Kanonen gegen Spatzen – Das Hanfverbot macht’s möglich
In der Schweiz sitzen viele Menschen wegen Hanf im Gefängnis. Einige haben zuvor einen Jahre andauernden Kampf gegen die Behörden geführt und schlussendlich dafür mit einer mehrjährigen Haftstrafe bezahlt.
So auch Berhard Rappaz. Der Hanfbauer aus dem Wallis hat über Jahre hinweg Cannabis und Haschisch für kranke Menschen mit Wissen der lokalen Behörden produziert. Nach diversen Geldstrafen und einer Verurteilung zu fünfeinhalb Jahren Haft in erster Instanz konnte er nach einem Hungerstreik Haftverschonung erreichen und Berufung gegen diese Urteil einlegen. In der momentan noch andauerten Berufungsverhandlung fordert die Staatsanwaltschaft 10 Jahre Haft. Rappaz’ Rechtsanwalt fordert eine Einstellung gegen eine Geldbuße.
Auch Hanfbauer- und Aktivist Andre Fürst befindet sich zur Zeit in Haft.
Andre machte ebenso wie Rappaz aus seinem Beruf keinen Hehl und brachte Jahr für Jahr seine Ernte ein. Legal, wie er damals noch glaubte hat er in biologisch angebauten Hanf investiert und sich für die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten des Hanfs eingesetzt – um der Landwirtschaft eine Zukunft ohne Subventionen zu ermöglichen und um zur Lösung eines dringlichen sozialen Problems beizutragen. Sein Vorgehen schien, genau wie bei Berhard Rappaz, bis zum Nichteintretens-Entscheid des Nationalrats richtig. Dann folgten die mit der Rücknahme der geplanten Revision verbundenen juristischen Konsequenzen. Andre Fürst sitzt zur Zeit in der Haftanstalt eine 29 monatige Haftstrafe ab.
Die beiden stehen für eine Vielzahl mündiger Schweizer und SchweizerInnen, die schon wegen eines wirtschaftlich und politisch sinnlosen Verbots kriminalisiert worden sind. Ohne jemanden zu schaden. Herr Fürst und Herr Rappaz haben lediglich konsequent an einem besseren Modell für die Zukunft gearbeitet.
Bis zum bitteren Ende.