Montag, 5. Mai 2008

Modern Taking: Kokain ja, Hanf nein?

Dieter Bohlen als Vorbild?

Am 19. April war´s soweit.
Den Dieter trifft der Schlag, als er an den Kabinen der DSDS-Hänflinge vorbei schlendert. Den Duft kennt er irgendwoher. Das muss Haschisch sein, fällt es ihm wie Schuppen aus den wie immer tadellos gescheitelten Haaren. Schwer schockiert schreitet das Tötenseer Stimmwunder zur Tat und äußert seine Verdächtigungen gegenüber dem Sender. Allerdings ohne Beweise zu haben. Anscheinend ist die Vorstellung, dass in seiner Plastik-Traumfabrik das Harz der Cannabispflanze konsumiert werden könne, unerträglich für den Dieter.
„Ich habe RTL umgehend darüber informiert. Der Fall muss aufgeklärt werden. Musik und Drogen – das geht bei mir gar nicht“, sagte der wohl sehr vergessliche Dieter Bohlen.
Als nämlich der aktuelle Superstar Mat Marklock angeblich beim Koksen auf der Toilette fotografiert wurde, kam dem Dieter die Entscheidungsfreiheit des Individuums in den Sinn, weshalb er die Handlungsweisen seines Schützlings tolerieren würde. Jeder müsse selber wissen, was er tue, ließ Deutschlands erfolgreichster Musikproduzent mitteilen.
Soll heißen: Kokain ja, Hanf nein?
Dies sind schon sehr merkwürdige Zeichen, die der Dieter da setzt. Die beschuldigte Teilnehmerin aus den Niederlanden bestreitet die Vorwürfe, ebenso wie die von Bohlen auf den Plan gerufenen Verantwortlichen von RTL.
Einen Drogentest für alle Showteilnehmer, Jury wie Sänger, lehnen so gut wie alle an der Schlammschlacht Beteiligten ab. Der Dieter genau wie die in seinen Augen „kleine Holländerin“. Man stelle sich vor, ein Drogentest würde in der Musikbranche Standard. Uns stände die große Zeit der Promi-Outings bevor. Wäre zwar juristisch sehr bedenklich, würde aber eine Menge neuer Erkenntnisse und Spaß bringen.
Außerdem: Wie, wenn nicht extrem berauscht, sollte man die Produktionen des Meisters denn je unbeschadet überstehen können? Wie, wenn nicht total neben der Spur, sollte man je in der Lage sein, seine verbalen Ausfälle und Erniedrigungen ertragen zu können?
Also lieber Dieter, bevor du zur folgenden Hexenverbrennung schreitest und dir den Schuldigen schnappst, überleg‘ dir doch erst einmal ernsthaft die Erwartungen, die du an deine Kandidaten stellst. Wo wäre die Musik ohne Drogen?

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