Mittwoch, 29. April 2009

Die Hanfberatung im Hanf Journal- Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen.

Tom (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Moin, moin!

In ’nem Park habe ich mir kürzlich Gras gekauft, bisher allerdings noch nicht geraucht. Der Grund: Es ist definitiv gestreckt, wie ich leider erst zu spät gemerkt habe. Habe normalerweise eine verlässliche Quelle und bin deshalb bisher nie auf (offensichtlich) gestrecktes Gras gestoßen, war deshalb vielleicht auch erstmal etwas blauäugig beim Kauf. Wie auch immer, würde ich jetzt gerne herausfinden, um was es sich beim Streckmaterial handelt.

Optisch sieht man deutlich kleine Körner, die sich am Boden des Tütchens sammeln und bei genauem Hinsehen natürlich auch das Gras selbst umgeben. Von der Größe sind diese auf jeden Fall kleiner als bspw. Salz. Farblich sind sie weiß (bzw. durch das Gras leicht grünlich gefärbt).

Schüttet man diese Körner (von Grasresten weitgehend durch Siebung befreit) in ein Glas (Leitungs-)Wasser lösen sie sich nicht auf, sinken aber innerhalb kurzer Zeit zu Boden. Ein Geschmackstest hat bisher nichts ergeben, allerdings bin ich derzeit auch erkältet, was das Ergebnis natürlich verfälschen könnte. Ein sandiges Gefühl im Mund besteht nicht – also kein Knirschen zwischen den Zähnen o.ä. Reibt man die Körner zwischen seinen feuchten Fingern, werden diese leicht klebrig – was trotz negativem Geschmackstest für zuckerhaltige Stoffe sprechen könnte. Zündet man die Körner an, kleben sie zwar zunächst verbrannt aneinander (bzw. sehen so aus), lassen sich aber problemlos wieder in kleine Körnchen zerbröseln. Sie schmelzen also nicht, sondern verkohlen lediglich. Der Geruch dabei ist schwer zu beschreiben. Einfach irgendwie verbrannt, aber nicht chemisch oder so wie wenn Plastik verbrannt wird.
Unter einem Taschenmikroskop betrachtet wirken die Körnchen kristallin. Irgendeine Idee, was hier als Streckmittel verwendet worden sein könnte und wie hoch die Gefahren einzuschätzen sind?“

Kascha antwortet:
,,Hallo Tom,
nach allem, was du erzählst, ist das Gras definitiv mit irgend was gestreckt. Wäre es Harz, würde es zwar auch leicht klebrig werden, aber es würde nicht nur verkohlen sondern wäre irgendwann weg. Mein Tipp wäre, dass an deinem Gras Talkum dran ist. Das benutzen eigentlich Turner, um sich die Hände trocken zu machen oder Mütter, deren Babies einen wunden Po haben – es ist aber scheinbar auch zum Gras strecken immer beliebter. Rauchen solltest du das auf keinen Fall – setzen sich die Körner in deiner Lunge ab, kann das zu üblen Entzündungen und bis hin zu Fremdkörpergranulomen führen – kleinen Knötchen in der Lunge, die man sicher nicht haben möchte. Ich hoffe, du hast nicht zu viel Geld in den Sand bzw. Talk gesetzt. Trotzdem freue ich mich, dass es immer wieder Kiffer gibt, die nicht jeden Mist rauchen, der ihnen angedreht wird, wenn alle so wären, hätten wir mit dem Strecken sicher weniger ein Problem (mal abgesehen von der Hoffnung irgendwann Ganja aus kontrolliertem Anbau im Fachgeschäft um die Ecke kaufen zu können).“

Colt S. (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:
,,Hallo Kascha,
da ich zur Zeit nicht so viel rauche, hat meine letzte Packung Gras recht lange (1 Jahr) gehalten.
Ich weiss nicht genau, um welche Sorte es sich handelt, aber am Anfang hat es richtig gut „sativa-like“ gekickt – also eher angeregt. In letzter Zeit bin ich davon aber eher entspannt und müde geworden (und hab auch hervorragend geschlafen). Kann es sein, dass sich die Wirkung vom Gras über die Zeit so ändert? Wandeln sich da die Cannabinoide um? Ich bewahre mein Gras im Kühlschrank in nem Zip-Bag auf.“

Kascha antwortet:
,,Hi Colt,
Prinzipiell hast du schon mal alles richtig gemacht – ein Zip-Bag im Kühlschrank hält das Gras vor Wärme und Licht geschützt und garantiert somit eine optimale Haltbarkeit der Inhaltsstoffe. Nur ist ein Jahr eine ganz schön lange Zeit, bewahre mal eine Tomate so lange in nem Beutel im Kühlschrank auf. Wenn man so wenig raucht wie du, ist es günstiger, das Gras (gut verpackt) im Tiefkühlschrank zu lagern, wo sich das THC deutlich langsamer umwandelt und die Qualität über Jahre erhalten bleiben dürfte. Kleine Portionen zum Verbrauch innerhalb von zum Beispiel einem Monat kann man sich dann einzeln auftauen (wenn man das Gras vorm Einfrieren portioniert hat) und im Kühlschrank lagern. Jetzt noch mal kurz die Details, warum das Gras jetzt anders wirkt:

THC ist in dem Gras eigentlich als THC-Säure vorhanden, die sich durch Wärme, Licht und Sauerstoff in das wesentlich weniger stabile THC umwandelt – das wäre etwa das, was man beim Rauchen tut. Weniger stabil bedeutet, dass es nicht lange erhalten bleibt. Über ein Jahr verteilt kann durch solche Prozesse der THC-Gehalt des Gras sinken, während andere wirksame Bestandteile erhalten bleiben: Das Sativa-High, das auf dem THC beruht, wird schwächer, während die Wirkung anderer Stoffe wie Cannabidiol, das im Allgemeinen für die Müdigkeit verantwortlich gemacht wird, zunimmt.“

Julia (24) aus Emden fragt:
,,High Kascha,
meine Eltern haben mir letztens eine Flasche Hanföl mitgebracht und meinten, ich solle mal so was probieren, das sei gesünder als immer kiffen, auch wenn es nicht stoned macht. Jetzt weiß ich aber gar nicht genau, was ich mit dem Öl genau anfangen kann? Kann man das zum Braten nehmen, oder eher für Salat oder beides?“

Kascha antwortet:
,,Hi Julia,
Hanföl ist wirklich eins der gesündesten und vielseitigsten Öle, die es gibt. Es enthält überwiegend ungesättigte essentielle Fettsäuren und hat einen angenehmen, leicht nussigen Geschmack – wenn du schon mal einen Hanfsamen gegessen hast, kannst du es dir sicher ungefähr vorstellen. Zum Braten würde ich es zwar nicht nehmen, da es bei hohen Temperaturen schnell rußt und qualmt, aber ist perfekt für leckere Salate und zum Backen bei Temperaturen unter 160°C. Da das Verhältnis der Fettsäuren dem der menschlichen Haut ähnlich ist, kann man es auch wunderbar als Körperlotion verwenden: Als hanfiges Massageöl, zur Pflege bei trockener oder rissiger Haut und sogar zur Babypflege (es gibt auch Babyöl aus Hanf – das allerdings meist lebensmittelecht ist und auch für Salat verwendet werden kann). Dann viel Spaß mit deinem Hanföl.“

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