Medizinhanf Petition: Nachbesprechung in Soest
Am 22.11.2014 hatte der ACM alle ehrenamtlichen Unterschriftensammler in die Stadthalle in Soest geladen, um für die Medizinhanfpetition im Bundestag mit der Nummer 52664 eine Nachbesprechungs- sowie Dankes- Versammlung abzuhalten. Der Raum fasste über 60 Köpfe, aufgrund voller Terminkalender und teils weiter Distanzen kamen aber immerhin rund 40 Personen. Die Zeiten von 13 bis 18 Uhr wurden nicht ganz eingehalten, es ging etwas später los und endete ein wenig früher, die wichtigsten Fakten konnten jedoch allesamt schlüssig erklärt werden. Dr. Grotenhermen als der bedeutendste Fachmediziner für Cannabismedizin in Deutschland und zugleich Petitionssteller hat die Redeleitung übernommen. Erst thematisierte er den (Miss- ) Erfolg mit der Petition, dann wurden Preise an die freiwilligen Unterschriftensammler verliehen. Der Preisverleihung folgte ein Vortrag, in dem das Endocannabinoid System sowie Krankheiten, bei denen Hanf helfen kann, die Themen waren. Solch einem Vortrag sollten interessierte Patienten alle zwei Jahre oder häufiger lauschen, da in diesen Punkten laufend neue Erkenntnisse die alten ergänzen. Abschließend folgte eine Diskussionsrunde, wie der ACM weiter vorgehen möchte, um medienwirksam für sein Ziel der Petition einzutreten: Eine einfachere Versorgung samt Kostenübernahme mit Cannabismedizin durch die Apotheken und Krankenkassen.
Dr. Grotenhermen war hinterher schlauer als vorher und so begann seine Erläuterung zur Petition damit, dass locker die 50.000 nötigen Stimmen erreicht worden wären, hätte man nur um das genaue Procedere gewusst. Denn die 50.000 Stimmen müssen nicht allein online und das innerhalb der vier Wochen erreicht werden, wie zuerst angenommen wurde. Bevor die Petition online geht, sollte sie bereits über zahlreiche Offline-Unterstützer verfügen, und während der „heißen Phase 2 dann locker die Hürde überwinden. Zum Zeitpunkt der Online-Stellung werden alle vorher gesammelten Stimmen eingesendet und schon ist das Ziel erreicht. Hätte der ACM dies gewusst, hätte er die Unterschriften mit der Garantie sammeln lassen, dass diese Stimmenzahl erreicht wird, wenn nicht dieses dann eben nächstes Jahr. Leider kann niemand diese Petition mit gleichem oder ähnlichen Wortlaut nicht noch einmal stellen, jetzt ist der Zug abgefahren aber doch noch nicht ganz: Herr Grotenhermen hat den Antrag gestellt, dass die Petition auch mit weniger als 50.000 Stimmen öffentlich thematisiert und er als Petent angehört wird. Noch wurde dem Antrag nicht stattgegeben und es kann sich alles noch einige Wochen hin ziehen. Aber wenn jetzt weiterhin Unterschriften dazu kommen und die 50.000 Stimmen nur knapp verfehlt werden, wird die Petition mit weit höherer Wahrscheinlichkeit doch öffentlich diskutiert. Mit derzeit weit über 30.000 Unterschriften ist dieses Ziel nicht aus der Welt. Somit bittet der ACM weiterhin alle darum, Unterschriften Online oder Offline zu sammeln. Letztere müssen dann entweder an den ACM oder an den Bundestag zur Petitionsstelle gesendet werden. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Pro-Medizin-Hanfpetitionen mit diesen Erfahrungswerten erfolgreicher verlaufen.
Dr. Grotenhermen erklärte, dass Unterschriftensammler in der gegenteiligen Situation, Konsumenten zum Unterzeichnen zu bewegen, jedoch nicht damit argumentieren dürfen, dass diese Petition für die Legalisierung ein Türöffner wäre. Dieses wäre eben das entscheidende Top-Argument der Gegner, um die Bemühungen abzublocken. Viele Mitglieder vom ACM sind einer Legalisierung vielleicht nicht abgeneigt, dieses ist jedoch nicht ihre Baustelle. Die vereinfachte und bessere Versorgung für Patienten ist strickt von einer allgemeinen Legalisierungsbewegung zu trennen. Es ist eines, Bürgern einen „Genusskonsum“ zu untersagen, eine ganz andere Qualität hat es jedoch, Patienten die einzig wirkende oder in Kombination mit anderen Medikamenten genügend wirkende Medizin vorzuenthalten. Das sei ein massives Unrecht gegen die Menschlichkeit und die Menschenrechte und dieses zu ändern sei das Ziel des ACM und der Medizinhanfpetition. Jeder kann einmal krank oder pflegebedürftig werden und wolle nicht, dass Freunde oder Angehörigen derart und unnötig leiden müssen. In Ländern mit Zugang zu medizinischem Cannabis gelten 0,1 bis 1 % der Bürger als Cannabispatienten. Dabei haben viele noch nicht entdeckt, dass es ihnen helfen kann, da auch noch viel geforscht werden muss, um alle denkbaren Anwendungsbereiche zu erkennen.
