Samstag, 25. März 2017

Kascha März 2017

 

DIE HANFBERATUNG IM HANF JOURNAL – Erste Hilfe für Kiffer

 

 

 

 

Kascha ist wie immer per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

 

 

Caro (20) aus Berlin möchte wissen:

 

„Hi Kascha,

 

jetzt, wo es langsam wieder heller wird, ist mir wieder etwas aufgefallen. Immer, wenn die Sonne scheint, werde ich ganz anders breit vom Kiffen als zum Beispiel nachts oder wenn es regnet. Also wirklich mehr High mit Filme schieben, statt gechillt und entspannt. Woran könnte das liegen?“

 

Kascha antwortet:

 

„High Caro,

ich denke mal, diese Beobachtung haben viele schon einmal gemacht: Man verlässt an einem sonnigen Frühlingstag leicht angeraucht das Haus, steigt in einen Bus oder eine Bahn wo man am hellen Fenster sitzt und erwischt sich plötzlich dabei, völlig high und etwas abwesend aus dem Fenster zu starren. Vor allem an den ersten Frühlingstagen, wenn man das ganze Winter sozusagen an Sonnenentzug gelitten hat, haben die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut und in den Augen ihre ganz eigene Wirkung auf das Gehirn. Alle möglichen Hormone und Botenstoffe werden ausgeschüttet, Vitamin D wird produziert und man ist im Grunde genommen schon alleine von der Sonne ein bisschen „high“. Die Cannabiswirkung geht grundsätzlich in eine ähnliche Richtung und kann dieses Gefühl gut unterstützen. Außerdem sind natürlich bei hellem Licht optische Reize viel stärker und die, durch das Cannabis eventuell etwas empfindlichere, Wahrnehmung wird stärker gefordert. Auch das führt dazu, dass die Wirkung stärker wahrgenommen wird. Das ist so ähnlich, wie wenn man in einem dunklen Keller raucht, während es regnet, und plötzlich fünf Leute auf einen einreden während das Handy klingelt – dann merkt man oft auch erst, wie breit man ist. Außerdem wird in so einem Setting eben eine andere Stimmung verstärkt als bei grellem Sonnenlicht – das geht dann eher in die Richtung von Gemütlichkeit. Viele Konsumenten bevorzugen dementsprechend ihrer Persönlichkeit entsprechende Settings: Während manche Kiffer lieber mit einem breiten Grinsen Frisbees am Strand werfen, chillen andere lieber im abgedunkelten Raum mit Lavalampe und psychedelischer Musik. Das ist natürlich etwas klischeehaft – aber ich nehme an, du verstehst, was ich meine.“

 

 

Mo (19) aus Hamburg fragt:

 

„Hallo Kascha,

ich habe neulich mal Schokolade gesehen, da war ein Hanfblatt aufgedruckt und auf der Verpackung stand, dass da CBD enthalten ist. Was ist das, ist das so was wie Spice, synthetisches Cannabis von dem man high werden kann? Oder was können Kiffer damit anfangen? Und ist das wirklich legal?“

 

Kascha antwortet:

 

