Dienstag, 9. März 2010

Henk und Manne versilbern ihre Homebox

Nein, nicht so wie ihr jetzt denkt. Die Pioniere aller Indoorzelte, Eastside-Impex, bieten drei ihrer original Homebox-Modelle, die „L“, „XL“ und die „XXL“, jetzt auch mit einer hoch reflektiernden sowie Wärmestrahlungs-undurchlässigen, silbernen Innenschicht an.

Eigentlich wollte Henk die Homebox „Silver XL“ bereits vorab testen, aber aufgrund eines plötzlich notwendig gewordener Umzugs 😉 hatte er das Projekt zu seiner Zeit kurzfristig abblasen müssen.
Kurz nach Weihnachten 2009 hat er endlich einen Unterstellplatz bei Manne, der bereits schon ein paar Gemeinschaftsprojekte der beiden betreut hatte, sowie ein wenig Zeit gefunden, das gute Stück auszuprobieren. Manne hatte im Keller noch ein altes, aber voll funktionstüchtiges Dutch Pot Farm „Hydro“-System, das inklusive 60 Liter Vorratstank genau in die 120x100x200 Zentimeter große Box passt. Mittlerweile verfügt Manne in den Niederlanden sogar über ein Rezept für medizische Hanfblüten gegen seine chronischen Schmerzen, was zwar auch dort keine rechtliche Grundlage für den Cannabisanbau @home darstellt, jedoch in den Niederlanden in den meisten Provinzen „gedolden“, also geduldet, wird.*
Die beiden Kleingärtner haben die hoch reflektierende Box dann mit folgender Ausstattung bestückt:

1x 400 Watt Leuchtsystem mit einem Natrium-Dampfleuchtmittel.
1x Aktivekohlefilter “Carboriginal“ 400m²/h
1 Rohventilator 360m²/h
1 Thermo/hygrometer
1 Tischventilator (ohne Fuß an einer Kette höhenverstellbar montiert).
2 Säcke Hydrokorrels als Medium (die teure Variante, vorgewaschen)
1 Dutch Pot Farm Hydro mit 12 Töpfen, Tank sowie Komplettbewässerung (rezirkulierend).
Dünger:
Die Connoisseur-Reihe von Advanced Nutrients, genau nach dem interaktiven Düngeschema von advancednutrients.com pH plus und pH minus von GHE.

