Sonntag, 24. September 2017

Die Herstellung von Ice-o-Lator mit Bubblebags

 

Eishasch-Upcycling

 

 

Text/Bilder: derBudler

 

Alles wird teurer, ob nun der Tabak, das Benzin oder das Gras. Die Prohibition, die hierzulande herrscht, ist der Preisentwicklung gerade in Sachen Cannabis nicht gerade dienlich. Mal abgesehen von den ganzen Verunreinigungen, die durch nicht vorhandene Qualitätskontrollen verursacht werden. In Zeiten wie diesen, lautet sparen die Devise. Dieses Motto gilt auch für viele Hobby Gärtner, die sich mit ihrem Gras selbst versorgen. Daher versuchen sie so gut es geht, alle Pflanzenteile in irgendeiner Form zu verarbeiten. Denn neben den Blüten produziert so ein Pflänzchen auch noch Blätter und Stängel. Vor allem die kleinen Blätter lassen sich ideal für die Produktion von Hasch oder Ähnlichem verwenden.

 

Wie man seine Ernteabfälle am besten zu delikater Rauchware verarbeitet, durfte ich mir bei Marcel anschauen. Marcel hat schon die verschiedensten Methoden ausprobiert, um aus seinen Ernteresten feinste Extrakte zu machen. Daher bin ich überaus erfreut, dass Marcel mir und euch zeigt, wie er Stroh zu Gold spinnt. Momentan bevorzugt Marcel Hasch. Das ist in der Herstellung um einiges günstiger und ungefährlicher als BHO (Butan Honey Oil) oder andere Gas Extrakte. Falls ihr euch aber auch für die Produktion von BHO interessiert, findet ihr bei Exzessiv-TV ein gutes Video dazu.

 

 

Ice-o-Lator und Co.

 

Bei der Produktion von Hasch, gibt es im Wesentlichen zwei Unterschiede. Einmal die Produktion von Kief, die mechanisch vorgenommen wird. Bei dieser Variante werden die kleinen Blätter und Blüten auf ein Sieb gelegt, dass sehr feinmaschig ist (120-150 Mikrometer). Anschließend bringt man die Blätter durch Schütteln und Klopfen in Bewegung, so lösen sich die Trichome von den Blättern und fallen durch das Sieb. Der Staub, der durch das Sieb gefallen ist, wird Kief genannt. Dieser ist meistens in gepresster Form erhältlich.

 

Dann wäre da noch die Herstellung von Ice-o-Lator. Hier werden die Trichome mit Hilfe von Eiswasser von dem Verschnitt getrennt. Die Erntereste werden zusammen mit Eiswürfeln und Wasser in einen Topf gegeben, durch die Kälte werden die Trichome spröde und hart und lösen sich sehr leicht von dem Pflanzenmaterial. Wenn sich alle Trichome gelöst haben, lässt man das Wasser durch sogenannte Bubblebags laufen. Bubblebags sind Siebtüten mit verschieden großen Siebstärken. In diesen Sieben bleibt das Hasch liegen. Aber auf den genauen Prozess der Produktion von Eiswasserhasch werde ich im Folgenden noch näher eingehen.

 

Mittlerweile gibt es auch immer mehr Extrakte, die mit Lösungsmitteln wie Butangas oder ähnlichem hergestellt werden. Durch die Extraktion mithilfe von Gas bekommt man ein hochpotentes Produkt, das allerdings sorgfältig von Lösungsmittelrückständen befreit werden muss. Seit einiger Zeit gibt es auch Extraktionsverfahren, die Mithilfe von Druck und Wärme, die Trichome aus den Pflanzenteilen lösen. Dieses Verfahren wird Rosin genannt. Mithilfe von geeigneten Siebtaschen, Backpapier, Druck und Wärme werden Blüten oder Hasch gepresst. Als Erstes werden die Blüten in eine geeignete Siebtasche gesteckt. Danach wird die Siebtasche auf das Backpapier gelegt. Anschließend wird das Backpapier mit dem Sieb gefaltet. Das Paket wird dann in die verschiedensten Apparate eingespannt. Alle Geräte arbeiten mit Druck und Wärme. Durch die Wärme und den Druck werden die Harzkristalle flüssig und treten aus den Blüten aus und bleiben an dem Backpapier kleben. Das sogenannte Rosin Extrakt ist gerade in der letzten Zeit immer beliebter geworden, weil es gerade für den Hausgebrauch sehr ungefährlich und unkompliziert ist. Man kann sich sehr gut mit einem Glätteisen und einem Schraubstock eine korrekte Rosin Presse für wenig Geld bauen.

