Mittwoch, 4. August 2010

DVD-Specials

>> DVD – Musik
Mochilla presents „Timeless”
(mochilla)

Die Filmemacher des amerikanischen Labels Mochilla präsentieren mit dem limitierten Deluxe-Boxset „Timeless“ eine dreiteilige Konzertreihe, die im Harriet And Charles Luckman Fine Arts Complex im Februar und März 2009 in Los Angeles stattfand. Als Hommage an drei kultartig verehrte Komponisten und Arrangeure unserer Zeit bekommt der Zuschauer einen Einblick in das Schaffen von Mulatu Astatke, J Dilla und Arthur Verocai. Diverse Klassiker dieser drei unvergleichlich guten Künstler wurden für ein Orchester neu arrangiert und an jeweils einem Abend einmalig und exklusiv aufgeführt. Als Wegbereiter der modernen afrikanischen Musik erfand der Vibraphonist und Percussionist Mulatu Astatke den „Ethio Jazz“, die Fusion aus äthiopischer Musiktradition und Jazz. Nach 40 Jahren auf den Bühnen der Welt veröffentlichte er im letzten Jahr sein musikalisches Lebenswerk „New York Addis London“, und sein neues Album „Mulatu Steps Ahead“ begeistert nicht nur die Fachpresse weltweit. Auf der ersten DVD gibt’s das Timeless-Konzert von Mulatu Astatke mit O-Tönen des Meisters. Ein 60-köpfiges Orchester interpretiert auf der zweiten DVD „Suite for Ma Dukes“ gemeinsam mit Bilal, Dwele, Illa J, Talib Kweli und anderen Freunden unvergessliche Kompositionen des 2006 verstorbenen und nicht nur in der HipHop-Gemeinde hoch verehrten J Dilla. Ein grandioser Hochgenuss, wie der voluminöse Sound diesem genialen Produzenten und seinen so typischen Beatstrukturen huldigt. Dank der dritten DVD lerne ich mit Arthur Verocai einen der einflussreichsten brasilianischen Musiker kennen, dessen südamerikanische, traditionelle Klangwelten aus den 1960er und 1970er Jahren gerade im Hip Hop oft als Samplequelle diente. Der 65jährige mischte die klassischen Melodien des Bossa Nova mit amerikanischem Rock und Jazz. Insgesamt waren bei diesen drei aussergewöhnlichen Konzerten über 150 Musiker beteiligt, die dem Zuschauer mit 219 Minuten zeitloser Musik und interessanten Hintergrundgeschichten eine verdammt gute Zeit bieten.
www.myspace.com/mochillaproductions
www.mochilla.com


>> DVD – Klassiker
Tatort: Schimanski Box Vol. 2
(walt disney studios home entertainment)

Eine der wohl besten Krimiserien Deutschlands kann inzwischen auf eine Sendezeit von fast 40 Jahren und knapp 800 Folgen zurückblicken. Vermutlich sind die Abwechslung sowie der Charme, welcher durch jedes einzelne der über das ganze Sendegebiet verteilten Teams von Kommissaren verbreitet wird, der Garant für den großen Erfolg und der Grund, das jeden Sonntag mehrere Millionen Menschen vor dem Fernseher sitzen und beim aktuellen Tatort mitfiebern. Ab dem 28.Juni 1981 nahm mit Horst Schimanski einer der beliebtesten Kriminalhauptkommissare in Duisburg seinen Dienst auf und trat in 29 Folgen (inklusive zweier Kinofilme) mit seiner charakteristischen M65-Feldjacke in Aktion. Drei spannende Fälle gibt es nun in der Tatort Box „Schimanski Vol.2“ (wieder) zu entdecken. In der Folge „Zweierlei Blut“ (1984) schleust sich Schimanski in einen Fanclub ein, um den Täter eines Mordes im Fussballstadion zu finden. Thanner und Hänschen konzentrieren sich währenddessen auf das Stadion und die Beschäftigten. Bald stellt sich die Frage: Ist der Tote wirklich das Opfer der Fans, oder hatte er etwas mit der illegalen Vermittlung ausländischer Arbeitskräfte zu tun? In der Folge „Spielverderber“ (1987) haben Schimanski und Thanner einen Prostituiertenmord aufzuklären, wahrscheinlich wurde die Frau von einem Freier aus dem Weg geräumt, der in einer schwachen Stunde über illegale Geschäfte geplaudert hatte. Doch ein Spezialist vom BKA Wiesbaden macht die Ermittlungen der Duisburger Kommissare nicht einfacher. In der Folge „Gebrochene Blüten“ (1988) wird bei einer Messerstecherei der scheinbar unbeteiligte Tanzstudioinhaber Prinz getötet. Der vermeintliche Täter, ein Thai, hat Selbstmord begangen. Unerwartet bittet die Ehefrau des Ermordeten um Hilfe: Ehemalige „Geschäftsfreunde“ ihres Mannes drohten mit Gewalt, wenn längst fällige „Lieferungen“ ausblieben. Nur – welche? – Götz George und Eberhard Feik haben einen festen Platz in der deutschen Fernsehgeschichte und bilden das wohl authentischste Tatort-Ermittlerteam.
www.daserste.de/tatort
www.disney.de


>> DVD – Comedy
666 – Traue keinem, mit dem du schläfst!
(constantin film)

Was im ersten Moment den Anschein macht, als würde eine deutsche Produktion krampfhaft versuchen nach amerikanischem Vorbild zu funktionieren, entpuppt sich nach spätestens zehn Minuten als sehr amüsantes Gag-Feuerwerk. – Frank Faust (Jan Josef Liefers) ist der klassische Verlierertyp. Als ihn schliesslich auch noch seine Freundin Jennifer (Sonsee Ahray Floethmann) verlässt, ist er nervlich am Ende. Franks Verzweiflung ist für Mephisto II (Armin Rohde) der ideale Anlass aufzutauchen und ihm einen Pakt anzubieten: Versöhnung mit Jennifer gegen Franks Seele. Notgedrungen willigt Frank ein. Um die abtrünnige Geliebte zurückzugewinnen, zeigt sich Mephisto II mal in Gestalt von Boris Becker, mal als Iris Berben an Franks Seite, um dessen Qualitäten lautstark zu preisen. In der Münchner Schickeria gilt Frank plötzlich als genialer Star-Architekt, der mit Verona Feldbusch flirtet und sogar eine Affäre mit Claudia Schiffer hat. Jennifer platzt vor Eifersucht, und so läuft zunächst alles nach Plan. Wäre da nicht die andere Seite von Mephisto II. – Auch wenn sich viele Mitwirkende immer wieder im Bett miteinander wiederfinden, so ist der Film selbst mehr auf die Verwicklungen der Personen als am Sex interessiert. Sehr viel Selbstironie liefern auch Heiner Lauterbach, Bernd Eichinger (ausführender Produzent dieses Streifens), Henry Maske und Ralf Bauer, die alle mit ihrem Image in der Öffentlichkeit spielen. Und während Jan Josef Liefers seine Rolle als ewiger Verlierer geschult ausfüllt, überzeugt vor allem Armin Rohde als Teufel-Azubi. Mit einem überraschungsreichen Drehbuch sorgt Filmemacher Rainer Matsutani („Nur über meine Leiche“) für eine absurde Liebeskomödie voller Albernheiten und eine brillante Satire auf unsere durchgeknallte Medien- und Promikultur.
www.constantin-film.de

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