und das tun, zu Recht, auch viele andere.