 

Marcels Way

 

Soviel zu den unterschiedlichen Möglichkeiten Hasch oder Extrakt zu produzieren. Marcel und ich treffen uns an einem schönen Sommertag. Als Erstes führt unser Weg, an einem Supermarkt vorbei. Hier decken wir uns mit den nötigen Utensilien für unser kleines Projekt ein. Wie der Name Eiswasserhasch schon sagt, benötigt man für die Produktion definitiv Eiswürfel, eine Menge Eiswürfel. So viele, dass wir ein fiktives Gespräch anfangen, um die Eismassen zu relativieren. Bei uns würde Junggesellenabschied gefeiert und da muss alles schön kalt sein. Also ziehen wir mit circa 25 Litern Eiswürfel von dannen.

 

An unserer Oase der Ruhe angekommen, fangen wir gleich an, den Verschnitt von groben Stängeln zu befreien. Denn die Bubblebags sind sehr empfindlich und Stängel könnten die Siebe beschädigen. Nachdem wir den Verschnitt gesäubert haben, befüllen wir unsere Tonnen mit Eis. Für den Anfang reichen sechs Kilo Eis für 300 bis 500 Gramm aber im Laufe der Zeit kommt noch mehr Eis in die Tonnen. Am besten schichtet man etwas Eis mit dem Verschnitt so lange, bis das Eis und der Verschnitt leer sind. Dann kann man erst mal zehn bis zwanzig Minuten warten, damit sich alles schön runterkühlen kann. Wenn die Erntereste kalt sind, lösen sich die Trichome besser, weil sie Spröde und hart werden. Ist der Verschnitt gut kalt, kann man etwas Wasser in die Tonne mit dem Eis geben.

 

Marcels Tipp nicht zu viel Wasser aber auch nicht zu wenig. Ich schätze, er hat so 3-5 Liter Wasser und weitere 6 Kilo Eis in die Tonne gekippt. Dann sollte man die Pampe kräftig rühren, manche machen, dass von Hand wieder andere nehmen ein Handrührgerät. Marcel bedient sich hier einem Akkuschrauber mit Mörtelrühraufsatz. Durch das Rühren, bringt man die Masse ordentlich in Bewegung und die Trichome lösen sich von den Pflanzenteilen. Für das Rühren ist ein elektrisches Gerät unbedingt zu empfehlen, da man immer wieder zwischen zehn und zwanzig Minuten Rühren muss. Das kostet Energie und Kraft, die man sich sparen kann. Marcel hat ungefähr 15 Minuten gerührt und dann etwa 20 Minuten gewartet und wieder gerührt. Diesen Vorgang hat er vier Mal wiederholt. So kann man möglichst viele Trichome lösen.

 

Man kann schon nach kurzem rühren sehen, wie das Wasser immer schaumiger wird. Der Schaum besteht zu einem Großteil aus Trichomen. Während der Wartezeit bereitet Marcel die Siebe (Bubblebags) vor. In der Regel besteht so ein Set aus sieben Sieben. Das Kleinste hat eine Maschenweite von 25 Mikrometer und das größte 220 Mikrometer. Wobei das größte 220er-Sieb genommen wird, um die Pflanzenteile und das Eis zu filtern. Hier kann alles wertvolle Durchfallen und fast alle Pflanzenreste bleiben in dem großen Sieb zurück. Marcel verwendet anstatt sieben Bubblebags nur drei. Das 220, das 160er und das 25er. So bekommt er zwei verschiedene Qualitäten an Hasch.

 

Die Ausbeute

 

Nachdem Marcel und ich etwa nach zwei bis drei Stunden, genug gerührt haben, ist es an der Zeit abzusieben. Hierfür lassen wir den Inhalt der Tonne Stück für Stück inklusive der Blattreste durch das 220er-Sieb laufen. Das Wasser fangen wir wieder in einer anderen Tonne auf, die Blattreste und das Eis werden aufgehoben, um einen zweiten Sud aufzusetzen. Zunächst haben wir aber das Wasser, das durch das 220er-Sieb gelaufen ist, durch die zwei weiteren Siebe laufen lassen. Zuerst durch das 160er-Sieb und dann noch durch das 25er-Sieb. Die Ausbeute ist mehr als zufriedenstellend und die Qualität durchaus beachtlich. Nachdem das Wasser durch die Siebe gelaufen ist, wird das grüne Gold mit Löffeln aus den Sieben gekratzt. Anschließend wertden die verschiedenen Qualitäten separat auf Teller verteilt. Hierbei empfiehlt es sich das Hasch möglichst gut auf den Tellern zu zerkleinern, damit es schneller trocknen kann. So ist es innerhalb von zwei Tagen genießbar und nach drei weiteren Tagen bereit gepresst zu, werden. Man sollte das Eishasch nicht zu früh pressen, denn wenn es noch nass ist, kann es schlecht werden und das will niemand.

