Freitag, 28. Dezember 2007

Tocotronic: Kapitulation Live (vertigo be)

Rolys Silberscheiben des Monats Januar

Ihr Bandname stammt von der japanischen Spielekonsole Tricotronic, dem Vorgänger des Gameboys, und zusammen mit Gruppen wie Blumfeld und Die Sterne gelten die politisch vorbildlich engagierten Jungs als Teil der Hamburger Schule. Der 96er Song „Die Welt kann mich nicht mehr verstehen“ meistert noch heute viele meiner Identitätskrisen, und nachdem Tocotronic mit „Kapitulation“ rund zwei Jahre nach „Pure Vernunft darf niemals siegen“ ihr bereits achtes reguläres Studioalbum veröffentlicht haben, kommt nun die logische Folgerung des Studioalbums: ein formidables Livealbum, das am 16. Oktober 2007 bei einem Konzert in der großen Halle des Kulturzentrums Kampnagel in Hamburg nach allen Regeln der Aufnahmekunst aufgezeichnet wurde. Die Songs feiern, petisch überstilisiert, den Triumph der Niederlage, die Kunst des Verlierens und sind in den Konzerten schneller und rockiger geworden. Und sollte jemals irgendwer sich gefragt haben, warum eigentlich Tocotronic mit Rick McPhail seit 2004 ein viertes Bandmitglied haben, der braucht nur hören, was dieser für Wunderdinge auf dieser Liveplatte an der Gitarre vollbringt. Zu den „Kapitulations-Songs“ gibt es aktuelle Versionen von Klassikern wie „Aber hier leben – nein danke“, „Jackpot“ oder „Drüben auf dem Hügel“ und „Freiburg“ als ungestümes Finale. Das Postskriptum ist „Wehrlos“, der Sänger ganz brüchig und allein beim nachmittäglichem Soundcheck.
www.myspace.com/tocotronic
www.tocotronic.de
www.vertigo.fm

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