Neben dem medizinischen Vortrag, war abschließend die wichtige Frage zu thematisieren, wie der ACM mit seinen Unterstützern weiter arbeiten möchte. Kernaussagen waren, dass ein Leih-Paket für einen Infostand zusammengestellt und auf Anfrage mit der Post versendet werden kann. Alternativ könnte auch ein Bauchladen versendet werden, um ohne Standanmeldung bei gutem Wetter einfach spontan durch die Fußgängerzone ziehen zu können. Weiterhin sollen Unterschriftensammler oder Fürsprecher für den ACM nicht mit DHV oder sonstigen „Vereins- oder Gruppen“ Erkennungs-Shirts oder deren Aufklebern und Bannern los ziehen, wenn sie ausschließlich den ACM vorstellen wollen. Hier wäre ein ACM Logo vorteilig, um sich eben zur „Legalisierungsbewegung“ zu abzuheben, wodurch viele Menschen überhaupt erst effektiv angesprochen werden können. Konkrete weitere Infos können durch interessierte Aktivisten beim ACM angefragt werden. Wer an seinem Wohnort Präsenz für Patienten zeigen will, wird gewiss Support und Infomaterial erhalten.
“Dr. Grotenhermen erklärte, dass Unterschriftensammler in der gegenteiligen Situation, Konsumenten zum Unterzeichnen zu bewegen, jedoch nicht damit argumentieren dürfen, dass diese Petition für die Legalisierung ein Türöffner wäre. Dieses wäre eben das entscheidende Top-Argument der Gegner, um die Bemühungen abzublocken. Viele Mitglieder vom ACM sind einer Legalisierung vielleicht nicht abgeneigt, dieses ist jedoch nicht ihre Baustelle. Die vereinfachte und bessere Versorgung für Patienten ist strickt von einer allgemeinen Legalisierungsbewegung zu trennen.” Genau das wollen die Cannabis-Gegner doch. Denn, ohne dass es vorher auf breiter Front medizinisches Cannabis gegeben hat, wird es sicher keine allgemeine Legalisierung geben. Aber ohne die so genannten “Spaß-Kiffer” schaffen es die Befürworter einer Cannabis-Entkriminalisierung zu rein medizinischen Zwecken anscheinend auch niemals, genug Publicity, Unterstützer und entsprechend… Weiterlesen »
“Weiterhin sollen Unterschriftensammler oder Fürsprecher für den ACM nicht mit DHV oder sonstigen „Vereins- oder Gruppen“ Erkennungs-Shirts oder deren Aufklebern und Bannern los ziehen, wenn sie ausschließlich den ACM vorstellen wollen. Hier wäre ein ACM Logo vorteilig, um sich eben zur „Legalisierungsbewegung“ zu abzuheben, wodurch viele Menschen überhaupt erst effektiv angesprochen werden können.”
Ja ne is klar. Sich einerseits unbedingt von der “Legalisierungsbewegung” abheben wollen, dann aber unter Otto-Normal-Kiffern für Unterstützung werben. Was für eine überhebliche Scheiße!
Genau diese Aussagen stoßen mir auch auf, so sehr, dass mir sogar schon der Gedanke kommt, meine Unterschrift zurück zu ziehen.
Ich bin nämlich nicht der Meinung, das Kranke mehr Rechte auf straffreie Nutzung des Pflanzenreichs haben als jeder andere Mensch auch.
Genußkiffer sind keine schlechteren Menschen als Cannabispatienten und haben genausowenig eine Strafverfolgung verdient wíe Menschen die aus gesundheitlichen Gründen Cannabisabhängig sind.
Cannabispatienten kaufen in ihrer Not beim illegalen Händler, also erwarte ich Solidarität mit diesen, alles ander ist scheinheilig und menschenverachtend.
Hier kommt schon der Eindruck auf im ACM sind viele Prohibitionisten, die es nur für sich selbst legalisieren wollen.
Danke für das formulieren dieser Bedenken, ich habe aufgrund der schlechten Laune die ich beim Lesen bekam keinen guten Kommentar hinbekommen. An “teile und herrsche” hab ich auch gedacht.
Zudem passt dieser Artikel über THC Pharm zum Thema: http://hanfjournal.de/2014/11/14/thc-pharm-ncht-hilfreich/
Ich habe selber viele Unterschriften für die Petiotion gesammelt. Immer wieder wurde seitens der Interessierten gerade ab einem Bestimmten Alter nachgefragt ob es Hier auch wirklich nur um eine Medizinische Unterstützung geht eine generelle Legalisierung bzw. Liberalisierung würden Sie nicht unterstützen…. Hier ist noch eine Menge In der breiten Masse an Überzeugungsarbeit notwendig. Die Kino Spots des DHV sind ein Klasse Schritt um die breite Masse zu überzeugen.
