Montag, 9. März 2009

Low Budget Grow Teil II

Neues vom Waldmeista

Nun hat Henk also seine Hardware und eine kleine, aber feine Auswahl an Samen besorgt und der Low-Budget-Grow kann losgehen. Bei der Zusammenstellung und Aufbauphase der technischen Hardware, insbesondere in Bezug auf botanische Gesichtspunkte, wird Henk immer wieder bewusst, dass er wirklich nicht mit einem bösen, schädlichen Teufelskraut, sondern mit einer Pflanze zu tun hat . Einer ganz normalen Pflanze. Natur. Leben – das ein Recht auf Existenz hat und mit wunderbar genüsslichen, wie auch heilvoll medizinischen Nebenwirkungen ausgestattet ist. Herzlich willkommen beim zweiten Teil von Henks Low Budget Grow

In diesem Teil könnt ihr lesen, wie unser niederländischer Freund vom heimlichen Handwerker endlich zum Botaniker wird . Ab jetzt wird es endlich grün in seinem Schrank.

LOW-BUDGET GROWING oder Growing@Hartz IV, Teil2

Samenkeimung
Vegetative Phase

Die gewählten Samen stammen großenteils von einem Hybrid, der aus einer männlichen Original Highway Delight Pflanze und einem süßen Sensi Skunk Weibchen entstand. Ebenso sollen es drei Mango, drei Papaya und zwei Shivas sein. So bringt Herr Paschulke knapp zwei Dutzend Samen zum Quellen.
Für die Zuluft hat unser Kleinstgärtn Zuerst lässt er die Samen in einem Glas mit Wasser für 24 Stunden liegen. Diese werden dann in einem oder mehreren kleinen Gefäßen (Untertasse, Aschenbecher), die mit einem vierfach gefalteten, feuchten Küchentuch ausgelegt wurden, platziert. Am besten an einen fast dunklen, 15-20 Grad kühlen Platz in der Wohnung stellen. Nach bereits ein bis drei Tagen treten die Wurzeln aus den Samen und sind bereit, eingepflanzt zu werden.

Henk pflanzt die Samen etwa 1/2 Zentimeter tief in kleine, sehr feuchte, aber nicht triefend nasse Jiffy Töpfe und achtet darauf, dass die Jiffys stets feucht bleiben. Diese werden nun für circa drei Wochen in einem normalen Schrank unter die zwei CFL Röhren (welche noch beide nebeneinander an einem Brett befestigt wurden) mit nur etwa zwei bis fünf Zentimeter Abstand gestellt.

Sobald die ersten Spitzen aus der Erde treten, wird das Licht angeschaltet.
Nach ein paar Tagen ist es Zeit für mehr Platz für die Wurzeln, also müssen größere Töpfe her.

Als besonders praktisch stellt sich die Röhrenlänge von 120cm heraus, um unter jede der beiden Lampen zehn kleine 0,5l Töpfe mit 12cm Durchmesser zu stellen. 20 Lucky Winners sind also gekeimt und wachsen fleißig. Soweit so gut. Mit bunten Klebebändern auf Zahnstochern wurden sie nach Sorten markiert. Henk lässt die Lampen 18 Stunden während der ganzen Wachstumsphase leuchten, stellt noch einen Umluftventilator hinein und versucht, die Luftfeuchtigkeit über 70% zu stabilisieren (wenn es sein muss, stellt er ein paar Schalen mit Wasser in den Schrank und besprüht die Babies öfter mit Wasser) sowie die Lufttemperatur bei 21 – 24 Grad Celsius zu halten. Mehrmals täglich wird in den ersten Tagen nach dem Wohlbefinden der Mädels geschaut, denn die ersten Tage können kritisch sein, weil die Kleinen noch äußerst empfindlich sind. Als besonderes Leckerli gibt’s in den ersten Tagen gefiltertes Regenwasser, pur, ohne Zusätze. Im Winter auch Schnee genannt und noch einfacher aufzufangen. Das verbessert die Nährstoffaufnahme.
Nach etwa zehn Tagen im Leben der Kleinen bekommen sie neben Regenwasser Bio Sevia Grow, also Dünger für das vegetative Wachstum.
Wie im ersten Teil erwähnt, soll dies ein schneller Grow mit gutem Ergebnis werden, jedoch aus Samen und nicht aus Stecklingen. Nach gut drei Wochen sehen 18 junge Pflanzen gesund und munter aus, mit großen Blättern, mehreren Trieben in sattem Grün. Hervorragend. Erwähnenswert ist hierbei, dass die Pflanzenhöhen zu diesem Zeitpunkt nur 10 – 13 Zentimeter (!) betragen. Henk ist gespannt ,was man aus solch kleinen, aber kräftigen Jungpflanzen unter 400W indoor herausholen kann, wie groß sie werden und wie hoch der Ertrag sein wird.

