Freitag, 24. April 2009

GMM-GSS:grossstadtsurvivor auf dem Hanftag

„Legalisierung aller Drogen hier und sofort!“ – Ja, auch eure grossstadtsurvivor sind hin und wieder politisch! Und wie setzt man ein solches politisches Anliegen am Besten um? Natürlich! Man schlurft stundenlang die Strassen auf und ab! Also kommt auch ihr zum Hanftag nach Berlin und schlurft mit euren Helden!

Beste Verkleidung
Von wegen Trendfarbe pink. Grün ist angesagt – seit neuestem sogar blau – und das mit Helm. Der universelle Colour-Tip, auf den sich alle Parteien einigen können: Schwarz, dann nur noch zu unterscheiden an oben ohne oder oben mit, bzw. dem Schlagstock. Und wenn du schon als Polizist gehst: Denk dran, auf dem Hanftag gibt es immer viel leckeres zu holen – man kann danach ja noch teilen, gegen das schlechte Gewissen hilft das alle mal. Sehr beliebt ist auch die Verkleidung Denunziant: Einfach mit einem riesigen Pfeil auf dem Rücken neben kiffende Gruppen stellen. Oder versuch doch mal als Presse verkleidet bei den Polizisten herauszufinden, warum sie nun auf einer Demo für die Legalisierung sind, ob sie im Dienst überhaupt demonstrieren dürfen und ob sich das nicht ein bisschen widerspricht – kündige schon mal den Aufhänger an: „Tausende Bullen für Legalisierung – Kein Bock mehr auf Arbeit?“

Wagen
Am authentischesten fährt man natürlich mit dem Benz im schwarzen Block, aber zur Not tut‘s auch Omis Hackenporsche, um ein bisschen Musik und Bier zu mobilisieren (darum ging’s doch, oder?). Und wenn wirklich nichts anderes zur Hand, tut es auch eine Boeing 747 – zwei Vorteile: zieht ein klein wenig Aufmerksamkeit und mit „fliegen“ trifft man das Thema immerhin ein bisschen.
Ansonsten kann irgendwas was gezogen werden, gern auch Couch auf Skateboard zum anhängen an einen der Wagen – bildet euch nur nicht ein ihr könntet die ganze Strecke laufen – ihr habt es in den letzten zehn Jahren eh nie weiter als bis zum Kühlschrank oder zum Dealer geschafft.

Wagendekoration
Ganja statt Gaffa: Wagenaufbauten mit Pflanzenteilen zurechtzurren, und mit Ganja isolieren, dann wird dem DJ nicht mehr kalt und alle haben was davon. Die Polizei wird sicher der kräftige Geruch abschrecken. Ansonsten eignen sich auch durchgestrichene Bob Marley Flaggen oder „kiffen macht spießig“-Plakate. Für Prohibitionisten empfiehlt sich die Variante Autobombe.

Wetter
Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur ineffektive Drogen.

Musik
Am besten spielt ihr Gabba und Schranz – nur so könnt ihr gewährleisten, dass Umherstehende spontan mitlaufen – diese Musik verbindet einfach. Am Anfang des Zuges empfiehlt es sich Heino zu spielen. Senile alte Menschen werden einfach mitlaufen ohne nach den Gründen der Demo zu fragen. Rein PR-technisch sieht es immer gut aus, alte Leute vorne stehen zu haben – ihr und eure Freunde könnt ja vielleicht lieber hinter dem zweiten Wagen laufen, wenn das ok ist – nix persönliches.

Anliegen in die Welt tragen
Solltet ihr tatsächlich ein solches besitzen, z.B. „brauche was zu kiffen“ oder „mir ist kalt“, hilft es nicht nur, dies auf Schilder zu schreiben, sondern natürlich auch klassisch sie in Gesang zu verpacken. Neue, extremere Aktionsformen, wie zum Beispiel öffentliches Frieren sind dann eher etwas für den November südwestlich von Berlin.

Und wenn ihr nicht wisst, was ihr schreien sollt, hier zum Schluß ein paar Vorschläge:

„Wir sind Druffies, was seid ihr?“

„Haut rein, haut rein, haut rein!“

„Nie, nie, nie wieder nüchtern“

„XTC statt Hartz IV“

Das System
Der allgemeine Feind, der je nach Demo andere Konturen annimmt, mal der Polizeistaat, mal von den USA dominiert und mal jüdisch und manchmal ist es einfach die Vereinigung der Staubsaugervertreter, ist ein praktisches Hilfsmittel um sich zusammengehörig zu fühlen. Damit auch du dich in der Familie aufgehoben fühlen kannst, hier das ABC der Kifferfeinde:
Sabine Bätzing
Fanatiker und Spaßbremsen (ergo religiöse Menschen)
Menschen, die pünktlich sind und hin und wieder was auf die Reihe bekommen
der Typ, der es tatsächlich geschafft, hat diese Demo anzumelden und wegen dem du nun deine Bong verlassen musstest.

Tu‘s:

Viele sehr illegale Dinge dabeihaben –
oder sie zumindest kurz davor schlucken
Ein schwarzes Tuch einstecken, in das ihr euer Weed einwickelt.
Jeden Teilnehmer mit Namenskärtchen ausstaffieren – ein bisschen Hilfe für den Staat muss schon sein.

&

Tu‘s nicht:

Langweilig herumstehen.
Komplett schwarz tragen (lang-wei-lig!)
Nüchtern sein – das wirkt unglaubwürdig – stell dir vor auf ner Antifademo wären Nazis.
Nett zur Polizei sein – die hat das nun wirklich nicht verdient.
Mit offenen Dosenbieren schmeissen. Tut keinem weh und kostet 25 cent. Wohingegen…, aber wir wollen hier ja keinen aufwiegeln. Raucht mal lieber noch einen.

So, dann dürfte für den Hanftag ja alles geritzt sein.
Wir sehen uns in Berlin
eure grossstadtsurvivor(.de)

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