Cannabis nur medizinisch zu sehen und nur für Kranke zu legalisieren wäre eine Katastrophe. Eine Ohrfeige der Pflanze, und den Konsumenten gegenüber….jeder sollte frei und Ohne Probleme Cannabis bekommen und konsumieren können, ohne jegliche Einschränkung. Wir können mit dieser Pflanze die Welt besser machen, viel besser…
“All Cannabis use is medical, regardless if you understand the science behind it, or not.” Dr. David Allen
Das ist überheblich und verlogen und genau das wovor ich schon seit Jahren warne. Verlogene Heuchler die einen Unterschied machen zwischen dem Leiden eines Genussverfolgten, der evtl. die Freiheit einbüßt, durch die Überfälle von Schergen traumatisiert und ruinierten ist, und einem durch ein bisschen Kopfweh oider ein paar Tics oder einer anderen Krankheit geschädigten machen. Das ganze ist einfach nur verlogen. Von mir bekommen diese Ausgrenzer nicht den Hauch einer Unterstützung mehr. Und wenn sie noch so sehr auf die Tränendrüsen drücken, sie sind eigentlich nichts weiter als erbärmliche Mitläufer, die uns oft, auch aus religiösen oder ideologischen Gründen konsumierenden Genusskiffer für ihre systemkonformen Zwecke ausnutzen wollen,genau nach derselben Methode wie die politischen Parteien.Das ist dieselbe Soße in WEISS und… Weiterlesen »
@Nummer14
Leider hast du nur deine Zeit verschwendet, und der DHV verschwendet darüber hinaus auch noch Geld.
Ja, zieh deine Unterschriften zurück, es findet Missbrauch damit statt !
@Liebes Hanfjournal, wisst ihr wie, und ob es möglich ist seine Unterschrift bei der E-Petition zurück zu ziehen?
Bei mir kommt der Verdacht auf, dass diese Petition vorwiegend die Einnahmen mit überteuerten Mitteln, von Fargon und THC-Pharm usw. dienen soll.
Damit ist nicht allen Patienten geholfen.
Meine Unterschrift steht beim Schildower Kreis, und das sollte genügen, als Unterstützung für alle Patienten.
Hanf ist eine Kulturpflanze und freie Verfügbarkeit darüber von Geburt an ein Menschenrecht.
Ich erkenne mit meiner Unterschrift bei Petition 52664 die Gegenwärtige menschenverachtende Politik nicht an.
*Bei mir kommt der Verdacht auf, dass diese Petition vorwiegend der Sicherung der Einnahmen mit überteuerten Mitteln, von Fargon und THC-Pharm usw. dienen soll.
@ Ralf, ne Ralf keine Zeitverschwendung wir hatten z.b. einen wunderbaren Abend bei der Raggae Night in Hamm. Mit sehr netten Mitstreitern, teils Patienten wie ich übrigens auch. Der Stand hatte übrigens Banner vom Hammf e.V., der SCM und des DHV. Es war ein sehr schöner Spätsommer Abend. Ich würde so etwas übrigens nur unter einer Ausrichtung wie dieser machen. Keine Banner von anderen Pro Organisationen dann keine Beteiligung. Peace Nummer14
@ Sebasian verstehe dich sehr gut.
Zitat: “Die Kino Spots des DHV sind ein Klasse Schritt um die breite Masse zu überzeugen.” Wer daran glaubt, dem ist leider auch nicht mehr zu helfen ! Denn, die für eine Legalisierung benötigte und äußerst relevante Zielgruppe der Menschen jenseits der 35 Jahre, wird dort doch überhaupt nicht erreicht und damit auch nicht angesprochen. Und die Ausstrahlung “NUR” in Kinos, dann immer noch als Erfolg zu verkaufen, nur weil man vorher zu blauäugig oder blöd war, sich doch erst einmal zu informieren ob diese Spots im TV überhaupt gesendet werden dürfen, ist vor diesem Hintergrund einfach nur noch lächerlich und stümperhaft ! Sonst Nichts !!! Mal gänzlich davon abgesehen, das diese Spots auch noch grottenschlecht gemacht sind, weil dort… Weiterlesen »
@ Baba M. Weiler,
wie gut das es unterschiedliche Meinungen gibt.
Dank dir das du meinst mir ist nicht mehr zu helfen.
Geht mir aber prächtig.
Peace Nummer14
Ich möchte gerne bei einer Unterschriftensammlung für die legaliesirung von canabis teilnehmen, weil ich gegen die pharmaindustrie und steuerverschwendung bin.