Montag, 8. März 2010

Der singende Bush

Obama der (Schein)Heilige

Die DEA geht weiterhin gegen Cannabisbauern vor, aber Colorado wehrt sich. Am 18.Februar 2010 besuchte Präsident Obama in Denver ein Spendenevent. Da kürzlich erst wieder eine Medizinal Farm, die im Fernsehen interviewt wurde, anschließend von der DEA Besuch bekam und sogar ein Arzt von Undercover Agenten belästigt wurde, wobei die Verhältnisse zu den Patienten schwer gestört wurden, war der Protest auf der öffentlichen Veranstaltung nicht zu unterdrücken. Nicht nur Obamas Bestrebungen, einen weniger beliebten Kandiaten bei dem Versuch das Senatorenamt zu ergattern zu unterstützen, sondern vor allem auch die kostenverschlingende Kampagne selbst bot genügend Angriffsfläche neben der Marihuana-Misere.
Das hat sich der Nobelpreisträger selbst zuzuschreiben, da er erst im Januar ein Überbleibsel der Bush-Regierung, Michele Leonhart, den Platz einräumte, die Anti-Drogen-Behörde DEA anzuführen. Diese ist für ihre Schliessungswut medizinischer Plantagen und Verkaufstellen bekannt und untersagte sogar der Universität von Massachusetts die Forschung mit Cannabiskonsumenten. Dass nun wieder Bundesgesetze, die ebenso legal wie die Landesverfassungen sind, durch die Prohibitionsmaschinerie gebrochen werden, ist somit weniger verwunderlich. Begründung für diese Macht findet man ein weiteres Mal in der Scheinheiligkeit der aktuellen US-Regierung.
Die finanziellen Ressourcen für den „War on Drugs“ im Rechtssystem der USA sind doppelt so hoch eingeplant wie die Ausgaben für die Behandlung und Prävention. Und dies, obwohl Obama selbst gesagt hatte, dass man Drogenkonsum allgemein als ein Gesundheitsthema besprechen müsse. In Kalifornien, wo man ein ärztliches Rezept verschrieben bekommen kann, wurde auch erst kürzlich behauptet, dass der Verkauf trotz Verschreibungspflicht untersagt sei, worauf ein Hanfapotheker sich mit 24 Anklagepunkten auf der Richterbank wiederfand.
Das Rechtssystem der USA und die Regierung zeigen also gerade im Umgang mit Cannabis ihr schizoides Gesicht, das – trotz mehrheitlicher Entscheidungen in den Landesverfassungen für den medizinischen Gebrauch von Hanf und obwohl vom Weissen Haus verbal unterstützt – die Ausreißer der absichtlich prohibitionistisch gelenkten DEA weitestgehend billigt.

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