Mittwoch, 11. März 2009

Wie alles anfing

Es ist wieder Frühling und der Hanf wird auch dieses Jahr sprießen und blühen, Prohibition hin oder her.
Einige Länder (Tschechien, Spanien, Niederlande, (Nieder)-Österreich oder die Schweiz) schauen mehr oder weniger weg, wenn es um den Anbau von ein paar Pflanzen im Vorgarten geht.

Liebe Redaktion,
ich wollte Euch einfach mal erzählen…

Wie alles anfing

Meine allerersten Erfahrungen habe ich mit dem Outdoor-Anbau von Cannabis in den Jahren 1996 bis 2000 gemacht. Damals war es noch nicht möglich, Qualitätsstecklinge zu beschaffen, dennoch konnte man von Freunden verhältnismäßig gute Samen kriegen, die, großgezogen und probiert, wahre Wunder wirkten. Aber über diese Art von Anbau wollte ich nicht schreiben. In 2002 fing ich an, unter elektrischer Beleuchtung, im Volksmund „Indoor“ genannt, anzubauen. Das Netz von Growshops war damals nicht so dicht wie heute, aber im Norden Tschechiens wurde gerade ein Growshop eröffnet. Ein Freund, der schon damals angebaut hatte, weihte mich ein. Er zeigte mir, wie man die schönsten Pflanzen heranziehen kann, und alles hat er mir nach und nach von Grund auf erklärt. Und dafür bin ich ihm bis heute dankbar.
Damals waren Growdünger auf dem tschechischen Markt zwar schon erhältlich, aber die Auswahl war weitaus kleiner als heute. Dem Rat meines Freundes folgend, begann ich Plagron anzuwenden und auch nach sechs Jahren Anbau bleibe ich den Pionieren bei uns in Tschechien treu. Natürlich habe ich mehrere Dünger ausprobiert, aber mit Plagron habe ich immer die besten Ergebnisse erzielt, sowohl in der Wuchsphase, als auch in der Blüte – nach Zugabe dieses grünen Wunders sehen die Pflanzen genau so aus, wie sie sollen und wie ich es von Fotos kannte.
Auch die Auswahl des Substrates ist wichtig. Nicht jedes im Geschäft gekaufte Substrat ist geeignet, deshalb ist es besser, etwas zuzuzahlen und ein Qualitätssubstrat zu kaufen, mit allem, was die Blümchen brauchen. Von Anfang an benutze ich Plagron-Substrate und Qualität ist Qualität.
Ein anderer wichtiger Faktor ist die Platzauswahl und die Zahl der Pflanzen, die man zweieinhalb Monate lang züchten und verwöhnen soll. Früher habe ich in einer einfachen, mit Folie ausgelegten Spanplattenkammer mit selbst gemachter Lüftung angebaut, aber heute gibt es Homeboxen auf dem Markt, die viel besser sind. Gute Qualität, bequemes Anbauen und tolle Preise, sowohl die Boxen selbst als auch die komplette Ausstattung, die man für weniger als 15 000 Kronen besorgen kann.
Ich habe mit fünfzehn Pflanzen und einer 400-W-Lampe begonnen. Wichtig sind auch die Abluft sowie der Aktivkohlefilter, wegen des Geruchs sowie des Ertrags. Beim Indoor-Anbau ist es von großer Bedeutung, bestimmte Grundsätze genau einzuhalten, und zwar: richtige Temperatur, Feuchtigkeit und den Luftaustausch. Bei mir wird eine konstante Temperatur gehalten, circa 26 °C, in der Wuchs- sowie Blütenphase. Die Luftfeuchtigkeit in der Wuchsphase bleibt bei circa 60 %, nicht höher, da es dann vorkommen kann, dass die Pflanzen vermehrt Hermaphroditen (Zwitter) bilden. Diese Feuchtigkeit halte ich die ganze Wachstumsphase, so etwa zehn Tage. Nach zehn Tagen stelle ich von der 18-Stunden- auf die 12-Stunden-Periode um, wodurch ich der Pflanze den Blüh-Impuls verpasse. Nach dem Umstellen wachsen sie umso schneller, der Zuwachs an Blattmaterial ist zweimal so groß wie in der 18-Stunden-Periode. Jetzt ändere ich die Dosierung der Düngemittel und gebe Blütenstimulatoren zu und beleuchte die blühenden Pflanzen ungefähr zwei Monate lang. Es ist erstaunlich zu beobachten, wie die Pflanzen sich verändern und die Blüten von Tag zu Tag an Größe zunehmen.
Dünger, der der Pflanze gibt, was sie braucht, gerät dann auch in die Blüten. Um hochwertige, kompakte und wohlschmeckende Blüten zu erlangen, spüle ich die Blüten eine Woche lang ordentlich mit Advanced Hydroponics Final Solution. Damit wasche ich alle Düngerreste aus. Viele Grower machen einen großen Fehler, wenn sie minderwertige Dünger benutzen und vor der Ernte nicht durchspülen. Dadurch zerstören sie alles, wonach sie zweieinhalb Monate gestrebt haben. Ich bin kein Verfechter von großen Pflanzen, ich mache sie 40 bis 50 Zentimeter groß und ich glaube, der erzielte Ertrag ist unter gegebenen Bedingungen – mit der üblichen Paranoia – relativ gut.
Das Wichtigste diesmal nicht zum Schluss: Das Besorgen und Auswählen von Qualitätsstecklingen. Klone sind heutzutage privat ziemlich gut erhältlich und die Auswahl der Sorten ist groß. Ich widme mich momentan Orange Bud. Oder man kann sie theoretisch einfach in einem österreichischem Blumenladen kaufen.
Anbei schicke ich Euch auch ein Bild meiner Blume, hoffentlich gefällt sie euch. Geschmeckt hat sie großartig. Allen Growern wünsche ich eine fette Ernte und gute Rauchwaren!
Grüße aus der Tschechischen Republik

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