Der Grow
Wie aufmerksame Leser wissen, nutzen ambitionierte niederländische Hanfbauern immer eine Osmoseanlage, da ob der maritimen Lage des Landes und der vielen Gemüsezuchthäuser das Grundwasser stark versalzen und somit suboptimal für Hanfpflanzen ist.
Bevor das System in Betrieb genommen wurde, haben Manne und Henk das ganze System mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung durchgespült und somit desinfiziert. Dann haben sie den Tank gefüllt, zu zwei Dritteln mit Osmosewasser und einem Drittel Leitungswasser. Pro Topf wurden vier Stecklinge „Chronik“ gesetzt, also insgesamt 36. Da sich Henk und Manne dieses Mal also für die „sea of green“-Methode entschieden hatten, mussten die Stecklinge gar nicht lange vorwurzeln, bevor die Blüte eingeleitet wurde. So hatten die Mädels nur drei Tage zum Anwachsen, bevor die Lichtphase auf einen 12 Stunden Rhythmus umgestellt wurde. Der pH-Wert während dieser Zeit betrug 6,0, beim EC-Wert hatten sich die beiden während der ersten Woche auf 1,3 mS eingependelt. Temperatur (durchschnittlich: 26 Grad Tag / 18 Nacht) und Luftfeuchtigkeit waren auch optimal (60 Prozent) und so haben die 36 zukünftigen Medizinalblütenlieferanten die erste Woche je vier neue Blattpaare gebildet und 15 Zentimeter zugelegt.
In der zweiten Blütewoche haben die beiden ein wenig intensiver gedüngt und den EC-Wert auf 1,7 mS gesteigert. Gemessen wurde während des gesamten Durchgangs täglich, pH- und EC-Wert wurden wenn notwendig korrigiert. Am zehnten Tag konnte Henk die ersten zarten Blüteansätze entdecken. Ab diesem Zeitpunkt brauchen die Mädels besonders viele Nährstoffe, da sie fleißig weiter wachsen, während sich die ersten Blüten ausbilden.
In der dritten Woche haben die drei Dutzend Pflanzen dann einen EC-Wert von 2,0 erhalten und so genug Kraft gehabt, noch einmal 20 Zentimeter zu wachsen und gleichzeitig die Buds anschwellen zu lassen. Am Ende der dritten Woche haben Manne und Henk dann das Wasser im Tank komplett ausgewechselt, da sich mit Ende des Längenwachstums auch der Nährstoffbedarf ändert, die Pflanzen brauchen nun weniger Stickstoff, dafür ein wenig mehr Phosphor und viel mehr Kalium.
Da man mit einem EC-Messgerät den Düngergehalt der Nährlösung, nicht aber deren genaue Zusammensetzung, bestimmen kann, kann es sein, dass nach drei Blütewochen ohne ein Wechseln der Nährlösung das NPK Verhältnis im Vorratstank nicht mehr dem des Düngers entspricht, obwohl der EC-Wert stimmt. Deshalb empfiehlt es sich, zu Anfang der Hauptblüte die Füllung des Reservoirs bei rezikuliernden Systemen einmal komplett auszutauschen.
Während der vierten Woche stellen die Chronics das Längenwachstum bei einer Größe von 60-65 Zentimetern ein und widmen sich der Ausbildung der Blüten, langsam kann man sehen, wie die Internodien von der Blütenmasse eingenommen werden und sich jede Pflanze anschickt, aus einem fetten Topbud zu bestehen.
Der EC-Wert liegt jetzt bei 2,3 mS, den pH-Wert haben die beiden Heimgärtner auf 5,8 gesenkt.
Woche fünf und sechs verlaufen reibungslos, mit einem EC-Wert von 2,1 und einem stabilen 5,8er pH-Wert wachsen die Stängel der Ladies nun komplett zu und die ersten Häarchen fangen an, sich rostbraun zu färben. Nach 50 Tagen haben sich unsere Freunde dann entschlossen, mit dem Spülen anzufangen. Mit reinem Osmosewasser und ein wenig Final Phase nach Anleitung. So ist der EC-Wert in der letzten Woche niedriger als bei purem Leitungswasser und die Pflanzen erhalten gerade noch so viel Nährstoffe, dass keine Einbußen entstehen und zudem nicht nach Dünger schmecken oder beim späteren Verzehr knistern wie überdüngtes Weed.


Kurz vor der Ernte…

Nach 57 Tagen geht es den Chronics an die Krägen, die Ernte ist ein Kinderspiel, weil es lediglich gilt, 36 Topbuds vom überflüssigen Grün zu befreien. Keine Nebenäste, keine „Popcornbuds“.
Getrocknet wird gleich in der Box, denn ein Folgegrow ist zumindest bei Manne nicht geplant. Die 368 Gramm feinstes Indica reichen den beiden auch erst einmal eine Weile.
Nachmachen dürft ihr das in Deutschland natürlich nicht, denn auch der Anbau von medizinischem Cannabis ist ohne Erlaubnis der Bundesopiumstelle verboten. Für Menschen, die über eine solche verfügen, ist dieser Artikel auf alle Fälle als Anleitung zum Anbau von Weed gedacht, für alle andere gilt das Gegenteil: Finger weg, streng verboten.

*Für die Fahndung und Strafverfolgung bei Drogendelikten gilt in den Niederlanden das Opportunitätsprinzip. Dies bedeutet, dass der Staatsanwalt von der Verfolgung einer Straftat absehen kann, wenn es im öffentlichen Interesse ist.

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