Freitag, 14. September 2007

Die Hanfberatung im Hanf Journal

Erste Hilfe für Kiffer

Julia (17) aus Köln fragt:
“Hallo Kascha,
ich habe gehört, dass die Geringe Menge in NRW angehoben werden soll. Kannst du mir sagen, was das soll, und was das für mich für Folgen hat? Ich habe gehört, dass die Verfahren bei Minderjährigen dann nicht mehr eingestellt werden, und meine Freunde und ich haben nun natürlich Angst vor Strafverfolgung.”

Kascha antwortet:
“Hallo Julia,
in der Tat hat Frau Müller-Piepenkötter, die Justizministerin, da tief in die mittelalterliche Trickkiste gegriffen. Die im Bundesvergleich eher liberale Menge von 10g, die als Eigenbedarf gelten, wird auf 6g abgesenkt. Damit geht es den Kiffern noch gut: Für andere Drogen wie Heroin, Kokain oder Amphetamin wird die Eigenbedarfsmenge abgeschafft. Die allerkrasseste Idee hatte sie aber zum Thema der Jugendlichen und Heranwachsenden, die in diesem Zusammenhang als Unter-21jährige definiert wurden. Für diese werden die Verfahren nicht mehr wie üblich folgenlos eingestellt, sondern nur unter Auflagen. Diese können sowohl regelmäßige Drogentests oder die Teilnahme an Drogenberatungsmaßnahmen oder -therapien umfassen, als auch Strafmaßnahmen wie Sozialstunden. Das ist nicht unbedingt im Sinne des Verfassungsgerichtsurteils von 1994 wie ich finde, insofern fragst du zu Recht, wie jemand auf so etwas kommt. Also wie begründet sie es? “Große Sorge bereiten mir vor allem das stetig sinkende Einstiegsalter und die zunehmende Probierbereitschaft bei Jugendlichen”, erklärt sie der Presse am 30. Juli. Meine Diagnose lautet also: Sie hat nicht die ausreichende Medienkompetenz, entsprechende Pressemeldungen und Studien richtig zu deuten, und ist charakterschwach genug, die ohnehin kriminalisierten CannabiskonsumentInnen zusätzlich zu belasten und zu stigmatisieren, während Zigaretten am Automaten und Schnaps im Supermarkt verkauft werden. Was sie als neuen Vorstoß feiert ist nur ein Versuch, mit alten Verbotsreflexen einen vom Verfassungsgericht gesetzten Rahmen aufzuweichen: ähnlich wenig ernst genommen wird die Aufforderung des Verfassungsgerichts an die Bundesländer, sich auf eine gemeinsame geringe Menge zu einigen. Es bleibt zu hoffen, dass das nicht Schule macht.”

Jimmy (19) aus Berlin fragt:
“Hallo Kascha,
in letzter Zeit bekomme ich immer tierisch gepresstes Gras, das ich kaum auseinander bekomme. Hat das irgend einen Sinn? Für meinen Dealer ist es schlecht, weil sich immer alle darüber beschweren, dass es so wenig aussieht obwohl die Waage stimmt, und außerdem müssen da drin Samen zerplatzen, jedenfalls hab ich oft so einen öligen Geschmack im Joint.”

Kascha antwortet:
“Hi Jimmy,
ja, das hat einen Sinn. Wie du dir sicher vorstellen kannst, lässt sich Gras lose in riesigen Beuteln schlechter schmuggeln, als zu Briketts gepresst. Da selbst in den Niederlanden der Anbau mittlerweile recht strikt verfolgt wird, sind sogar die Coffeeshops auf Schwarzmarktimporte angewiesen. Somit ist zur Zeit eine ziemliche Menge gepresstes Gras im Umlauf, was in der Tat zwei Nachteile hat. Der des schlechteren Zerkleinerns lässt sich mit im Handel erhältlichen Herb-Grindern, also kleinen Grasmühlen, beheben. Davon gibt es mittlerweile sogar total krasse Varianten, die die Harzdrüsen in einem gesonderten Fach auffangen. Bei Gras mit Vogelsand oder so würde ich davon aber eher abraten, aber das sollte man eh nicht rauchen. Oder du nimmst einfach eine Nagelschere. Der zweite Nachteil sind, wie du richtig bemerkt hast, die mitgepressten Samen, die zum Teil ganz schön eklig sein können. Wenn dein Ganja sehr schlimm zusammen klebt, kann das zwei weitere Gründe haben. Entweder ist es sehr harzig, oder mit Brix besprüht. Das ist eine Zuckerlösung, mit der das Gras schwerer gemacht wird und auch noch besser aussieht. Die Beimischung dürfte ein Zungentest mit etwas Erfahrung erkennen.”

Robert (18) aus Halle fragt:
“Hallo Kascha,
ich möchte mir gerne eine Bong kaufen, kenne mich aber mit den vielen verschiedenen Modellen nicht so gut aus. Kannst du mir erklären, warum manche Bongs kein Kickloch haben und ob ein Eisfach wichtig ist? Ich hab schon festgestellt dass Glas-Bongs teurer sind, aber sind die auch besser? Ich finde ja die aus Bambus schöner.”

Kascha antwortet:
“Hey Robert,
also man kann Bongs nach verschiedenen Kriterien unterscheiden. Das erste ist das Material. Es gibt Bongs aus Keramik, Glas, Acryl, Bambus, Metall und vielen anderen Materialien. Dabei haben Glasbongs den klaren Vorteil, dass sie am leichtesten zu reinigen gehen, und am geschmacksneutralsten sind. Acrylbongs sind etwas leichter und nicht so zerbrechlich, haben dafür auf Dauer etwas Eigengeschmack. Dafür sind sie billiger und können immer mal einfach ausgetauscht werden. Bambus- und Metallbongs sind oftmals die schönsten, die aus Metall sind auch am stabilsten, z.B. für Festivals. Der Nachteil ist, dass man den Rauch nicht sehen kann, was manch einem unangenehm sein mag. Außerdem lassen sich Bongs aus organischen Materialien wie Bambus oder Holz nicht mit jedem Bongreiniger putzen. Außer dem Material unterscheidet man noch “normale” Bongs mit Kickloch, und “Holländische” ohne Kickloch. Bei letzteren zieht man zum Kicken das Chyllum raus, das ist wie ich finde Geschmackssache.
Das Eisfach ist wichtig, wenn man gern mit Eis raucht. Das Eis kühlt den Rauch, so dass er, was besonders bei größeren Bongs nicht unwichtig ist, leichter und tiefer inhaliert werden kann. Außerdem sollte man noch beachten, was man sich für einen Kopf kauft. Dabei ist es besonders wenn man pur rauchen möchte sinnvoller, einen kleineren Kopf zu wählen. Ansonsten gibt es sie in allen Größen und Formen, so dass man nach Geschmack entscheiden sollte. Je nach Art des Kopfes benötigt man eventuell noch ein Sieb, bei Flutschköpfen benötigt man keins. Wenn man ein Einhängesieb kauft empfehle ich Stahlsiebe, die sich nicht so schnell erhitzen wie Messingsiebe.”

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