Freitag, 29. Mai 2009

Bionic Commando (ps3/xbox360/pc) ca.59€ / ab 18

Lieber Arm ab als arm dran!

Mit Bionic Commando lässt Capcom einen Klassiker aus guten alten 8-Bit Tagen wieder auferstehen und transportiert ein wegweisendes 2D Konzept gekonnt in die dritte Dimension.
Der Spieler verkörpert Nathan „Rad“ Spencer, einen in Ungnade geratenen Ex-Helden mit bionischen Fähigkeiten, der aufgrund eines Terroranschlags der Vollstreckung seiner Todesstrafe entzogen wird und mit neuen Waffen bestückt ins Feindesgebiet geschickt werden soll. Eine dieser Waffen ist an Nathan fest angeschlossen und somit Hauptbestandteil des Spielkonzeptes.
Ihr besitzt die Kontrolle über einen bionischen Arm, mit dem ihr euch an allen möglichen Strukturen der Umgebung festhalten könnt, um mit ordentlichem Schwung riesige Sprünge zu bewerkstelligen. Der bionische Arm verfügt über eine unbändige Kraft und ein ausfahrbares Seil, so dass ihr in der Lage seid, eure Position beim Schwingen entsprechend zu verändern und beim Stehen auf zwei Beinen sogar mit tonnenschweren Objekten herumwerfen könnt. Genügend Feindaufkommen während des Spiels sorgt für eine recht schnelle Eingewöhnung im Umgang mit eurer technischen Wunderextremität.
Da ihr auch noch im Besitz eines menschlichen Arms seid, bewaffnet ihr diesen mit verschiedenstem Waffengerät. Von der gewöhnlichen Halbautomatik über MG, Power-Schrott-Flinte, sowie Sniper-Gewehr bis hin zu Panzerbrechern seid ihr im Umgang mit den verschiedenen Ballermännern durch den nötigen Einsatz schnell geübt.
Der bionische Greifarm ist bei den weniger zimperlichen Feuergefechten nicht zu unterschätzen und wirbelt Mensch und Maschine ebenso gerne durch die Luft wie den eigenen Protagonisten, welcher nebenbei von Mike Paton, dem Frontmann von Faith No More, seinen rauen Charme verliehen bekommt.
Das gesamte Spiel lebt seinen rauhen Charme gekonnt aus und versprüht ein nicht zu verachtendes hartes 80er Jahre Flair. So jauchzt Nathan des Öfteren politisch unkorrekt beim Ableben eines Feindes vor Freude, schmeißt mit ihnen herum und schwingt sich dabei gekonnt durch zerstörte Hochhäuserschluchten, Höhlensysteme und blühende Dschungellandschaften.
Gekonnt ist der passende Ausdruck für die Spielbarkeit in Bionic Commando. Das Schwingen, Schießen und Greifen zu Verbinden kostet einiges an Übung und fordert die frustresistenteren Zocker heraus. Da die Rücksetzpunkte aber recht fair gesetzt wurden, entsteht doch ein gehaltvoller Spielfluss, der mit ununterbrochenen Arealen durch das Geschehen führt.
Leider fehlen durch diese Form der Spielarchitektur die obligatorischen Endgegner, von denen man in einem solchen Actiongame doch einige mehr erwarten könnte. So beschränkt sich das Feindaufkommen hauptsächlich auf kleine und mittlere Brocken, die vornehmlich in ihrer Anzahl zunehmen. Dieses und die nicht immer ganz flüssige Darstellung des Gezeigten trüben den ansonsten wirklich überraschend positiven Neubeginn eines fast vergessenen Klassikers ein wenig.
Bionic Commando bietet trotz dieser Kritik eine Menge Spaß und Action und besitzt mit seinem kniffligen Schwingprinzip deutlich mehr Eigenständigkeit als erwartet. Die famose orchestrale Untermalung, die zwar an einigen Stellen an Bekanntes erinnert, unterstützt ebenfalls ordentlich die herrlich pushende Heroenstimmung.
Von dieser Portierungsfähigkeit Capcom‘ s, alte 2d Konzepte in 3d zu übertragen, könnten sich andere Traditionshersteller gerne mal ein, zwei Scheiben abpeitschen..äh abschneiden.

Web: www.bioniccommando.com/de

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