„Hi Mo,

das ist tatsächlich legal – und auch Kiffer können unter Umständen etwas damit anfangen. Leider wurden CBD-haltige Medikamente im Oktober 2016 der Arzneimittelverordnung unterstellt, sind also nur noch auf Rezept erhältlich. Mehr dazu später. High wird man davon allerdings nicht. Aber von Anfang an: Cannabidiol, kurz CBD, ist ein Cannabinoid, das wie auch THC und verschiedene andere in der Hanfpflanze vorkommt. CBD ist also auch im schwarzmarktüblichen Gras enthalten. Früher hat man die Substanz für die Kopfschmerzen verantwortlich gemacht, die man von schlechtem Homegrow oder Bushweed bekommt. Inzwischen sieht man das allerdings etwas differenzierter und sieht vor allem großes Potential für den medizinischen Einsatz von CBD. So gibt es verschiedene Ansätze, seine Wirkung gegen Entzündungen, Angststörungen, Schlafprobleme, Krampf- und Epilepsieerkrankungen und eventuell sogar Diabetes zu nutzen. Außerdem – und an dieser Stelle ist es auch für Kiffer interessant – hemmt und verlangsamt CBD die Wirkung von THC. Das bedeutet, dass man bei einer versehentlich zu hohen Dosierung die Wirkung auf ein subjektiv angenehmes Level bringen kann. Insbesondere bei Konsumenten, die starkes Gras oder Hasch oder hochprozentige Präparate wie BHO verwenden, kann der Wunsch, ein kleines bisschen herunterzukommen, schon mal vorkommen. Die immer interessanter werdenden medizinischen Perspektiven haben nun dazu geführt, dass der Wirkstoff als verschreibungspflichtig eingestuft wird. Tatsächlich sind noch Produkte wie CBD-Öl und CBD-Schokolade erhältlich – dies sind aber keine Medikamente sondern z.B. Nahrungsmittel, die nicht mit Heilungsversprechen beworben werden dürfen. Ob diese ebenfalls von der gesetzlichen Neuregelung betroffen sind, ist derzeit leider noch nicht ganz klar – es gibt ja zahlreiche legale Nahrungsergänzungsmittel, deren enthaltene Wirkstoffe in höherer Dosis verschreibungspflichtig sind. Der Besitz von normalen Mengen CBD-haltiger Präparate und Schokoladen ist allerdings so oder so völlig legal.“

 

 

Nils (23) aus Koblenz fragt:

 

„Hi Kascha,

jetzt, wo wieder die Jahreszeit ist, wollte ich mal wieder eine Pflanze im Garten wachsen lassen. Das ist allerdings in den letzten Jahren überwiegend schiefgegangen. Erst hatte ich sie direkt im Garten ausgesät, dann kam aber noch mal Frost und alles war tot. Dann habe ich es in Joghurtbechern auf dem Fensterbrett probiert – ein Mal ist es geschimmelt und ein Mal vertrocknet. Gibt es da irgendetwas, das ich falsch mache?“

 

Kascha antwortet:

 

„Hallo Nils,

ich weiß leider nicht ganz genau, wie du vorgegangen bist – ob es daran lag, kann ich dir also leider nicht wirklich beantworten. Außerdem darf ich aus rechtlichen Gründen natürlich keine Anleitung zum illegalen Anbau von Cannabis geben. Ein paar allgemeine Informationen, wie es zu so etwas kommen kann und was erfahrene Grower machen, kann ich dir allerdings geben. Zunächst einmal zum Aussäen direkt im Garten: Hier besteht ein großes Risiko, dass die Samen vertrocknen, von Regen weggeschwemmt werden oder Vögeln zum Fraß fallen. Daher ist es schon sinnvoll, einen kleinen Steckling zur Auspflanzung im Haus vorzuziehen. Joghurtbecher scheinen auf den ersten Blick eine gute Wahl – andererseits sind sie zum Keimen relativ groß und außerdem neigen sie zu Nässestau, der zu Schimmel oder einem verfaulenden Keimling führen kann. Ein oben gekürzter Joghurtbecher mit Ablauflöchern an der Unterseite dürfte allerdings für die ersten paar Tage okay sein. Austrocknen darf er aber auch nicht: Der gerade aus dem Samen hervorgebrochene Keimling hat am Anfang noch sehr wenige Wurzeln und ist auf gleichmäßig feuchten Boden angewiesen. Viele Grower, die sicher gehen wollen, lassen die Samen auf feuchter Watte oder einem ähnlichen Substrat keimen und pflanzen die Keimlinge dann in einen kleinen Blumentopf. Da die jungen Pflänzchen auch nicht verbrennen sollen, ist volle Mittagssonne nicht unbedingt notwendig. Ein heller Platz mit zumindest stundenweise direkter Sonne ist aber schon recht wichtig und die etwas größeren Pflanzen vertragen dann auch bei ausreichender Bewässerung einen vollsonnigen Standort.“

 

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