Donnerstag, 29. September 2011

Deutscher Städtetag ein Drogenprojekt?

Tendenziöses aus der Pressestelle des Bundestages-Ein Kommentar

Alle Anwesenden der Anhörung zu Drugchecking im Bundestag hatten den Anschein, dass die Mehrheit der geladenen Experten das umstrittene Drugchecking unterstützen. Eine große Mehrheit der geladenen Experten sprach sich bei der gestrigen Anhörung im Bundestag für das in Deutschland immer noch verbotene Drugchecking aus, bei dem illegalisierte Drogen zum Schutze der Konsumenten anonym auf eventuell toxische Beimengungen geprüft werden können.
Trotzdem titelt die Pressestelle des Bundestags “Ärzte und Apotheker sprechen sich gegen Drogen-Check aus” und widmet der Position dieser Gruppen in ihrer Meldung fast doppelt so viel Platz als den restlichen Sprechern der Anhörung. Die Befürworter, darunter der Deutsche Städtetag oder die Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS), werden unisono als “Drogenprojekte” bezeichnet.
Diese kleine Meldung wird dann heute und in den kommenden Tagen von den großen Medien übernommen, ohne hinterfragt zu werden. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: Die Minderheit macht Schlagzeilen, die Mehrheit verhallt fast ungehört.

Die vehementesten Gegner, Apotheker und Ärzteverbände, haben ganz nebenbei ein nicht ganz uneigennütziges Motiv, den Status Quo der derzeitigen Drogenpolitik unangetastet zu lassen: Sie verdienen bestens an den legalen Drogen sowie an Substitution, Therapie und Betreuung des Elends, dessen Ursache die Drogengesetzgebung ist und verfügen selbst über Drogen, die ohnehin sauber und sehr einträglich sind. Die Lobbyverbände in Berlins Mitte leisten ganze Arbeit und haben anscheinend gute Kontakte zur Bundespressestelle. So hält man sich langfristig lästige Konkurrenz vom Leibe.

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