Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.
Markus (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Hallo Kascha,
Bei uns gibt optisch top Grünes. Wenn man es klein macht, ist weißes kristallines Pulver dazwischen, es nennt sich Prix (keine Ahnung, wie das geschrieben wird). Schmeckt nach nichts, wiegt aber viel. Bei Google und Co habe ich nichts gefunden. Was ist das?“
Kascha antwortet:
„Hi Markus,
auf jeden Fall würde ich behaupten, dass dein Gras gestreckt ist. Was es genau ist, kann ich nur vermuten. Brix (unter dieser Schreibweise findest du es auch bei Google) ist eigentlich die Maßeinheit für in Wasser gelösten Zucker. 25°Bx, also 25 Grad Brix, bedeuten dabei einen Anteil von 25g Zucker in einer 100g Wasser-Zucker-Lösung. Erdbeeren von guter Qualität sollten zum Beispiel mindestens 16°Bx haben. Aber zurück zum Thema: Unter dem Namen „Brix“ hat es auch ein Streckmittel für Gras zu einer gewissen Berühmtheit gebracht. Dieses Brix besteht ebenfalls aus einer Zuckerlösung, die aber auch Flüssigplastik und andere Stoffe enthält wie das Hanf Journal in einem Test nachgewiesen hat. Mittlerweile ist Brix aber in Deutschland wohl nicht mehr so verbreitet wie vor noch etwa einem Jahr und da das Pulver geschmacklos ist, kann es auch sein, dass es Mehl, Talkum oder Sand ist. Mit der Geschmacksprobe wäre ich übrigens vorsichtig, seit vor einigen Monaten verbleites Gras aufgetaucht ist: Die Skrupel einiger Händler scheinen angesichts der verstärkten Repression im Homegrow-Bereich und des damit verbundenen „Zwanges zum Schwarzmarkt“ immer geringer zu werden.“
Anonym (Ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Hallo,
Erst mal ein dickes Lob an eure Zeitschrift!!! Ich möchte dieses Jahr mal im Topf Outdoor anbauen. Ich habe Early Girl Samen und möchte die dieses Jahr vermehren für die nächsten Saisonen. Und wollte mal wissen, wie ich dies genau machen soll. Weil ich mir nicht ganz sicher bin. Ich habe aus Growshops verschiedene Meinungen gehört. Wie Männlein + Weiblein was mir logisch erscheint und Weiblein + Weiblein, was mir nicht in den Kopf will. Da Samen extrem teurer sind, will ich kaum Fehler machen. Weiterhin würde ich gern wissen, wie groß denn der Topf am Ende der Blüte sein sollte. Ist denn, wenn die Pflanze befruchtet wurde, auch noch genug THC enthalten?
Vielen Dank im Voraus, würde mich über eine Antwort sehr freuen!!! Weiterhin hoffe ich, dass sich die derzeitige Btmg- Lage bald positiv ändert und jeder selbst entscheiden kann, welche Pflanzen er im Garten anbauen will!!!
Macht weiter so!!!!!“
Kascha antwortet:
„Hallo lieber Leser,
ich gehe davon aus, dass dir die derzeitige BtmG-Situation bewusst ist und du meine Antworten nicht nutzen wirst, um Straftaten zu begehen. Deshalb kann ich dir auch keine Anleitung geben und hoffe mit dir, dass dem ganze würdelosen politischen und polizeilichen Kasperletheater, um die Hanfpflanze nach fast 100 Jahren erfolgloser Prohibition vielleicht mal langsam die Luft ausgeht. Im Moment sind die Kleingärtner ja die neuen Sündenböcke für die Justiz.
Zum Vermehren gibt es jedenfalls zwei verschiedene Methoden: Mit Samen oder mit Stecklingen. Für die erste Methode benötigt man ein Männchen und ein Weibchen, die man sich gegenseitig befruchten lässt, worauf hin man die Samen aus dem (wegen den Samen) nicht mehr ganz so tollen Gras sammelt. Für die Methode mit den Stecklingen braucht man weibliche Pflanzen, von denen man Stecklinge abschneidet, die man dann einzeln weiter wachsen lässt.
Bei Profis ist die Methode mit den Stecklingen beliebter: Da sehr viel angebaut wird und die Pollen unter Umständen weit fliegen können, weiß man nie, wessen Kind die Samen sind. Außerdem können sich auch diese Samen wieder zu Männchen entwickeln, man hat also eine Menge unnötige Mühe mit Aussortieren. Stecklinge dagegen haben immer das gleiche genetische Material und bei gleich bleibenden Licht-, Boden- und Luftbedingungen kann man gleich bleibende Qualität erzielen. Dazu werden üblicherweise Triebe aus der Mutterpflanze geschnitten und als Klone aufgezogen. Da das Klonen ganz neue Möglichkeiten zur Geschlechtsbestimmung und zur Blütezeitkontrolle bietet, ist es lohnenswert, sich ausführlicher damit zu befassen. Im Archiv von hanfjournal.de findest du unter Suchwörtern wie „Stecklinge“ oder „Klonen“ eine Reihe informativer Artikel.
Gerald (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Hi Kascha,
wie legt man Gras in Alkohol ein? Ich habe darüber schon Artikel gelesen, doch die waren zu ungenau. Schützt der Alkohol das THC auch vor Sonnenlicht? Wie viel Wärme muss ich der Flüssigkeit zufügen, damit das THC psychoaktiv wird? Zerstört die Wärme das THC nicht?“
Kascha antwortet:
„Hi Gerald,
wenn man das ganze nicht unter Laborbedingungen durchführt, ist es schwer anzugeben, wie viel Wärme man braucht. Im Alltag sollte die Wärme reichen, die eine Flasche Ganja-Schnaps auf dem sonnigen Fensterbrett oder über der (nicht kochend heißen) Heizung abbekommt. Das mit der Zerstörung des THC funktioniert in etwa folgendermaßen:
Indem das THC psychoaktiv wird, wird es „zerstört“, wie es die Wärme verursachen würde. Es verändert nämlich seine chemische Form und wirkt nun psychoaktiv, ist dabei aber auch leichter flüchtig und verschwindet sozusagen schneller aus dem Gras. Wenn man das Gras in Alkohol in einer geschlossenen Flasche einlegt, löst es sich allerdings im Alkohol auf und bleibt in der Flasche, was der ganze Sinn der Aktion ist. Würdest du Gras in Alkohol einlegen, den du im Kühlschrank lagerst, wäre die Wirkung deutlich schwächer, da der Anteil des psychoaktiven Produkts der Wärmeeinwirkung geringer ist. Daher ist es auch besser, den Schnaps bei einer nicht ganz so hohen Temperatur länger zu lagern als ihn kurz aufzukochen, wobei viel Alkohol und darin gelöstes THC verdampfen würden.“