besser studieren mit den grossstadtsurvivorn
Studieren – was für verwöhnte Vorstadtgören? Ne, Studieren ist hartes Brot. Es gilt exzessives Partyleben mit ständigen Arztbesuchen (im Ausnahmefall: Besuch der Arbeitsstelle) und dem Besuch der einen oder anderen Vorlesung unter einen Hut zu bekommen. Studieren ist was für echte Männer! Nachdem der eine Held fast fertig ist und der andere nach sieben Semestern seine erste Prüfung schreibt, haben es sich die grossstadtsurvivor zur Aufgabe gemacht, durch revolutionäre Neuerungen das Studieren gewöhnlichen Vorstadtgören zu ermöglichen. Hier das ultimative gss-WiSe-SoSe-Tuningprogramm:
Wie vereinbart man ein ernsthaftes Partyleben mit nebensächlichem Studieren? Geht das überhaupt? Ja, aber nur unter Zuhilfenahme der gss-Services: Hellwach: adrenalinspritzender Weckdienst (für eifrige Studenten, schon ab 12 Uhr buchbar!) Träumsüß: morphiumspritzender Abholdienst- kommt zu gewählter Uhrzeit auf Party und bringt dich mit sanfter Gewalt ins Bett. Wenn gar nichts hilft: Eintrag ins Partysperrsystem. Gilt stadtweit ohne Ausnahme.
Alternative Studienleistungen
Grundlegend muss das Erbringen von Studienleistungen reformiert werden. Hart erarbeitete Leistungen werden heute immer noch durch die Nichtvergabe eines Scheines geleugnet. Es geht nicht nur ums Prinzipielle, wie die Gleichsetzung von halluzinogen erbrachter Nachweise mit Realen. Wer sich auf LSD fühlt als wäre er in der Uni, muss das anerkannt bekommen. Es geht auch um einzelne Scheine. Es ist logisch, dass der Politikstudent seinen Aufenthalt im Polizeigewahrsam bei der Castordemo, der Biologe fortpflanzungstechnische Sportaktivitäten oder der Chemiestudent Erfahrungen mit weißen Pulvern angerechnet bekommen. Im Sinne eines humaneren Studiums wird die Leistung abhängig von Außentemperatur und der Länge des Wochenendes berechnet.
Studienplatzbedingte Zwangsumzüge
Ein Reizthema für die grossstadtsurvivor! Damit so eine Kacke NIE wieder vorkommen muss wird für jeden studienplatzbedingten Zwangsumzug ein verantwortlicher Politiker in die Dritte Welt versetzt. Neu für betroffene Studenten: „Ziehen statt umziehen“ mit lebenslang Freikoks. Das Studienfach der Wahl können sie nicht studieren, finden sich aber trotzdem toll.
Damit ihr beim Erstellen der wissenschaftlichen Arbeit nicht weinen müsst ein paar Tips. Wie heißt es so schön: In der Kürze liegt die Würze. Die erreicht ihr mit der Argumentation: „Das ist halt einfach so“ – spart vier bis fünf Seiten. Auch Aussagen wie „Das sagt mir mein gesunder Menschenverstand“ untermauern jede waghalsige These.
Gegenargumente sollte man sachlich und präzise entkräften, gut eignet sich dafür die Formulierung „Autor XY stinkt und ist doof!“. Sollte dies zu tiefgründig sein eignen sich Ausführungen moralischer Fehltritte der Gegenargumentatoren, wie Marx hat auch vom Geld gelebt oder Friedman (der Neoliberale) war für die Legalisierung von Cannabis. Sollte das nichts helfen, kann man immer noch große Männer wie Göbbels zitieren und „nur an Statistiken glauben, die man selbst gefälscht hat.”
Auch bei der Quellenangabe sollte kein Dogmatismus herrschen. Angaben wie: „aus dem Internet“, „hab ich mal gesehen“ oder „hat mir mein Freund auf E erzählt“ sind allemal wissenschaftlich genug.
Alternative Kurse mit Jobgarantie runden das gss Studientuning-Programm ab: Grundkurs Bombenbauen, Sozialschmarotzen Deluxe, Designerdrogen Tutorium (GS-Konsum, HS-Herstellung, PS-Hängenbleiben leichtgemacht), Deutschlandweit Taxifahren.
Für alle, die trotz allem das Studieren nicht auf die Reihe kriegen, gibt es noch den Joker: Deutschland sucht den Superstudent: Bewertet wird nach den Kriterien: Attraktivität, Singstimme, Jägi pro Stunde. Der Sieger erhält eine Professorenstelle auf Lebenszeit. Wer’s trotz allem nicht auf die Reihe kriegt bleibt halt einfach auf der Uni.
Frohes Feiern
Eure grossstadtsurvivor