Erste Hälfte der Blütephase (Blütewochen 1 – 4)
Nun ist es endlich soweit. Der Umzug in die Growbox findet statt und die Zöglinge werden in die Blüte geschickt.

Mit nur noch 12 Stunden Licht und in den anderen 12 ungestörte Dunkelheit geht es in die letzte Lebensphase. Umgetopft werden sie noch am Anfang der Blüte in 6,2l große, schwarze Töpfe mit 17,5cm Durchmesser in einem Mix aus Blumenerde und Perlite (ein 100l Sack wurde für €18 im Growshop nachträglich noch besorgt, das nennt man mal eine Familienpackung!). Henk achtet unbedingt auf eine sehr großzügige erste Bewässerung in den großen Töpfen , um keine trockenen Erdklumpen entstehen und die Wurzeln womöglich austrocknen zu lassen. Perlite speichert Luft und Wasser, sorgt definitiv für eine bessere Durchwurzelung und ist deshalb nach Aussage unseres niederländischen Hobbygärtners wärmstens zu empfehlen.
Am fünften Blütetag werden noch zwei winzige Shivas (Spätkömmlinge und nur mickrige neun Zentimeter groß) in die Box gestellt. Besser als wegkloppen is‘ das allemal.
Die ersten paar, in diesem Falle neun Tage, wird noch der Wachstumsdünger beim Gießen verwendet, um den früh in die Blüte geschickten Pflanzen einen deutlichen Wachstumsschub in Sachen Höhe zu verschaffen, bevor Henk danach den Blütebiodünger benutzt. Während der Tage der Düngerumstellung kommt es zu leichten Mangelerscheinungen an einigen der Pflanzen. Dies wird durch ein erneutes Düngen mit stärkerer Dosierung wieder innerhalb von drei bis vier Tagen stabilisiert und die betroffenen Blätter färben sich wieder mit sattem, gesundem Grün.
Der Umluft- wie auch der Rohrventilator sind ständig in Betrieb, doch nachts (bzw. wenn die Lampe aus ist) wird der Rohrventilator gedimmt. Zum einen ist die Innentemperatur des Schranks nachts niedriger und den Geräuschpegel des Rohrventilators muss man auch nicht unbedingt wahrnehmen. Ein Schalldämpfer ist eine durchaus lohnende Investition. Der Umluftventilator sollte die Growbox gut durchlüften und am besten über der Krone der Pflanzen angebracht sein sowie für ständige Bewegung der Blätter sorgen. Wenn die Pflanzen wachsen, muss nicht nur die Lampenhöhe (30-40 Zentimeter über den Pflanzen), sondern auch der für die Umluft zuständige Ventilator in der Höhe angepasst werden.
Seit dem Umtopfen in die großen Töpfe wird Mangels Regenwasservorräten ein Leitungs-/Regenwassermix (etwa 80/20) gegossen. Die Wassermenge wird über die Tage und Wochen konstant erhöht. Gegossen wird erst, wenn das Substrat richtig trocken ist (ungefähr einen halben Finger tief), in der Regel alle zwei bis drei Tage. Gegossen wird morgens, am Anfang der Beleuchtungszeit, um nicht unnötig viel Luftfeuchtigkeit während der Dunkelzeit entstehen zu lassen. Zwischendurch werden gelbe und tote Blätter und bei einigen der Pflanzen die unteren Triebe entfernt, um die oberen Triebe zu ‚pushen‘ und um für mehr Belüftung zu sorgen. Keiner der Hauptstämme wird jedoch beschnitten um möglichst große Tops zu bekommen.
Teilweise steigt die relative Luftfeuchtigkeit bis über 80%. Um die teils nachts zu hohe Luftfeuchtigkeit kostengünstig unter Kontrolle zu bekommen, stellen wir noch einen kleinen Luftentfeuchter (ab 6 €) hinein. Wirklich zu empfehlen ist der kleine blaue Kasten, der eher an einen Ministaubsaugroboter aus einem SciFi-Film erinnert, aber wirklich gute Dienste erweist. Die meiste Zeit liegt die Luftfeuchtigkeit bei fast idealen 50 – 55 Prozent. Selten gehen die Werte noch über die erträglichen 60 Prozent. Es ist wirklich ausgesprochen wichtig , auf die richtige Luftfeuchtigkeit, besonders ab der Hauptblütephase zu achten, um kein Ungeziefer und Schimmel als WG-Mitbewohner in die Box zu lassen. Vorbeugen ist sowieso immer besser, deshalb hängt der erfahrene @home Gärtner noch eine Gelbtafel über seine Pflanzen, um eventuell auftretende Angreifer zu identifizieren und nebenbei gleich auszuschalten. Man achte darauf, sie nicht zu nah an den Umluftventilator zu hängen, um nicht die Growbude neu tapezieren zu müssen. Der Leim der Gelbtafeln an den Wänden, entstanden durch zu starkes Herumflattern, hat sich als hartnäckig erwiesen.
Die Temperatur liegt während den täglichen 12 Stunden Licht zwischen 25 – 27 Grad und sinkt im Dunkeln auf 19 – 20,5 Grad Celsius. Optimal.
Am 11. Blütetag wird die erste männliche Pflanze von Henk zu 100% identifiziert. In den folgenden acht Tagen stellen sich sechs weitere der Pflanzen als Männer heraus.

