Mehr Verstand als Glück
Der Hanfverband ist jetzt, nach Abzug aller Steuern, zwar kein Millionenbetrieb, mit Sicherheit aber noch handlungsfähiger als die ohnehin erfolgreich verlaufenen Jahre zuvor.
Allein die beiden Auftritte vor einem Millionenpublikum haben dem DHV innerhalb kürzester Zeit viele neue Unterstützer beschert und das Thema Legalisierung in so viele Haushalte getragen wie nie zuvor. Das Geschäftsmodell der „professionellen Legalisierung” des DHV scheint trotz vieler Unkenrufe aufzugehen, denn die Million war nur mit professioneller Vorarbeit und nicht zuletzt der stetig wachsenden Internetgemeinde zu erringen. So ein Sieg bedarf monatelanger Vorarbeit, die seine beiden Mitarbeiter Dennis Magnani und Max Plenert in Sisyphos-Manier abgeleistet haben.
Digital vernetzt für die Re-Legalisierung
Spätestens jetzt hat auch der letzte Hinterbänkler begriffen, dass man zumindest im Internet das Thema Cannabis nicht mehr umschiffen kann. Das Cannabis-Verbot und seine negativen, gesellschaftlichen Folgen betreffen mittlerweile so viele Menschen direkt oder indirekt, dass es ganz langsam eine politische Relevanz bekommt, die ohne die Vernetzung der Hanfgemeinde im World Wide Web gar nicht möglich wäre, ähnlich wie vor zehn Jahren in den USA. Besonders spannend wird es immer dann, wenn der Deutsche Hanfverband seine Finger im Spiel hat. Wir denken da an die Kanzlerinnenfrage auf YouTube, mit der es der DHV immerhin bis in Merkels Diensträume geschafft hat. Eine weitere Glanzleistung des Dreier-Teams aus dem Büro nebenan war die Platzierung des Themas Re-Legalisierung im Rahmen von „Absolute Mehrheit“ oder der „Millionärswahl“ auf Pro7. Immer wenn der Hanfverband, hier und da auch mit unserer bescheidenen Hilfe, im www. dazu aufruft, mit der Teilnahme an öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen die unzeitgemäße Cannabis-Prohibition abzuschaffen und die Sache mit der immer noch verbotenen Pflanze in geregelte Bahnen zu lenken, kann man fast sicher sein, dass das Anliegen des DHV auf den Medaillenplätzen rangiert. Das hätte die Produktionsfirma von Stefan Raab spätestens nach der „Absoluten Mehrheit“ wissen müssen. Denn auch wenn das Brainpool-Team damals noch Sido ausgewählt hatte, um die Hanffreunde mehr schlecht als recht zu vertreten, war einfach nachvollziehbar, woher die Stimmen der www-Gemeinde kamen: Von den Seiten des DHV, der Hanfplantage, von der eines Steffen Geyers, des Hanf Journals, des Grow-Magazins und vielen anderen Aktiven. Übrigens hat sich Sido, der damals immerhin 300.000 Euro eingesackt hat, bei keinem der Vereine, Organisationen oder Firmen gemeldet, die sich für das Anliegen, für das er im Fernsehen saß, einsetzen. Soll es der alte Kiffer doch „Keine Macht den Drogen“ spenden, was seiner Plattenfirma wohl am besten schmecken würde. Gesagt, wem er das Geld vermacht hat, hat er bis heute auch noch nicht, aber die Million direkt aus der Pro7 Kasse ist allemal besser als das Almosen eines Musikers, der das gewonnene Geld nicht mal denen direkt zugute kommen lässt, die im März 2013 für ihn gestimmt haben. Vielleicht hat er wenigstens einen Teil davon zu seinem Grasdealer getragen, dann kommt es immerhin noch auf Umwegen in gute Hände.
Und nun?
Schaut man sich im Forum des Hanfverbandes oder anderer, hanflastiger Medien und Homepages um, so hat ziemlich jeder der zahlreich Kommentierenden eine beste Idee, wie das Geld zu verwenden sei. Georg Wurth weiß als Diplom-Finanzwirt und nach zehn Jahren als Geschäftsführer des DHV sehr gut, wie er das Geld sinnvoll einzusetzen hat, ohne dass das Finanzamt über Gebühr bedient wird. Wir können uns im Laufe dieses und des kommenden Jahres mit Sicherheit auf die ein oder andere positive Überraschung aus den Reihen des DHV gefasst machen, das notwendige Kleingeld sollte vorhanden sein. Man sollte sich nicht allzu viele Gedanken machen, wie und wann man die Kohle wann oder wo auch immer am besten verprassen könnte. Max, Dennis und Georg werden das mit unser aller Hilfe schon richten.