Der Drogen- und Suchtbericht 2009 ist wieder da und erzählt uns ein weiteres Mal viel ohne wirklich etwas auszusagen. Während sich die Jugend regelmässig in die Bewusstlosigkeit trinkt, war in der Presseerklärung wieder mal kein Platz für die mit vier bis sechs Millionen Konsumenten verbreitetste illegalisierte Droge – im Bericht selbst wird kurz darauf eingegangen: Wie schon im letzten Jahr beruft sich dieser auf die Zahlen des Epidemiologischen Suchtsurveys von 2006, der davon ausgeht, „dass in Deutschland insgesamt etwa 600.000 Personen zwischen 18 und 64 Jahren Cannabis entweder missbrauchen (380.000) oder von Cannabis abhängig sind (220.000)“. Interessant wäre zu wissen, wie Missbrauch und Abhängigkeit definiert werden, da ja demnach 3,4 – 5,4 Millionen nicht von Abhängigkeit oder Missbrauch betroffen sind. Solange keine Gesamtkonsumentenzahl angegeben wird, ist eine Einschätzung der Statistik unmöglich. Im Vergleich zu den Zahlen von 2003 sind die Lebenszeitprävalenz und die 12-Monatsprävalenzraten in allen Altersgruppen (zum Teil stark) rückläufig. Während es 2004 noch 31,1 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren, ist nun die Quote auf 28,3 % gefallen. Von den 12- bis 17-Jährigen griffen noch 2,3 Prozent (2001: 3 Prozent) zu Cannabis. Während auf die gesundheitliche Gefährdung durch Streckmittel erneut nicht eingegangen wurde, wird der „Modedroge Spice“ ein Extra-Kapitel gewidmet. Nachdem im Dezember 2008 die zwei synthetischen Cannabinoide „JWH-018“ und „CP-47,497“ entdeckt worden waren, leitete das Bundesgesundheitsministerium noch vor Weihnachten ein Eilverfahren für eine Unterstellung dieser Substanzen unter das Betäubungsmittelgesetz ein, was am 22.Januar 2009 in Kraft trat. Ähnliche, noch nicht verbotene, Substanzen sollen im Auge behalten und gegebenenfalls verboten werden. Somit wird auch weiterhin auf abstinenzorientierte und repressive Politik gesetzt, während die präventiven Maßnahmen über den grünen Klee gelobt werden. Projekte mit dem Ansatz zum kontrollierten Konsum oder einer Konsumentensicherheit werden leider nicht gefördert, denn mündige Bürger gibt es scheinbar nicht. So ist die deutsche Drogenpolitik gekennzeichnet durch die Kapitulation vor der Macht der Wähler und dem frommen Wunsch nach weniger Drogenkonsum, inkonsequente und mit Lücken versehene Gesetze (Werbeverbot, Rauchverbot in Gaststätten). Bezifferbare Erfolgsmeldungen werden im Wahlkampf dringend benötigt – das wurde auch bei der Vorstellung des Drogen- und Suchtberichts 2009 überaus deutlich.
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