 

Der Test

 

 

Also abwarten, nach einiger Zeit meldet sich Marcel, um mir das Endprodukt vorzuführen. Den Anfang macht ein kleines grünliches Kügelchen, dass etwas wie Pollen aussieht. Dieses Kügelchen ist aus dem 160er-Sieb entsprungen. So eine Köstlichkeit muss verkostet werden. Ein sehr mildes und würziges Aroma entfaltet sich, dieses Kügelchen erinnert stark an das Block Hasch, dass in diversen Amsterdamer Coffeeshops verkauft wird. Die Wirkung ist überaus wohltuend und angenehm. Diese Wirkung ist vor allem im Körper zu spüren, also Ideal für Schmerzen.

 

Nachdem eine Weile vergangen ist, präsentiert mir der gute Herr eine Kugel, die wie Afghane aussieht. Das ist der gute Shit, sagt er und gibt mir die Kugel in die Hand. Man kann gleich sehen, dass die dunkle Kugel viel reiner ist. Wenn man die dunkle Kugel kurz an eine Flamme hälllt, fängt das Hasch sofort an zu blubbern. In den USA sagt man:“ if it don`t bubble. It ain`t worth the trouble.“ Also hier, hat sich das viele rühren und warten echt gelohnt. Diese Mühe und Arbeit wurde mit einem wirklich delikaten Hasch belohnt, der schön würzig und erdig schmeckt. Hier ist die Wirkung viel Intensiver und stärker als bei der grünen Kugel und tritt schon nach den ersten Zügen in Kraft.

 

Marcel ist so wie ich sehr zufrieden mit seinem Ergebnis. Die Ausbeute ist wirklich mehr als reichlich, wenn man bedenkt, dass man Abfall zu wirklich delikater Rauchware verwandelt hat.

 

Dieser Artikel dient nur zu Information und Aufklärungszwecken, Cannabis ist in manchen Ländern verboten.

 

Alles Gute

derBudler

 

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3 Kommentare
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ADHSPatient
6 Jahre zuvor

Vorneweg entschuldige ich mich für einen Offtopic-Post. Wie ihr alle inzwischen mitbekommen haben werdet wird es möglicherweise zu einer Jamaikakoalition kommen. Dazu müssen große Differenzen zwischen den Parteien überbrückt werden, also kann es sein, dass diese Koalition niemals kommt. Ich schütze den größten Wendehals der Nation (Angela Merkel) nicht so ein, dass es an ihr scheitern würde. Zwischen Grünen, CSU und FDP gibt es die größten Unterschiede. Ich glaube die Koalition würde nicht an der Cannabisfrage scheitern. Hier würde Merkel sich nur zu gerne bücken und ihren Wendehals erneut herauskehren. Cannabis ist keine Frage von Leben oder Tod für die Union. Da gibt es andere Themen, wo die CDU sich dringender durchsetzen will. Deswegen glaube ich, falls diese Koalition kommen… Weiterlesen »

Ralf
6 Jahre zuvor

@ADHSPatient ” Cannabis ist keine Frage von Leben oder Tod für die Union.” Natürlich ist es das, es ist das schlimmste Dogma welches die CDU auf keinen Fall aufgibt, da sich die Partei dann spaltet. Wie kann man nur so blauäugig sein. Die Merkel ist nicht umgefallen bei der Energiewende, sondern hat sie durch das saarländische Dreckschw……Altmeier für die Energiekonzerne kaputtschießen lassen. Deswegen haben wir jetzt statt Atomschleudern, die CO2-Schleudern Braunkohlekraftwerke, die ein Schlag gegen jegliche Klimaabkommen sind. Die fällt nicht um, sondern trickst und schafft es ihren Dummwählern das Desaster Braunkohle als Alternative zu verkaufen. Die DHV-Petition ist so dumm und unnötig wie die letzte, die das Papier nicht wert war auf dem sie eingereicht wurde. Was uns wirklich… Weiterlesen »

ADHSPatient
6 Jahre zuvor

@Ralf Ich brauche auf keine deiner Thesen eingehen, weil du nicht für eine einzige davon einen Beleg vorgebracht hast. “Natürlich ist es das, es ist das schlimmste Dogma welches die CDU auf keinen Fall aufgibt, da sich die Partei dann spaltet. ” Beleg? “Die Merkel ist nicht umgefallen bei der Energiewende, sondern hat sie durch das saarländische Dreckschw……Altmeier für die Energiekonzerne kaputtschießen lassen. ” Beleg? Dir ist schon klar, dass die erneuerbaren Energien langsam aber sicher ausgebaut werden? “Die DHV-Petition ist so dumm und unnötig wie die letzte, die das Papier nicht wert war auf dem sie eingereicht wurde.” Blabla. “Was uns wirklich helfen würde ist die Gründung einer Partei aber das macht der DHV trotz seiner Million mit der… Weiterlesen »