Dienstag, 11. März 2008

Rolys Silberscheiben des Monats März

The Orb: The Dream
(stereo deluxe)

Ihr Beitrag zur Musikgeschichte ist legendär. Sie sind nicht nur die Ikonen der britischen Rave-Bewegung, sie haben auch die Rhythmen des Ambient-House entflammt. Während Jimmy Cauty sich auf The KLF konzentrierte, wurde Killing-Joke-Mitglied Youth 1990 der Co-Autor der Hitsingle „Little Fluffy Clouds“. Mit dem Track „Blue Room“ brachen The Orb 1992 den bis dato anhaltenden Rekord: Mit einer Länge von fast 40 Minuten ist sie die längste Single, die jemals an der Spitze der britischen Charts stand. Nach dem Re-Release ihres bahnbrechenden No.1 Albums „U.F.Orb” liefert nun das unerwartete, neue und bereits 20. (!) Album von Dr. Alex Paterson und Martin Glover alias Youth den Stoff für eine berauschende Zukunft. Die immer wieder mit Vocal-, Film- und Radiosamples gespickte, meist lebhaft rhythmisierte und manchmal sogar bezwingend groovende Elektronik zwischen Dub, Tribal- und Downbeats mit weiten Räumen, tiefen Bässen und sphärischen Synths wird durch vier kurze Vocal-Interludes und dem einzigen wirklichen Ambient Track „Orbisonia“ ergänzt. Gastmusiker gibt’s mit der Soulsängerin Jullet Roberts, dem Sänger Andy Caine, dem Toaster Eric Walker und dem wundervollen Steve Hillage. „The Dream” offenbart eine Rückbesinnung auf den ursprünglichen Spirit der ersten legendären Alben „The Orb’s Adventures In The Ultraworld” (1991) und „U.F.Orb” (1992) – ein Soundtrack für die frühen Morgenstunden und die Überraschung des Jahres!
www.myspace.com/orbisms
www.theorb.com


Robert Owens: Night-Time Stories
(compost records)

Robert Owens hat House die Stimme gegeben. Punkt. In den 80er Jahren hat er dem gerade erst entstehenden neuen Sound aus Chicago eine ungeahnte emotionale Tiefe verliehen und gemeinsam mit Larry Heard als Fingers Inc. das Genre maßgeblich geprägt. Seitdem ist er unzählige Male von Produzenten ans Mikro gebeten worden, um ihren Tracks seinen charakteristischen Stil von honigweichem Flehen zu geben. Nach 1001 Kollaborationen mit Produzenten wie Frankie Knuckles & David Morales („Rhythms In Me“), Photek („Mine To Give”) oder Coldcut („Walk A Mile In My Shoes“) hat der heute 46-Jährige nun mit „Night-Time Stories“ sein erstes Soloalbum nach 17 Jahren zusammengestellt. Von Jimpster, Simbad und Ian Pooley über Atjazz, Charles Webster und Marc Romboy bis Wahoo, TJ Kong & Dos Santos und Kirk Degiorgio haben alle ihre Trademark-Sounds zurückgestellt und ganz im Dienste von Owens Gesangslinien auf feingliedrig romantische Tracks mit viel nächtlichem Hall gesetzt. In der Nummer „Press On“ hat Owens sogar selbst die Gerätschaften im Studio bedient. Das Werk entführt die alte Schule der House Music ins Reich der Zeitlosigkeit und spannt den Bogen von klassischem Deep House über soulige Downbeats bis hin zu eher tech-housigen Entwürfen, wobei seine Stimme stets den Raum füllt, aber nie den Song erdrückt. Ohne Robert Owens wären einige Houseklassiker bestimmt nur halb so deep, er verkörpert Geist und Seele von House, dieser hedonistischen und hochspirituellen Musik.
www.compost-rec.com


Various: Hospital Mix.Six
(mixed by Cyantific) (hospital)

Nach Tony Coleman, Tomahawk, Nu:tone, Cyantific und London Elektricity wurde der sechste Teil der beliebten Mix-Serie erneut von BBC 1Xtra Award Winner Cyantific zusammengestellt und gemischt. Mit drei Technics und 26 Krankenhaus-Hymnen liefert uns der gute Mann unwiderruflich und einmal mehr Qualität pur und ein Testament an die moderne Kunst des Drum’n’Bass. Los geht’s mit dem fantastischsten „Metamorphosis“ von High Contrast, unter den Cyantific gleich noch einen Double-Drop mit dem zeitlosen „Inside My Soul“ von Logistics schiebt. Mit seinen Skills beglückt er den geneigten Hörer mit einem ausgeklügelten Übergang nach dem anderen und lässt die Stücke so zusammenfließen, als wären sie speziell für diese Abfolge produziert worden. Darüber hinaus sind die neun bislang unveröffentliche Tracks großartiger Künstler wie Blame, Logistics, Danny Byrd, Makoto + T-ak, Mistabishi und Cyantific himself ausnahmslos top. Das Herzstück für mich ist der Part, wenn High Contrast’s „If We Ever“ und Muffler’s „Mermaids“ klimpern und mit Danny Byrd’s Drum’n’Bass(!)-Smasher „Shock Out“ der Jungle Vibe zurückkommt, denn dann ist endlich mal wieder anständiges Getrommel mit ordentlich Bass angesagt – big up, soul supremo Danny! Weitere persönliche Highlights sind Nu:Tone’s „Troopers“, bevor’s mit Mistabishi’s Piano-Killer „No Matter What“ dann endgültig back to the roots geht. Hätte nicht geglaubt, dass ausgerechnet die Pop-Krankenschwestern für den Spirit sorgen, der Drum’n’Bass immer ausgezeichnet hat. Bitte so weitermachen! Handz up!
www.hospitalrecords.com
www.grooveattack.com

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