Die Männer werden aussortiert und entsorgt. Elf gesunde Mädels verbleiben nun in der holländischen Frauen-WG, in der es so langsam richtig kuschelig wird:
8 x Sensi Skunk x Original Highway Delight
1 x Mango
1 x Papaya
1 x Shiva

Und sie sehen prächtig aus! Am Anfang der dritten Blütewoche (Tag 15) sind die Pflanzen, die 14 Tage vorher noch 10 – 13 Zentimeter groß waren, zwischen 30 und 40 cm hoch. Eine weitere Woche später (Blütetag 22) sind sie schon bei 50 – 75 cm Höhe und sie wachsen weiter und formen sich zu einem grünen Dickicht aus Blättern und Blüten.

Die Shiva ist aufgrund kürzerer Wachstums- und Blütezeit hierbei ausgenommen.
Aufgrund der Transpiration der Pflanzen bilden sich manchmal kleine Tropfen auf den Blättern. Diese gilt es, durch leichtes Schütteln und indem man mit der Hand zwischen die einzelnen Pflanzen geht, zu entfernen. Es könnte zu Brandflecken durch die Lampe führen oder -noch viel schlimmer- Schädlinge anziehen. Aus diesem Grund und der gerechten Verteilung des Lichts wegen werden die Töpfe fast täglich umgestellt oder gedreht. Die größten Pflanzen stehen vorwiegend am Rand der Growbox, wohingegen die kleinen Pflanzen direkt unter der Lampe stehen. Teilweise wurden diese durch daruntergestellte, umgedrehte Töpfe höher gestellt, um die Spitzen auf etwa gleicher Höhe und Entfernung zum Licht zu halten.

Am Ende der vierten Blütewoche ist der Schrank zu einem grünen Meer mit heftig wachsenden, kleinen, weißen Blüten erstrahlt und beim Öffnen der Türen kommt unserem Freund ein herrlich süßlich, gleichzeitig würziger und noch sehr ‚grüner‘ Geruch entgegen.

Das erfreut das Herz eines jeden Cannabisliebhabers. Mutter Natur ist wunderbar. Die Bilder aus A‘dam sprechen für sich.
Die letzten Wochen der Blüte, phatte Budshots und alles über die Ernte gibt’s in der nächsten Ausgabe…

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