Erste Hilfe für Kiffer
Katja (17) aus Bochum fragt:
„Hallo Kascha,
ich rauche noch nicht lange und auch nicht so oft, deshalb kenne ich mich auch nicht so gut aus. Aber ich höre immer wieder was von „Pollen“ und wollte mal fragen ob damit wirklich die Blütenpollen gemeint sind, und ob man die wirklich rauchen kann? Ich kenne nur die Blüten und das Haschisch..“
Kascha antwortet:
„Hey Katja,
das ist eine gute Frage, ich glaube dass viele das durcheinander bringen. Wie du weißt sind Pollen normalerweise diese kleinen Staubkrümelchen, die von Samenpflanzen zum Zwecke der Fortpflanzung produziert werden. Bei der Hanfpflanze werden diese von der männlichen Pflanze produziert, man raucht aber die Weibliche. Also meint man mit Pollen entweder die losen Harzdrüsen (die werden wegen ihrer Ähnlichkeit mit Pollen so genannt) oder die Blüten. Warum die Blüten als Pollen bezeichnet werden weiß ich nicht, vielleicht in Ableitung von Knollen. Schließlich ist es ja nicht nur bei uns üblich die Blüten merkwürdig zu benennen, der im englischsprachigen Raum übliche Begriff „bud“ bedeutet auch eigentlich Knospe und nicht Blüte. Das Wort Polle taucht allerdings auch im Zusammenhang mit Haschisch auf: Das so genannte Pollenhasch. Die Bezeichnung habe ich schon sowohl für selbst gemachtes grünliches Haschisch gehört, das den Namen trägt, weil es aus den gesammelten „Pollen“ zusammengepresst wurde, als auch für frisches, braunes, leicht kristallines Haschisch aus Marokko, das auch international den Namen „Polm“ trägt (wohl das niederländische Wort für Pollen). Ob schon jemals jemand versucht hat die richtigen Blütenpollen zu rauchen weiß ich leider nicht, ich stell es mir aber mühevoll vor. Sie sind nicht so harzig wie die Harzdrüsen, die man zur besseren Rauchbarkeit zu Haschisch pressen kann, und außerdem so klein, dass sie bei jeder Luftbewegung weg fliegen würden.“
Sascha (23) aus Potsdam möchte wissen:
„Hallo Kascha,
mal angenommen der Anbau von Cannabis wäre legal. Wann müsste man die Pflanzen dann säen bzw. auspflanzen und was ist bei der Standortwahl zu bedenken?“
Kascha rät:
„Hi Sascha,
angenommen der Anbau wäre legal, wäre Ende März bis Anfang Mai eine gute Zeit, mit der Aussaat zu beginnen. In unseren Breiten ist die sicherere Variante, die Pflänzchen auf dem Fensterbrett bis zu einer Höhe von 5-15cm vor zu ziehen, da bis in den April immer noch Frost möglich ist, den man ja vermeiden sollte. Wichtig bei den kleinen Pflänzchen ist, dass sie in einem Topf mit gutem Nährboden stehen und sehr viel Licht bekommen. Sie brauchen noch mehr Licht als die „großen“ Pflanzen später, ideal sind 16 Stunden am Tag.
Ab Mitte Mai können die Pflänzchen dann ausgepflanzt werden, wenn man sie in der Wohnung oder auf dem Balkon behalten will ist es wichtig, sie in einen ausreichend großen Topf umzupflanzen. Die Ansprüche an die Standortwahl werden über die Ansprüche an das Ergebnis bestimmt. Grundsätzlich ist Hanf eine sehr robuste Pflanze, die auch im Halbschatten auf Sandboden wächst. Wenn man allerdings Qualität haben möchte, sollte man penibel auf die Bedingungen achten. Ideal ist, wenn die Pflanze auf lockerem Boden wächst, der sie mit Nährstoffen und Wasser versorgen kann. Nährstoffe kann man beim Auspflanzen mit in den Boden einbringen, z.B. mit Humuserde oder Düngemitteln. Licht ist wichtig, und die Pflanze sollte davon ausreichend bekommen, mindestens 8 Stunden am Tag. Outdoor sollte man außerdem ca. 1m² Grundfläche pro Pflanze rechnen, da sie recht groß werden können. Mehr Informationen zum Anbau findest du auf der Hanfjournal-Website unter „Guerilla Growing“, vor allem zu den genauen Bodenbeschaffenheiten, dem Umgang mit Schädlingen und der Ernte.“
Robert (18) aus Berlin fragt:
„Hi Kascha,
ich habe zu Weihnachten auf einer Party Space-Cookies gegessen und würde gern meine Freundin zu Ostern damit überraschen, dass ich selbst auch welche backe. Leider habe ich davon überhaupt keine Ahnung, also ich hab schon mal gebacken aber nicht mit „Gewürzen“. Kannst du mir da Tipps geben?“
Kascha antwortet:
„Hey Robert,
das ist im Grunde nicht viel schwerer als normale Kekse backen. Zu beachten sind aber die Eigenheiten des Gewürzes. Zum Ersten ist es fettlöslich. Das heißt du brauchst ein Keksrezept mit ausreichend Fett (Butter, Margarine), z.B. Mürbeteigkekse. Du findest eine Vielzahl solcher Rezepte im Internet, gut geeignet sind auch Brownies oder ähnliches Gebäck. Die backst du dann nach Rezept, nur das Fett erwärmst du vorher langsam in einem Top und fügst das ordentlich zerkleinerte Gewürz hinzu, dann lässt du das Ganze erkalten und backst dann damit entsprechend dem Rezept fertig.
Zum Zweiten ist das Gewürz hitzeempfindlich und die guten Inhaltsstoffe verfliegen bei zu hoher Temperatur schnell. Du solltest nicht mit mehr als 180°C und nicht zu lange backen.
Geschmacklich empfehle ich Kekse mit Schokolade, da das Gewürz dann nicht so streng schmeckt. Ach ja du solltest auch nicht überwürzen, ca. 1g auf 4-5 Kekse sollten genügen.
Für alle, die solche Kekse noch nicht probiert haben, möchte ich noch ergänzend hinzufügen, dass bis zu einer Stunde vergehen kann, bevor man von dem Gewürz etwas merkt. Auch wenn die Kekse sehr lecker sind sollte man so lange warten, bevor man einschätzt ob man noch mehr davon essen kann, da die Wirkung ca. 10 Stunden anhalten kann. Von Schule, Arbeit und Straßenverkehr sollte man sich in dieser Zeit fern halten. Außerdem ist natürlich zu beachten, dass nicht jedes Gewürz in jedem Land legal ist.“